Aristoteliker

[31] Aristoteliker (Peripatetiker): die Schüler und Anhänger des Aristoteles. Im Altertum: Theophrastos von Lesbos, Eudemos von Rhodus, Aristoxenus von Tarent, Dikaearch von Messene, Strato von Lampsakus, Alexander von Aphrodisias, Simplicius u. a. (die teilweise in eklektischer Weise Aristotelische Lehren mit solchen Platos, der Stoiker oder der Neuplatoniker verbinden).

Die mittelalterliche Philosophie kennt zunächst das »Organen«, dann beschäftigen sich die Araber und Juden mit den Schriften des Aristoteles und (seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts) auch die christlichen Scholastiker. Aristoteles wird teilweise zur weltlichen Autorität der Scholastik, zum »praecursor Christi in naturalibus«. In der Renaissance kommt zuerst der Platonismus auf, dann auch der Aristotelismus, zuerst in Averroistischer oder Alexandrinistischer Form, dann reiner bei Gennadius, Theodorus Gaza, Melanchthon, Goclen u. a. In der späteren Scholastik (Suarez u. a.) wirkt er weiter. Durch den Empirismus Bacons u. a., sowie durch den Rationalismus Descartes u. a. sowie durch die immer mächtiger anstrebende Naturforschung (Galilei, Kopier usw.) wird der Aristotelismus zurückgedrängt, um dann (abgesehen von der Neuscholastik) im 19. Jahrhundert vereinzelt wieder hervorgehoben zu werden, so von Trendelenburg, Brentano u. a. Elemente der Aristotelischen Philosophie finden sich bei sehr vielen Denkern, von den Stoikern, Neuplatonikern angefangen bis auf die Gegenwart.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 31.
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