[641] Verschiedenheit (heterotês, differentia, diversitas) ist der objective Unterschied, das durch (berechtigte) Unterscheidung (s. d.) als »anderes« (s. Andersheit), als »nicht gleich« Gesetzte. Es gibt numerische und qualitative (generelle) Verschiedenheit. – ARISTOTELES bestimmt: hetera tô eidei legetai hosa te t' autou genos mê hypallêla esti, kai hosa en tô autô genei onta diaphoran echei, kai hosa en tê ousia enantiôsin echei (Met. V 10, 1018 b 1 squ.).CHR. WOLF definiert: »Diversa sunt, qune sibi invicem substitui nequeunt salvo[641] omi praedicato, quod uni tribuitur« (Ontolog. § 183). HUME betrachtet die Verschiedenheit (difference) als verneinte Beziehung. Es gibt »difference of number« und »difference of kind« (Treat. I, sct. 5, S. 27). – Nach BIUNDE kann Verschiedenheit nicht angeschaut, nur gedacht werden. Verschiedenheit ist ein apriorischer, reiner Begriff (Empir. Psych. I 2, 29). Nach EBBINGHAUS hingegen wird Verschiedenheit auch unmittelbar wahrgenommen (Grdz. d. Psycholog. I, 476). Vgl. SIGWART, Log. I2, 40, 170, 172. – Vgl. Andersheit, Unterschied, Kategorien.