Burthogge, Richard

[83] Burthogge, Richard, im 17. Jahrh. = B. ist vielleicht von Geulincx beeinflußt, in mancher Beziehung ein Vorläufer Berkeleys und Kants. Die Kategorien (Sein, Substanz, Ursache u. a.) sind nicht objektiv, sondern subjektiv, Formen der Denktätigkeit. Die Dinge sind für uns nur, soweit sie durch uns erkannt sind. Als unmittelbare Objekte sind sie Gedankendinge (»entia cogitationis«), Phänomene (»appearances«), die nicht an sich (»in the things themselves«) existieren. Ein »Ding« ist nur ein »modus concipiendi«, ein Begriff (notion), nur die subjektive Auffassung der Wirklichkeit selbst (»reality itself«). »All the sentiments of sense, those of the mind, and even mere objective notions, are things, not things of mundane and external existence, but of cogitation and notion; intentional, not real things« (Upon reason IV, ch. 1). Dieser Phänomenalismus wird metaphysisch durch einen Spiritualismus ergänzt, indem die Dinge an sich als geistige Kräfte (Modifikationen der Weltseele) bestimmt werden.

SCHRIFTEN: Organum vetus et novum, 1677. – An essay upon reason and the nature of spirits, 1694. – Vgl. G. LYON, L'idéalisme en Angleterre an XVIIIe siécle, p. 72 ff. – GASSIRER, Das Erkenntnisproblem I, 1906, S. 464 ff.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 83.
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Eisler-1912: Burthogge, B.