[875] Turbīnen (vom lat. turbo, Kreisel), Kreiselräder, Wassermotoren, bestehen aus einem Rade (Laufrad) mit vertikaler oder horizontaler Achse, dessen stetig gekrümmte Schaufeln das durchfließende Wasser ablenken und ihm sein Arbeitsvermögen entziehen. Dem Laufrade wird das Wasser stets im geschlossenen Rohre und durch einen besondern Leitapparat (Leitrad, Leitschaufeln) zugeführt. Wirkt das Wasser nur durch seine lebendige Kraft auf die T., so nennt man diese Aktions- oder Druck-T.; wirkt es gleichzeitig auch durch hydraulische Pressung, so heißt sie Reaktions- oder Überdruck-T.; die Urform der Reaktions-T. ist das Segnersche Reaktionsrad (s.d. nebst Abb. 1717). Grenz-T. sind Druck-T., bei denen die Schaufeln den durchfließenden Wasserstrahl allseitig begrenzen. Strömt das Wasser in Richtung der Achse durch das Laufrad, so hat man eine Achsial-T. [Abb. 1890; a Achse mit Laufrad L; 1 Leitrad]; strömt es aber in Richtung des Radius durch, so hat man eine Radial-T., und zwar, wenn es von innen nach außen tritt, eine innen beaufschlagte Radial-T. (Fourneyron-T.), fließt es in entgegengesetzter Richtung, [875] eine außen beaufschlagte Radial-T. (Francis-T.). Löffelräder haben löffelartige Schaufeln, die es ermöglichen, daß bei verschiedener Stellung des automatisch regulierten Leitapparates der Wirkungsgrad annähernd unverändert hoch bleibt. (S. auch Peltonrad.) – Über die Dampfturbine s.d. und Tafel: Dampfmaschinen, 5, 7 u. 8.