[2436] S, s, der achtzehnte Buchstabe des latein. Alphabets, entsprechend dem griech. Σ (σίγμα), aber kurzweg Es genannt. – Im weitesten Umfange ist s mit r verwandt, s. R. – In mehreren Wörtern ist s an die Stelle des älteren t getreten, wie mersare, pulsare für die veralteten mertare, pultare (s. Quint. 1, 4, 14) – In manchen Wörtern vertritt s die Stelle des griech. Spiritus asper, wie ὑπέρ, super, ὕδωρ, sudor u. dgl. – Auch wird s teils am Anfange, teils in der Mitte, teils am Ende der Wörter nicht selten ausgestoßen, z.B. fallo = σφάλλω, tego = στέγω, (st) latus, (st) lacus u.a.; ferner dū (s) mus, dū (s) metum, (st) lis u.a. (umgekehrt γρύτη = scruta). Bes. lassen die Dichter der älteren Sprachperiode das s der Endungen us u. is sehr häufig verschwinden, wenn das nächste Wort mit einem Konsonanten anfängt, z.B. qui est omnibu' princeps u. vita illa dignu' locoque, s. Cic. or. 161. Quint. 9, 4, 38. Max. Victor. 216, 12 sq.: so auch in Inschrn., z.B. L. CORNELIO L. F. statt CORNELIOS, Corp. inscr. Lat. 12. p. 8. – Assimilation erfährt s in dis- vor f, z.B. difficilis, differo. Durch Assimilation entsteht es aus b, d und einigen anderen Buchstaben, zB. iubeo, iussi (statt iubsi), cedo, cessi (statt cedsi), premo, pressi (st. premsi), pando, passurn (pandsum, pansum) u. dgl. – Als Abkürzung bezeichnet S den Vornamen Sextus: auf Münzen = semissis: ebenso S. od. Sp. = Spurius: S. C. = senatus consultum: S. P. Q. R. = senatus populusque Romanus: S. D. = salutem dicit.