Lao-tse

[384] Lao-tse, chinesischer Philosoph, geb. 604 v. Chr. im Dorfe Kü-dscheu, Geschichtsschreiber des Staatsarchivs, soll später nach Westen gewandert und dort verschollen sein. = Nach L. ist der Urgrund der Dinge das »Tao« (Weg, Vernunft), zugleich Weg und Ziel des Handelns. Anfangs war es allein, die Welt ist aus ihm emaniert, wobei es selbst unwandelbar und unvergänglich bleibt, immateriell, eigentlich nicht-seiend, unerkennbar. Außer dem Tao ist alles nichtig, die Sinnenwelt als solche ist wertlos, die ewige Ruhe im Tao ist das höchste Ziel.

SCHRIFTEN: Taòte-king; deutsch von V. v. Strauß, 1870; von C. W. Noack, 1888.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 384.
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