Angenehm

[38] Angenehm ist, was sinnlich gefällt, dem Willen gelegen kommt. –[38] Nach CRUSIUS ist angenehm »derjenige Zustand unserer Seele, welcher aus der Erfüllung eines Wollens entsteht« (Anweis., vernünft. zu leben2, 1751, S. 28), nach KANT, »was den Sinnen in der Empfindung gefällt« (Kr. d. Urt. § 3). »Was unmittelbar (durch den Sinn) mich antreibt, meinen Zustand zu verlassen (aus ihm herauszugehen), ist mir unangenehmes schmerzt mich; was ebenso mich antreibt, ihn zu erhalten (in ihm zu bleiben), ist mir angenehmes vergnügt mich« (Anthr. II, § 58). Angenehm ist, »was vermittelst der Empfindung, individuell-subjectiv, den Willen bestimmt (Gr. z. Met. d. Sitt. 2. Ab.). Nach HERDER ist angenehm, was unser Sinn gern annimmt, was ihm genehm, d. i. angemessen ist, was er im Empfangen genehmigt« (Kallig. 1800, I, S. 6). Nach ZIEGLER ist angenehm, was uns reizt und von uns assimiliert wird (D. Gef.2, S. 106). Nach GROOS ist angenehm das der Sinnestätigkeit Angemessene. (Einl. in d. Ästh. S. 206, 283 ff.).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 38-39.
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