[205] Aesōpus, ī, m. (Αἴσωπος), I) der bekannte griechische Fabeldichter aus Phrygien, zur Zeit des Krösus, (um die Mitte des 6. Jahrh. v. Chr.), nach dem später alle Fabeln äsopische genannt wurden, s. Quint. 5, 11, 19. Gell. 2, 29. – Dav. a) Aesōpicus, a, um (Αἰσωπικός), in äsopischer Art gedichtet, Aesopicae fabulae, Fabeln, in denen Tiere u. leblose Gegenstände, hingegen Libysticae (nach Art einer gewissen Libys gedichtet), in denen Menschen u. Tiere handelnd eingeführt sind, Isid. 1, 39, 2. – b) Aesōpīus od. Aesōpēus, a, um (Αἰσώπειος), äsopisch, Aesopei logi, Sen. ad Polyb. 8, 3 (= 27, 1). – Form Aesōpius (mit kurzem i, Αἰσώπιος), Auson. ep. (XVI) 2, 78. p. 176 Schenkl. – II) Claudius od. Clodius Aesopus, ein tragischer Schauspieler in Rom, Zeitgenosse und Freund Ciceros, in seinem Fache ebenso ausgezeichnet wie Roscius als Komiker, s. Hor. ep. 2, 1, 82. Cic. de div. 1, 80. Quint. 11, 3, 111. Trotzdem er vielen Aufwand machte (Plin. 10, 141), hinterließ er doch seinem Sohne (Cic. ad Att. 11, 15, 3) ein sehr großes Vermögen, das dieser, wie wenn es eine Last wäre (Val. Max. 9, 1, 2), durch tolle Verschwendung so schnell als möglich los zu werden suchte, s. Plin. 9, 122. Hor. sat. 2, 3, 239.