[45] Baldwin, J. Mark, Professor in Baltimore.
B. erörtert in seinen evolutionistisch-sozialpsychologischen Arbeiten wichtige Begriffe, wie den der Nachahmung, der »Projektion« des Ichs, der »organischen« Selektion usw. Seine »Logik« steuert auf einen »ästhonomischen Idealismus«, welcher die (relativ berechtigten) »Dualismen« des Verstandesstandpunktes überwindet. Gegenüber den Gegensätzen: Subjekt – Objekt, Geist – Körper usw., welche die Reflexion nicht zu überwinden vermag, geht die »ästhetische Erfahrung« auf die Einheit der Gegensätze. In dieser Erfahrung, welche eine einheitliche Synthese ist, »erlebt das Bewußtsein seine vollkommenste und unmittelbarste, endgültigste Auffassung dessen, was die Wirklichkeit ist und bedeutet« (Genet. Log. I, S. X f.). Die »aesthetic contemplation« ist überlogisch und überpraktisch, nicht auf Teilinteressen bezogen, sondern ihr Ideal ist Vollständigkeit und Verbindung von Ich und Nicht-Ich (Psychol. Review, 1908). Gefunden wird diese Art Erkenntnis durch die »Real Logic«, welche die »Genetic Logic« ergänzt. – Über den Begriff des »Realitätskoëffizienten« Vgl. Mind XVI.
SCHRIFTEN: Handbooks of Psychol., 1890. – Mental Development in the Child and in the Race, 1896 (deutsch 1898). – Social and Mental Interpretations in Mental Development, 1898 (deutsch 1907). – Story of the Mind, 1898. – Development and Evolution, 1902. – Dictionary of Philos. and Psychol., 1901, 1905. – Thoughts and Things (deutsch: Das Denken u. die Dinge oder genetische Logik, 1908 f.).