[472] Purpur (lat.), violettrote Farbe, welche die Phönizier zuerst aus dem gelblichweißen, sich am Licht färbenden Saft der Purpurschnecken bereiteten; dann der damit gefärbte kostbare Stoff, das charakteristische Abzeichen der asiat. Königswürde, sowie der höchsten Beamten im alten Rom (Purpurati), jetzt noch der Kardinäle; daher: den P. erhalten, s.v.w. zur Würde eines Kardinals gelangen. Jetzt erzielt man die Purpurfarbe mit Orseille (s.d.) und bes. mit Teerfarbstoffen. – Vgl. Dedekind, »Ein Beitrag zur Purpurkunde« und »La pourpre verte« (1898); Faymonville, »Die Purpurfärberei« (1890). – Über den P. des Cassius (Goldpurpur) s. Gold.