Spitzen

[743] Spitzen, zarte Gewebe oder Geflechte mit durchsichtigem Grund und dichterm Muster, nach dem Material entweder Seiden-S. (Blonden), Baumwoll-S., Woll-(Mohair-)S. oder Leinen-S. (gewöhnlich Zwirn-S. genannt), wozu die durch Handarbeit hergestellten feinern S. gehören, die aus vom feinsten Flachs gefertigten Leinenzwirn (Spitzenzwirn) bestehen (Brüsseler und Valencienner S.). Nach der Herstellungsweise unterscheidet man: geklöppelte, genähte, gestickte, gehäkelte, gestrickte, geknüpfte etc., Maschinen-S. und applizierte S., bei welchen letztern der Grund durch Maschine, das Muster durch Handarbeit (Nähen) hergestellt ist. Der Grund der genähten S. heißt Nadelgrund, derjenige der geklöppelten Klöppelgrund etc. Nach der Konstruktion des die Musterfiguren tragenden und verbindenden Fadengebildes unterscheidet man Réseau- und Guipüre-S. – Vgl. Ilg, »Geschichte und Terminologie der S.« (1876); Frauberger, »Handbuch der Spitzenkunde« (1894).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 743.
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