Nahlowsky, Josef W.

[488] Nahlowsky, Josef W., war Prof. der Philosophie in Graz.

N. ist Anhänger Herbarts. Gefühl und Streben sind nur »besondere Modifikationen, die sich mit den Vorstellungen, bei ihrem Zusammentreffen im Bewußtsein, ereignen«. Das Gefühl ist das unmittelbare Innewerden der Hemmung oder Förderung unter den eben im Bewußtsein vorhandenen Vorstellungen oder das »unmittelbare Bewußtsein der momentanen Steigerung oder Herabstimmung der eigenen psychischen Lebenstätigkeit«. Der »Ton« der Empfindung ist vom Gefühl zu unterscheiden. Die »gemischten« Gefühle sind Gefühlsoszillationen. – Im Ästhetischen gehören Form und Inhalt zusammen. – Die Gesellschaft bildet insofern eine »Kollektiv-Persönlichkeit«, als sie ein gemeinsames Ziel zu erreichen strebt. Der Staat ist ein geistiger Organismus, eine Gesamtpersönlichkeit.

SCHRIFTEN: Das Gefühlsleben, 1862; 2. A. 1884; 3. A. 1907. – Die ethischen[488] Ideen, 1865; 2. A. 1904. – Grundzüge zur Lehre von der Gesellschaft und dem Staate, 1865. – Allgemeine praktische Philosophie, 1870; 3. A. 1903, u. a.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 488-489.
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