Marlborough [3]

[136] Marlborough (spr. mahrlbŏrŏ oder mahlbrŏ), John Churchill, Herzog von, engl. Feldherr und Staatsmann, geb. Mai oder Juni 1650 zu Ash (Devonshire), stieg durch die Gunst Jakobs II., dessen Maitresse die Schwester M.s war (s. Churchill, Arabella), zum General empor, führte Wilhelm III. von Oranien bei dessen Landung sein Truppenkorps zu, zeichnete sich als Oberbefehlshaber 1689 und 1690 und dann im Span. Erbfolgekriege seit 1702 in den Niederlanden gegen die Franzosen aus, erlangte unter Königin Anna, die von seiner Gemahlin Sarah Jennings (geb. 28. Mai 1660, gest. 18. Okt. 1744) völlig beherrscht wurde, schrankenlosen Einfluß. 1703 zum Herzog von M. erhoben, ging er zur Unterstützung des Kaisers nach Deutschland, verband sich mit Prinz Eugen von Savoyen, siegte 13. Aug. bei Blenheim, 23. Mai 1706 bei Ramillies, 11. Sept. 1709 bei Malplaquet, verlor aber 1712 nebst seiner Gemahlin die Gunst der Königin und seine Ämter; von Georg I. wieder zum Generalissimus erhoben, gest. 16. Juni 1722. – Vgl. Coxe, »Memoirs etc.« (5. Aufl. 1848; deutsch, 6 Bde., 1820); Wolseley (engl., 2 Bde., 1894); über M.s Gattin Molloy (engl., 1901), Colville (engl., 1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 136.
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