Neuronentheorie

[730] Neuronentheorie besteht, nach HELLPACH, in folgendem: »Jede Nervenzelle entsendet zweierlei Fortsätze: einmal eine größere oder geringere Anzahl von kurzen, dicken Ausläufern, die an ihrem Ende sich baumartig verästeln: die Dendriten; dann aber einen dünnen Faden von zumeist längerem Verlaufe, der ebenfalls mit einer Aufsplitterung endet: den Neurit oder Nervenfortsatz«; »niemals kommt es vor, daß der Neurit oder Dendrit einer Zelle direct mit dem Neuriten oder mit Dendriten einer andriten einer andern verschmilzt. Jede Nervenzelle bildet vielmehr mit ihrem Neuriten und ihren Dendriten eine in sich abgeschlossene Einheit.« Diese ist das Neuron. »Unser ganzes Nervensystem baut sich aus zahlreichen Neuronen auf, die miteinander nur durch Berührung, durch Contact, in Verbindung stehen, ohne jemals ineinander überzugehen« (Grenzwis(s. d.) Psychol. S. 31). Der Neurit heißt, soweit er sich aus »Primitivfibrillen« aufbaut, »Achsencylinder« Nach dem Austritt aus der Zelle hat er meist eine Hülle, die »Markscheide« (ib.).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 730.
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