Dilemma

[217] Dilemma (dis – lêmma, zweiteilige Annahme) ist eine Art des Disjunctionsschlusses (s. d.) oder ein Schluß mit zweigliedrigem disjunctiven und zugleich hypothetischen Obersatz: 1) Wenn A ist oder wäre, so ist oder müßte B ein a sein. Weder B noch C sind oder können sein. Also ist A nicht. 2) Wenn S nicht gilt, so muß es weder A noch B sein. S ist A. Also gilt S. Bei mehr als zwei Unterscheidungsgliedern ergeben sich Trilemmen, Tetralemmen, Polylemmen. Das Dilemma kommt oft als Trugschluß vor, z.B. der »Gehörnte« (Cornutus, (s. d.)), der »Krokodilschluß« (s. d.), der »Antistrephon« (s. d.). Vgl. GELLIUS X, 5; Logik von PORT-ROYAL III, 16; PRANTL, G. d. Log. I, 510.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 217.
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