[287] Hutcheson, Francis, geb. 1694 in Irland, wurde 1729 Professor der Moralphilosophie in Glasgow, gest. 1747.
H. geht von Locke und Shaftesbury aus. Er unterscheidet von den Leidenschaften die Neigungen, die »ruhigen« Gemütsbewegungen und von den selbstischen die wohlwollenden Willensregungen (»animi virtutes praecipuas esse benevolos voluntatis motus«). Es gibt einen »moralischen Sinn« als Sinn für das Rechte und Unrechte, welches unmittelbar erfaßt und gebilligt oder mißbilligt wird (»decori et honesti sensus«, »laudi et vituperii sensus«). H. vertritt also einen »emotionalen Intuitionismus«. Gebilligt wird besonders das allgemeine Wohlwollen, das Streben nach allgemeiner Glückseligkeit. Auch die Schönheit gefällt unmittelbar, ohne Rücksicht auf Nutzen, besonders die Harmonie, die Einheit in der Mannigfaltigkeit.
SCHRIFTEN: Inquiry into the origin of our ideas of beauty and virtue, 1725; deutsch 1762. – Essay on the nature and conduct of the passions and affections, 1728; deutsch 1760. – Philosophiae moralis institutio compendiaria, 1745. – A system of moral philosophy, 1755 (Hauptwerk); deutsch von Lessing, 1756. – Works, 1772. – Vgl. TH. FOWLER, Shaftesbury and Hutcheson, 1882. – W. R. SCOTT, F. H., 1900.