duplex

[2314] duplex, plicis (duo u. zu plango, plāga), eig. doppelt gefaltet, doppelt zusammengelegt, δίπλαξ, dah. wie zweifältig, als Multiplikativum angebend, wieviel ein Ganzes, einzeln od. nebeneinander, vorhanden sei, διπλοῦς, während duplus, zweifach, als Proportionale angibt, wievielmal eine Größe zu nehmen sei, um das Maß einer andern zu bestimmen, διπλάσιος, weswegen zuw. duplex für duplus steht, aber nicht umgekehrt; beide Begriffe vereinigt das deutsche doppelt, I) eig.: amiculum, Nep., od. amictus, Verg., od. pannus, Hor., ein doppelt um den Leib zu schlagendes Gewand, ein Doppelmantel (δίπλαξ, διπλοΐς): fossa, ein Doppelgraben, Caes.: tabellae, doppelte (künstlich ineinander gefügte) Schreibtafel, Ov.: ficus, die gespaltene u. so getrocknete, Hor. u. Pallad.: clavus, von doppelter Stärke, Cato: ius, aus mehreren Zutaten bereitete Brühe, Hor.: leges, aus zwei Teilen bestehend, Quint.: iudicium, aus zwei Kollegien bestehend, Quint. – poet. a) v. zwei zusammengehörigen Gegenständen, palmae, beide Hände (wie im Griech. διπλοῦς für οἱ δύο), Verg. – b) doppelleibig (aus Pferd u. Mensch), duplex Hylaeus, v. Zentauren, Stat. Theb. 4, 140. – II) übtr.: A) = duplus, zweifach, stipendium, Caes.: mercedes, Quint.: frumentum, doppelte Ration, Liv.: fenus, doppelter (= sehr großer), Prop.: m. folg. quam, duplicia ferramenta, quam numerus servorum exigit, noch einmal so viel, wie usw., Plin. – subst., duplex, icis, n., das Doppelte, ego post tibi reddam duplex, Plaut.: d. centurioni dedit, Liv. – B) doppelsinnig, zweideutig, a) v. Wörtern, verba dubia et quasi duplicia, Quint. 9, 2, 69. – b) v. Pers., zweideutig, falsch (διπλοῦς), Ggstz. simplex (ἁπλοῦς), Ulixes, Hor.: Amathusia, Catull. – / Abl. Sing. gew. duplicī (s. Neue-Wagener Formenl.3 Bd. 2. S. 77); selten duplice, wie Hor. sat. 2, 2, 122.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 2314.
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