Anathema bedeutet: von Gott verflucht, und bezeichnet die Ausschließung eines Menschen vom Gottesdienste , den Kirchenbann . Schon die Apostel brauchten es gegen unverbesserlich Lasterhafte, ... ... Glaubens. Ueber wen er ausgesprochen war, der wurde als Heide gehalten. t
Betfahrt , das Pilgern zu einem Heiligenbilde. Auch werden an manchen Orten jährliche Betfahrten für Erhaltung der Feldfrüchte angestellt, wobei Heiligenbilder mit Kreuzen und fliegenden Fahnen unter Gesang ... ... Bet- oder Betfahrtswoche , und jene drei Tage Bettage genannt werden. t
Bethesda hieß nach der Kirchengeschichte in Jerusalem ein Teich, dessen Wasser durch seine Heilkraft in großem Ansehen stand. Noch jetzt zeigt man dort den Ort, wo die wunderthätige Quelle entsprang, zu welcher Tausende von Kranken wallten, um zu genesen. t
Euripides , Der Zeit und dem dichterischen Range nach der dritte unter den drei großen griechischen Tragikern. An dem Tage, wo Euripides geboren, 480 vor Chr., focht ... ... des Euripides Denkmal ; Macedoniens Erde deckt nur seine Gebeine.« E. O.
Blindheit nennt man den Zustand des Auges , in welchem Mangel oder Verlust des Sehvermögens vorhanden ist. Sie ist keine besondere Krankheit, sondern nur ein Symptom andrer Augenaffektionen, ... ... der Herausgabe seiner Reisebeschreibung, von der bereits der erste Band erschienen ist. DR.
Bacchanal , Bacchanalien , die berühmten griechischen, dem Weingotte Bacchus geweihten Frühlingsfeste. In jenen Tagen herrschte die völligste Freiheit. Keine Beleidigung durfte gerächt werden; die Schuldner ... ... dem Bacchus mit seiner Freude erweckenden Gabe selbst zahlreiche Opfer gebracht werden. R. S.
Communion , Gemeinschaft. Vereinigen wollte Jesus Christus durch seine Lehre die große Menschengesellschaft zu einer Gemeinschaft. Er wollte sie umschlingen mit dem Banden heiliger, brüderlicher Liebe . Er ... ... Liebe zu leben, zu kämpfen und zu sterben. S. Abendmahl t
Atheismus , Gottesläugnung, ist diejenige Richtung der Denkkraft, nach welcher der Mensch das Dasein eines höchsten Wesens bestreitet. Eine herrliche Gabe wurde dem Menschen in der Fähigkeit zu denken. ... ... sich das unverdorbene, tugendliebende Herz über das Schicksal zu erheben vermag. t
Ahasverus herrschte zu der Zeit, als die Juden in der babylonischen Gefangenschaft waren, als König über Persien und Medien. Er führt diesen Namen nur in der ... ... Stoff haben mehrere Dichter mit mehr oder weniger Glück episch und dramatisch bearbeitet. t
Dissonanz . Man könnte die Dissonanzen die Schatten- und die Consonanzen die Lichtseiten der Musik nennen, doch gibt es zuweilen Dissonanzen, die dem Ohr ähnlich auffallen ... ... am genialsten ausbildete, so haben ihn Einige den »Künstler der Dissonanzen« genannt. E. O.
Agnus Dei . In der katholischen Kirche fängt sich ein lateinisches Gebet mit den Worten an: Agnus Dei , d. h. das Lamm Gottes . Zu ... ... Dei führt man gewöhnlich in den katholischen Kirchen während der Abendmahlsfeier auf. t
Capriccio , caprice , der Genre der Musik , welcher sich vom Niedrigkomischen der Burleske durch die Verschmelzung des Sentimentalen mit dem Witzigen unterscheidet. Nebenbei bezweckt sie ... ... junge Virtuosin, die Clara Wieck, mit vielem Glück auch in dieser Gattung versucht. R. S.
Beelzebub , Baalzebub , oder Beelsebub , der Fliegengott, wurde zu Ekron verehrt, wo er Orakel ertheilte. Die Bibel nennt ihn den Obersten der Teufel . ... ... die Griechen den Jupiter und Herkules mit dem Beinamen Fliegenjäger, Fliegengott. t
Ave Maria ! Gegrüßet seist du, Maria! sind die Worte, mit welchen der Engel die Maria begrüßte, als er ihr verkündigte, daß sie den Messias gebären sollte. ... ... Gleichwie das Gebet des Herrn nach seinem Anfange: Vater unser heißt. t
Allemande , ursprünglich ein fröhlicher Tanz , aus Schwaben stammend, der nun ziemlich verschwunden ist. In früherer Zeit theilte eine besondere Gattung von kürzeren Musikstücken ... ... Sarabanden und andern sind jetzt die Scherzi, Capricci, Bagatelles u. a. getreten. R.S.
Eifersucht ist die Gefühlsaufwallung, welche aus dem Verdrusse entsteht, den man über die Vorzüge Anderer empfindet; sie ist weder Neid , noch Mißgunst oder Argwohn , welche ... ... sein Leben nicht nur, sondern seine Erinnerung und sein Hoffen auch vergoldet. T.
Entbehrung . Wenn die ursprünglichen Bedürfnisse (sd.) der Menschen gegen die Wagschale der erworbenen schon längst aus allem Gleichgewicht gekommen sind und die fortschreitende Civilisation in allen Beziehungen ... ... lerne entbehren, Und wer im Glücke ist, der lerne den Schmerz ! T.
Erinnerung . Eine der schönsten, dankenswerthesten der Kräfte des Geistes , eine lautere, unversiegbare Quelle reinster Freuden ist die Erinnerung. Wenn der Fittich der schaffenden Phantasie ... ... Seele und bewahrt dankbar in ihren heiligsten Tiefen des irdischen Daseins himmlische Momente ! T.
Aberglaube . Der Aberglaube besteht darin, daß man gewisse Dinge weit höher stellt, als man sie stellen soll, indem man hofft , wo Nichts zu hoffen ist, ... ... und Natur werden beide Arten des Aber- oder Afterglaubens hinweggebannt. t.
Antichrist . Gegen- oder Widerchrist, ein Feind oder Widersacher des Christenthums . Dieses Wort hat beinahe mit jedem Jahrhunderte seine Bedeutung geändert. Durch die Weissagungen der Propheten ... ... und Muth genug hatte, seine dem Zeitgeiste widerstreitenden Ansichten öffentlich zu behaupten. t
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