Enriques, Federico

[153] Enriques, Federico, geb. 1871, Prof. der Mathematik in Bologna. == Nach E. sind der subjektive und objektive Bestandteil der Erkenntnis nicht irreduzible Elemente der Erkenntnis, sondern verschiedene Aspekte derselben. Das objektive Element ist überall da, wo eine »Übereinstimmung der Voraussicht« vorhanden ist. Unser Glaube an die Realität eines Dinges setzt eine Gesamtheit von Empfindungen voraus, die aus gewissen, willkürlich hergestellten Bedingungen in unveränderlicher Weise folgen, ferner eine assoziative Beziehung zwischen Empfindungen. Der Charakter der Wirklichkeit besteht in der »Übereinstimmung der Empfindungen mit der gewollten Erwartung«. Die Wirklichkeit ist »eine Invariante in dem Verhältnis zwischen Willensvorgängen und Empfindungen«.

Schriften: Problemi della scienza, 1906; deutsch 1910, u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 153.
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