[3022] Hecatē, ēs, f. (Ἑκάτη) u. Hecata, ae, f., die »Fernhinwirkende«, Tochter des Titanen Persäos od. Perses u. der Asteria, eine thrazische Gottheit, die seit der titanischen Urzeit im Himmel, auf Erden u. im Meere waltet, Glück, Segen u. Gedeihen verleiht u. entzieht, bald mit mystischen Gottheiten vermengt, wie als Jägerin u. Jugendpflegerin mit Artemis (Diana), als Mondgöttin mit Persephone (Proserpina), eine furchtbare unterirdische Gottheit, bei Dichtern dreileibig od. wenigstens dreiköpfig (Verg. Aen. 4, 511. Ov. met. 7, 194. Sen. Phaedr. 420), die Zaubermittel lehrt und kräftigt, Ov. her. 12, 168; u. begleitet von den stygischen Hunden, bes. als gespenstische nächtliche Zaubergöttin (dah. bei Zaubereien u. Beschwörungen angerufen) auf Kreuzwegen, an Gräbern, bei dem Blute Ermordeter weilt u. nächtlich mit den Seelen der Toten umherschwärmt, Hor. sat. 1, 8, 33. Tibull. 1, 2, 52 (54). Ov. met. 14, 405: deren Nähe dann mit Geheul die erschrockenen Hunde verkündigen, Stat. Theb. 4, 428. – Dav.: A) Hecatēis, idos, f., hekatëisch = zauberisch, herba, Ov. met. 6, 139. – B) Hecatēius, a, um, Hekate (= Diana) betreffend, hekatëisch, Stat. – poet. = zauberisch, carmina, Ov. – / Nbf. Hecata, wov. Genet. Hecatae, Tibull. 1, 2, 52 H. mit cod. A u. V (Bährens 54 Hecates mit cod. G): Akk. Hecatam, Cic. de nat. deor. 3, 46. Apul. met. 11, 5: Abl. Hecatā, Arnob. 2, 71 u. 3, 29.