Vertumnus [1]

[3444] 1. Vertumnus (Vortumnus), ī, m. (gleichs. Vertomenos, als Partiz. von verto, der sich Verwandelnde, s. Prisc. part. XII vers. Aen. 3, 81. p. 477, 30 K.), der Wandelgott, der Gott alles Wandels u. Wechsels, urspr. der Gott der sich verwandelnden Natur der Jahreszeiten, dann auch Vorsteher des Verkehrs bei Kauf u. Verkauf, dessen am Ende des vicus Tuscus stehende Bildsäule auf das Forum schaute, Varro LL. 5, 46 u. 74. Prop. 4, 2, 10 u. (als Kunstreiter) 4, 2, 35: signum Vertumni, Cic. II. Verr. 1, 154. – In der Nähe seines Standbildes hatten am Forum die Buchhändler feil, Hor. ep. 1, 20, 1 (s. dazu Obbarius, auch über Vert. übh. u. seine Statue), und die Händler mit Gartenfrüchten u. dgl., Colum. poët. 10, 308. – Vertumnis, quotquot sunt, natus iniquis, v. einem sehr veränderlichen, unbeständigen Menschen, Hor. sat. 2, 7, 14 (der Plur. vom Dichter fingiert, um die verschiedenen Arten der Veränderlichkeit, die dem Unbeständigen zu seiner Plage bei der Geburt verliehen worden, zu bezeichnen). – Dav. vortumnius, iī, m., als metr. t.t. = molossus, Diom. 479, 4.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 3444.
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