[376] Pergămon, Pergamos (lat. Pergămum, Pergamus), Stadt in der mysischen Landsch. Teuthrania, am Kaïkos, Hauptstadt des Pergamenischen Reichs, das um 280 v. Chr. von Philetärus gegründet wurde, seit Attalus I. (241-197) Königreich und unter seinen Nachfolgern eins der mächtigsten Reiche in Kleinasien war, von Attalus III. 133 den Römern vermacht wurde. P. besaß eine reiche Bibliothek und eine berühmte grammatische Schule. Jetzt Bergama (s.d.). Von den Bauten der Königsburg und ihrem Skulpturenschmuck sind durch die Ausgrabungen Humanns 1878-86 wertvolle Reste zutage gekommen, namentlich der jetzt im Berliner Pergamon-Museum befindliche Gigantenkampffries [Tafel: Griechisch-Römische Kunst II, 22] von dem mächtigen Siegesaltar des Eumenes II. [Taf. I, 4]. Seit 1900 wurden von Dörpfeld neue Ausgrabungen unternommen. – Vgl. »Altertümer von P.« (1885 fg.); Conze, »Pro Pergamo« (1898); Ussing, »Pergamon« (1899); »Führer« (3. Aufl. 1902).