[881] Markovic, Franjo, geb. 1845 in Krizevac (Kroatien), Universitätsprofessor, Zagreb (Agram), seit 1909 pension. = Schüler R. Zimmermanns, dessen Bestimmungen er weiterbildet und kritisiert. Markovic' Ästhetik strebt eine Vereinigung der formalistischen (Herbart, Zimmermann) und der idealistischen Ästhetik (Platon, Hegel) an. Sie hat zur Voraussetzung eine Weltharmonie, die einem absoluten Geiste entspringt. Fünf Merkmale des Schönen gibt es: l. Die Form des Lebens, der Stärke, der Vollkommenheit. 2. Die Form der Harmonie (Einheit in der Vielheit). 3. Die Form der individuellen Charakteristik. 4. Die Form des harmonischen Abschlusses (Aussöhnung der zeitl. und räuml. Widersprüche). 5. Die Form der Regelmäßigkeit. M. eigen ist der Nachweis des Zugammenhanges von Struktur und Idee im Kunstwerk, das Aufsuchen einer immanenten, durch Form und Zahlverhältnisse ausdrückbaren Gesetzmäßigkeit. – M. hat als erster eine kroatische Terminologie für alle philosophischen Disziplinen gebildet.
Schriften (kroatisch): Entwicklung und System der allgemeinen Ästhetik, 1903. – Abhandlungen im »Bad«, Mitteilungen der südslawischen Akademie in Zagreb: Ästhetische Würdigung von Gundulic Osman (Kad 46, 47, 50, 52). – Die philosoph. Tätigkeit des B. S. Boskovic (87, 88, 90). – Der ethische Gehalt unserer Volkssprüche (96). – Ein Beitrag über die Ästhetik der Ballade und Romanze (138), u. a.