bucina

[873] būcina, ae, f. (zsgz. aus bovicina v. bos u. cano), I) ein schneckenförmig gewundenes Horn aus Blech od. Messing, ähnlich unserem Waldhorn, A) eig.: a) der Hirten, bes. der Schweinehirten, das Hirtenhorn, Kuhhorn, Scriptt. r.r. u.a.; vgl. Broukh. Prop. 4, 10, 29. – b) als Jagdhorn, Waldhorn, Rut. Nam. 1, 629. – c) beim Heere, das Signalhorn, um aus der Nähe des Feldherrn das Hauptsignal (classicum) zum Aufbruch u. Angriff zu geben, das dann durch die tuba für das Fußvolk, durch den lituus für die Reiterei weiter gegeben wurde, Verg. Aen. 11, 475. – um das Zeichen zum Ablösen der Wachen bei Nacht (die in vier Nachtwachen geteilt war) zu geben, secundae vigiliae bucinā signum datum, Liv.: iam quarta canit venturam bucina lucem, Prop.: dah. meton., ut ad tertiam bucinam (= vigiliam) praesto essent, Liv. – um das Ende der Hauptmahlzeit (gegen Abend) anzukündigen, Tac. ann. 15, 30, 2, u. dazu Nipperd. u. Ruperti. – d) im öffentl. u. bürgerl. Leben, zur Zusammenberufung der Volksversammlung (in ältern Zeiten), Prop. 4, 1, 13. – zur Ankündigung einer der vier Abteilungen, in die der bürgerliche Tag geteilt war, nondum in noctem vergente die tertia misit bucina signum, Sen. Thyest. 799 (vgl. bucino). – B) übtr.: quam foede bucina famae! Posaune = Ausposaunung, Iuven. 14, 152. – II) die kreiselförmig gewundene Muschel, auf der Triton bläst, das Tritonshorn, Ov. met. 1, 335 u. 337. – / Die Schreibung bucina (nicht buccina), bucinator, bucino, bucinum ist meist die der besten Handschrn. u. Inschrn., s.A. Fleckeisen Fünfz. Art. S. 8 f.W. Brambach Hilfsb. S. 28. Ph. Wagner Orthogr. Verg. p. 419.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 873.
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