[437] Maass, Johann Gebhard Ehrenreich, geb. 1766 in Krottendorf bei Halberstadt, Prof. in Halle, gest. 1823.
M. ist von Kant beeinflußt. Die Einbildungskraft wirkt schon bei der Bildung des Sinnesmaterials mit. Sie ist das tätige Vermögen, welches die Teile des Mannigfaltigen im Objekt auffaßt, gegeneinander hält und so in ihrer Beziehung aufeinander vorstellt. Das oberste Gesetz der Einbildungskraft ist: »Mit jeder gegebenen Vorstellung können sich in der Einbildungskraft alle, aber auch nur diejenigen unmittelbar vergesellschaften, die mit der gegebenen schon einmal zusammen gewesen sind.« Die Assoziation beruht also auf der Koexistenz der Vorstellungen. Der Affekt ist ein »Zustand, wo eine starke innere Empfindung existiert«; die Leidenschaft ist eine starke sinnliche Begierde. Die Logik ist die »Wissenschaft von den Regeln der Form des Denkens«. Die »reine« Logik betrachtet das »Denken abgesondert, an und für sich«, die angewandte das Denken in gewissen, bestimmten denkenden Wesen.
SCHRIFTEN: Versuch über die Einbildungskraft, 1792. – Grundriß der Logik, 1793; 4. A. 1823. – Versuch über die Leidenschaften, 1805-07. – Grundriß des Naturrechts, 1808. – Versuch über die Gefühle, 1811, u. a.