Athamas

[671] Athamās (in Hdschrn. auch Athamāns), mantis, Akk. mantem u. manta, m. (Ἀθάμας), Sohn des Äolus, zeugte mit der Nephele (der Wolkengöttin) den Phrixus u. die Helle, mit der Ino den Melicertes u. Learchus. Ino verfolgte auf jede Art die Kinder der Nephele u. brachte einen Orakelspruch vor, dem zufolge zur Abwendung einer Unfruchtbarkeit des Landes Phrixus geschlachtet werden sollte. Nephele entrückte den Phrixus u. die Helle auf dem Widder mit dem goldenen Vliese (vgl. Phrixus). Durch den Zorn der Juno verlor Athamas jedoch auch seine übrige Familie; er selbst tötete den Learchus im Wahnsinn, u. Ino stürzte sich im Wahnsinn mit dem Melicertes ins Meer, worauf diese beiden zu hilfreichen Meergottheiten wurden, Ino zur Leukothea (von den Römern identifiziert mit der Matuta), Melicertes zum Palämon (bei den Römern identifiziert mit dem Portunus, d.i. Hafengott), Ov. met. 4, 421 sqq. Ov. fast. 6, 489. Cic. Pis. 47; vgl. Hyg. fab. 2. – Dav.: a) Athamantēus, a, um (Ἀθαμαντειος), athamantëisch, sinus, Ov.: pinus, der Fichtenkranz in den isthmischen, von Athamas eingeführten Spielen, Stat.: aurum, das goldene Vlies des Phrixus, Mart. – b) Athamantiadēs, ae, m. (Ἀθαμαντιάδης), der Athamantiade (d.i. Sohn des Athamas) = Palämon, Ov. met. 13, 919. – c) Athamantis, tidos, f. (Ἀθαμ αντίς), die Athamantide (d.i. Tochter des Athamas) = Helle, Athamantis Helle, Ov. fast. 4, 903. Prop. 3, 22, 5 (wo Athamantidos Helles): gew. bl. Athamantis, Ov. met. 15, 311: Athamantidos undae, aequora, der Hellespont, Prop. 1, 20, 19. Ov. her. 18, 137. – d) Athamanticus, a, um (Ἀθαμαντικός), athamantisch, meum, eine Pflanze, Bärwurz (Athamantha meum, L.), Plin. 20, 253.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 671.
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