Salzsäure

[600] Salzsäure, Chlorwasserstoffsäure, die wässerige Lösung des Chlorwasserstoffs, durch Erhitzen von Kochsalz und Schwefelsäure, technisch bei der Leblanc-Sodafabrikation als Nebenprodukt gewonnen, konzentriert eine stark rauchende, farblose Flüssigkeit vom spez. Gewicht 1,2 und ungefähr 40 Proz. Chlorwasserstoff; die offizinelle konzentrierte S. hat das spez. Gewicht 1,124 und 25 Proz. Chlorwasserstoff, die verdünnte hat spez. Gewicht 1,061 und 12,5 Proz. Die Salze der S. sind die Chloride. S. dient zur Darstellung von Chlor, Chlorkalk, chlorsaurem Kalium, von Salmiak und andern Chloriden, zur Reinigung von Zuckerkohle, zur Gewinnung von Leim, Phosphor, Superphosphaten, Chloroform etc.; sie wird angewendet zur Reinigung des Sandes für die Glasfabrikation, zur Entfettung der Wolle, als Medikament (bei schlechter Verdauung) etc.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 600.
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