Rée, Paul

[583] Rée, Paul, geb. 1849 in Bartelshagen, gest. 1901, gehörte eine Zeitlang zu den Freunden Nietzsches.

R. leitet die Moral utilitaristisch ab. Er unterscheidet in der Entwicklung der Kultur die Periode der Bache, die der Strafe seitens der Gemeinschaft, die der Moral, welche Verbote vorfindet, deren Sinn nicht mehr bekannt ist und die nun um ihrer selbst willen gelten. Das Gewissen ist als tadelndes und lobendes Bewußtsein sozial schädlicher und nützlicher, verpönter und gebilligter Handlungen entstanden, es entspringt aus der Autorität sozialer und religiöser Mächte.

SCHRIFTEN: Der Ursprung der moralischen Empfindungen, 1875. – Psycholog. Beobachtungen, 1875. – Die Entstehung des Gewissens, 1885. – Die Illusion der Willensfreiheit, 1885. – Philosophie, 1903.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 583.
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