[14] Adiaphora (adiaphora): Ununterschiedenes, Gleichgültiges, Wertloses. Als solches gilt den Cynikern und besonders den Stoikern alles mit Ausnahme der Tugend, des sittlich Guten. Adiaphora ist ta de metaxy aretês kai kakias[14] (Diog. L. VI, 104). Selbst das Leben hat keinen Wert an sich, kann daher, wenn notwendig, aufgegeben werden (l.c. VII, 130; SENECA, Ep. 12, 10).
Die späteren Stoiker mildern die Schroffheit der Adiaphora-Lehre, indem sie einige Güter als proêgmena und apoproêgmena (vorzuziehendes und abzulehnendes) bestimmen (Stob. Ecl., II 6, 156). – Nach GOMPERZ (Griech. Denk. I 345) hat PRODIKOS den Begriff der an sich gleichgültigen Dinge, die erst von der richtigen Verwendung ihren Wert empfangen, in die Sittenlehre eingeführt.