crypta

[1778] crypta, ae, f. (κρύπτη), a) eine lange, enge Galerie zu ebener Erde, die von beiden Seiten durch Mauern eingeschlossen war und die das Licht durch Fensterreihen erhielt, die entweder in der einen od. in beiden Seitenwänden angebracht waren, als angenehmer Zufluchtsort bei der Hitze des Tages oder Ungunst des Wetters, etwa der Kreuzgang, Korridor, in den Villen der Vornehmen, gew. als Seitenbau großer Häuser oder der Tempel, Varro sat. Men. 536 (neben xystus), Corp. inscr. Lat. 1, 1147; 2, 3428 u. ö.: an Theatern, Suet. Cal. 58, 1. Corp. inscr. Lat. 5, 1008a: an den Kasernen der Prätorianer, Spart. Hadr. 10, 4 (neben porticus). – b) ein geschlossener Gang rings um die innern Hofräume der röm. Villen, der zur Aufbewahrung von Vorräten diente, das Gewölbe, Vitr. 6, 5 (8), 2 (neben horrea u. apothecae). – c) ein langes, enges unterirdisches Gewölbe, die Grotte, Gruft, Prud. perist. 11, 154. Vulg. Ierem. 43, 9: cr. Suburae, der Hauptkanal, der unter der Subura hinlief, als eine Fortsetzung der cloaca maxima, Iuven. 5, 106: cr. Neapolitana, der Tunnel unter den Felsen zwischen Neapel und Posilippo, jetzt Grotte von Posilippo, Sen. ep. 57. § 1 u. 2. Petron. fr. 16 B., wohl auch gemeint Petron. 16, 3. – d) ein langer Stall für die Pferde im Zirkus, Sidon. carm. 23, [1778] 319. – / arch. Nbf. crupta, Corp. inscr. Lat. 1, 1147 u. 9, 51, 59: cripta, Inscr. Notiz. degli scavi 1900. p. 231 u. oft in Handschriften: chrypta, Corp. inscr. Lat. 6, 10005.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 1778-1779.
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