[879] Von der Gesamtfläche des Landes entfallen 70,76 Proz. auf produktive Ländereien, 16,21 Proz. auf nicht produktive Flächen und 13,03 Proz. auf unbebaute Ländereien.
Unter Kultur stehen 15.419.000 ha, der Umfang der Kastanienpflanzungen beträgt 412.000 ha, während die andern Baumarten eine Fläche von 4.093.000 ha einnehmen. Die Alpenweideflächen sind 359.000 ha groß.
In den wichtigsten Bodenerzeugnissen Italiens wurden folgende Erträge erzielt:
Tabak wird auf einer Fläche von etwa 4000 bis 5000 ha angepflanzt. Seit dem J. 1895 schwankt die Zahl der Tabakpflanzen zwischen 60-80 Mill. im Jahr und die Produktion beziffert sich ungefähr auf 5-6 Mill. kg Tabak, d. h. 1000-1300 kg pro Hektar.
Es besteht allgemeine Wehrpflicht. Die Dienstpflicht dauert vom 21. bis 39. Lebensjahre, aktive Dienstzeit zwei oder drei Jahre bei der Fahne, dann sechs oder fünf Jahre in der Reserve, drei oder vier in der Mobilmiliz, sieben in der Territorialmiliz. Das stehende Heer ist (1905) gegliedert in 12 Armeekorps mit 25 Divisionen (je 2 Infanteriebrigaden, 1 Kavallerie-, 1 Artillerieregiment), insgesamt 96 Infanterie-, 12 Bersaglieri- (Schützen-), 7 Alpen-, 24 Kavallerie-, 24 Feldartillerie-, 3 Festungs-, 3 Küstenartillerieregimenter und 1 Brigade, 1 Regiment reitende, 1 Regiment Gebirgsartillerie, 5 Regimenter Genie, 1 Eisenbahnbrigade (6 Kompagnien), 11 Legionen Karabinieri, 12 Verpflegungs- und Sanitätskompagnien. Die rechnungsmäßige Durchschnittsstärke im Frieden betrug 1904/5: 13.923 Offiziere, 207.162 Mann, 8454 Offizier-, 36.906 Truppenpferde; Kriegsstärke: 36.342 Offiziere, 264.516 stehendes Heer, Beurlaubte des stehenden Heers 492.255, Mobilmiliz 307.696, Territorialmiliz 2.222.637, insgesamt 3.323.446 Köpfe. Bewaffnung: Infanterie: 6,5 mm-Magazingewehr Mannlicher-Carcano M 91, Territorialmiliz geändertes Vetterligewehr 78.87; Kavallerie: Lanze, Säbel, Karabiner. Die Feldartillerie führt ein leichtes und ein schweres Hinterladegeschütz. – Die Kriegsflotte zählt (1905) 14 Linienschiffe, 6 Panzer-, 16 Geschützte Kreuzer, 11 Kanonenboote, 17 Torpedobootszerstörer, 34 fertige Torpedoboote, 15 im Bau, 90 fertige zweiter Klasse, ferner Untersee- und Tauchboote u. a.; das Personal 27.500 Köpfe, darunter 970 Seeoffiziere. – Befestigungen. Nordgrenze: starke Paßsperren an den Einbruchswegen; franz. Grenze: Befestigungsgruppen am Col di Tenda, im Sturatal die von Vinadio und am Col de l Argentera (Larche); an den nach Turin zusammenfließenden Linien die Sperren am Mont-Cenis und bei Bardonnecchia, das Befestigungssystem von Susa, Exilles, Fenestrelle und Perrero; an der Dora Baltea die Sperren des Kleinen St. Bernhard und die Gruppe Bard; Schweizer Grenze: Sperrforts bei Iselle, Varzo und Crevola am Simplontunnel; österr. Grenze: Ogliotal durch Edolo, Chiesetal durch Rocca d'Anfo am Idrosee, Etschtal durch die starke Gruppe von Rivoli gesperrt; die Zugänge zum Val d'Astico sperren Fugazza, Arsiero, Barcarola und Asiago, die zum Brentatal Primolano und Fonzaso; dann folgen Sasso di St. Martino (Cordevale), Piève di Cadore (Piève), Chiusaforte und Osoppo. Die Pässe der Ligurischen Alpen werden von Nava bis Turchino durch Gruppen gesperrt. In der Oberital. Ebene: Alessandria, Mantua und Verona, in Mittelitalien Rom. – Küstenverteidigung: am Ligurischen Meer Genua und der Kriegshafen Spezzia (daneben Ventimiglia, Savona u. a.), am Tyrrhen. Meer Maddalena, Gaëta, Civitavecchia u. a., am Ion. Meer Befestigung der Meerenge von Messina und Tarent, im Adriat. Meer Venedig.
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