Circus , das öffentliche, gewöhnlich ungeheuer große Gebäude ohne Dach, in welchem die circensischen Spiele (s. d.) gehalten wurden. Der große Circus in Rom hatte beinahe 10,000 Fuß Länge, 2200 Fuß Breite, und war aus drei geraden Mauern und einer halbrunden, an ...
... Abguss unterscheidet sich von Abdruck (s. d. Art.) nur dadurch, daß man sich zu Abformung eines gegebenen ... ... erhoben vor. In diese zu einem Ganzen vereinigte Form gießt man auf's Neue Gips und erhält so den getreuen, in allen Theilen genau entsprechenden ...
Aufzug gleichbedeutend mit Akt (s. d.); die Abtheilungen eines Drama 's, zwischen welchen dem Zuschauer Ruhepunkte vergönnt werden, wo die Handlung in der Idee weiter schreitet. Jeder Aufzug soll eine Handlung (Ereigniß) für sich ausmachen, daher Akt ( ...
Cupido . Der heitre, schelmische, listige, gefährliche Sohn der holden Liebesgöttin, oft für Eins mit Eros und Amor (s. d.), gehalten, aber doch eigentlich mehr das Verlangen nach Genuß ausdrückend. Mit ...
... die Hitze des Feuers in Oefen (S. Backofen ) oder auf dem Herde, gar gemacht werden, d ... ... die Speise sonach wohlschmeckend, nahrhaft und gesund zugerichtet wird. Ueber das gewöhnliche Brotbacken s. Brot . Unter Abbacken des Obstes versteht man das ...
Affekt , Leidenschaft , eine ungewöhnlich erhöhte Thätigkeit des Gemüthes . (S. d. Art.) So zahlreich die Affektionen , d. i. Gemüthsbewegungen ... ... künstliche Versetzung des Gemüthes in einen dieser Zustände, um zu täuschen. Bl.
Asmodi war nach einer hebräischen Mythe ein böser Geist , welcher der Sara, der Tochter Raguel's zu Rages in der Brautnacht nach einander sieben Männer tödtete. Als der junge ... ... als Eheteufel auf, welcher ein teuflisches Vergnügen darin findet, fortwährend Ehezwiste anzustiften. t
Chaovs , der Uranfang aller Dinge, der dunkle Schoß, aus welchem ... ... alle Mythenkreise zieht. Es ist die Finsterniß und das Wasser der Mosaisch en S chöpsungsgeschichte, ist das Ginumgagap der nordischen Göttersage, das Wasser der indischen ...
... Sagenbücher König Arthur und die Tafelrunde (s. d.) zum Gegenstande ihrer Erzählungen des Wundervollen und Abenteuerlichen hatten, so ... ... Ende des 12. Jahrhunderts von einem unbekannten Verfasser. Bekannt ist Wieland's neuer Amadis , der jedoch weder Bearbeitung noch Uebersetzung eines ältern Romanes ...
Amiens , Stadt in Frankreich , an der Somme mit 6090 Häusern und 45,000 Einwohnern, Sitz eines Bischof 's, einer Akademie und einer Handelskammer, wichtig durch ihre Manufakturen in Baumwollen -Sammt, Leder , Hüten , Leinwand etc. Bekannt ...
Celäno . Eine der Harpyien, Tochter des Thaumas und der Elektra . (s. d.) Den gleichen Namen führt auch eine Tochter des Titanen Atlas , welche von Poseidon Mutter des Lykos wurde, so wie die Tochter des Hyamas, die von ...
Altona , eine dänische Stadt im Herzogthum Holstein , dicht bei Hamburg , hat 25,000 Einwohner. Es gibt hier Zuckersiedereien, Kattundruckereien etc. Die Lage ... ... begünstigt den Handel ungemein. In dem nahen Kirchdorfe Ottensee liegt der Dichter Klopstock (s. d.) begraben.
Aglaja . Eine der Grazien (s. d.) Ihr Name bedeutet Schmuck, Glanz, Anmuth ; sie war gleich ihren Schwestern eine Tochter des Zeus und der Eurinome ch
Bonmot , Gedankenblitz, ein Kind des Witzes, ein Bruder des Calembourgs (s. d.), die Leuchtkugel der Conversation , vorzugsweise das Eigenthum der geselligen Unterhaltung bei den Franzosen. Würze des Dialogs im Lustspiel , und treuer Abkömmling des Scharfsinnes und der ...
Büffet , wörtlich Schenktisch, der eigene Platz in Speise- oder neben Tanzsälen, im Theater etc., das Zimmer, wo Erfrischungen gereicht werden, wo man den Wein kredenzt, Speisen vorlegt u. s. w.
Denken , ist die geistige Fähigkeit, sich Etwas vorzustellen, die Vorstellungen zu ordnen, um sie der Urtheilskraft zu übergeben. (S. Logik )
Bigott , nennt man denjenigen, welcher das Wesentliche der Religion in den äußerlichen Gebräuchen sucht, sich der Andächtelei und Frömmelei hingibt und dabei unduldsam gegen Alle die ist, welche seine Meinung nicht theilen. t.
Byzanz , s. Constantinopel und Griechenland .
Anonym , ungenannt, namenlos; Anonymus, ein Ungenannter; Anonymität, Ungenanntheit. Bl.
Canaan , s. Palästina .
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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