Caesalpinus, Andreas

[85] Caesalpinus (Cesalpino), Andreas, geb. 1519 in Arezzo, Arzt, Naturforscher und Philosoph, gest. 1603 in Rom. = Aristoteliker, der den Averroismus pantheistisch weiterbildet. Gott ist reine, einfache Form, über den Gegensatz von Endlich und Unendlich erhaben, unveränderlich, als Endzweck von allem nicht selbst zielstrebig. Gott ist die Allseele (»anima universalis«), die alles belebt, an der alles teilhat und von der alles eine Modifikation ist. Die allen Dingen immanente Kraft ist ewig, wenn auch die Einzeldinge als solche vergehen. Die Lebewesen sind aus einem Urschlamm unter dem Einfluß der Wanne hervorgegangen. Die Seele des Menschen hat im Herzen ihren Sitz und enthält etwas, was nach dem Tode weiter besteht.

SCHRIFTEN: Quaestiones peripateticae, 1571, 1593.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 85.
Lizenz: