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Köln Hauptbahnhof
K. H. ist ein Knotenpunkt im dt. Personenverkehrs-Eisenbahnnetz u. einer der verkehrsreichsten Bahnhöfe Deutschlands. Der Bahnhof liegt im Stadtzentrum von Köln am Fuße des Kölner Doms. An seinem östl. Ende schließt der Bahnhof in einer engen Kurve an die Hohenzollernbrücke an. Der Bahnhof ist als Durchgangsbahnhof angelegt u. mit seinen elf Gleisen für einen Knotenbahnhof verhältnismäßig klein. Köln ist mit 250.000 Reisenden (ebenso Hannover u. Düsseldorf) nach Hamburg, München u. Frankfurt am Main u. vor Essen, Dortmund u. Duisburg der meistfrequentierte Bahnhof im Westen Deutschlands.
Kolonialismus
Als K. bezeichnet man eine Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, in welcher die zentralen Entscheidungen über das Leben der Kolonisierten durch eine kulturell verschiedene u. nicht anpassungswillige Minderheit von Kolonialherren unter hauptsächl. Bezugnahme auf deren Interessen beschlossen werden. In der Neuzeit kommen noch sendungsideolog. Rechtfertigungsdoktrinen seitens der Kolonialherren hinzu, die von ihrer eigenen kulturellen Höherwertigkeit überzeugt sind. Als Kolonialzeit bezeichnet man heutzutage gemeinhin die Epoche des neuzeitl. K., der mit dem Übergreifen von Portugal bzw. Kastilien auf Afrika zu Beginn des 15. Jh. einsetzte u. bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945 andauerte, obwohl es zu allen Zeiten Kolonialzeiten gab (vgl. die römische Kolonialzeit, arab. Kolonialzeit etc.). Eine Zuspitzung erfuhr die Ideologie u. Praxis des K. durch den Imperialismus. Imperialismus, Kapitalismus u. K. waren beliebte Kampfbegriffe des Kommunismus u. wurden durch dessen Propaganda stark geprägt.
Kolonie
Als K. (von lat. colere, d. h. ursprünglich “bebauen” im Sinn von “Land bestellen” ) bezeichnet man in der Neuzeit ein auswärtiges abhängiges Gebiet eines Staates ohne eigene politische u. wirtschaftl. Macht. Begrifflich hängt K. eng mit Kolonisation zusammen. Bei der Kolonisation handelt es sich im Kern um eine Landnahme. Die Kolonie ist daher in einem weiteren Sinne ein Personenverband in einem Gebiet außerhalb des angestammten Siedlungsgebietes. Im Bereich der Politik wird damit außerdem eine polit. Abhängigkeit zum “Mutterland” verbunden. Die Bildung von Kolonien ist ein wesentl. Instrument der Machtausdehnung imperialist. Staaten.
Kolorektales Karzinom
Als Darmkrebs bezeichnet man alle bösartigen (malignen) Tumoren des Darmes. Dieser Artikel befasst sich mit den kolorektalen Karzinomen, die mehr als 95% der bösartigen Darmtumore ausmachen. Darmkrebs ist in Deutschland bei Männern u. Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung, an der mehr als sechs Prozent aller Deutschen im Laufe ihres Lebens erkranken. Kolorektale Karzinome verursachen zunächst sehr selten Symptome, sie entstehen fast immer aus anfangs gutartigen Darmpolypen. Die Heilungschancen durch Operation u. Chemotherapie mit 5-Jahres-Überlebensrate von 40 bis 60% im Mittel hängen entscheidend vom Krankheitsstadium ab, in dem der Darmkrebs entdeckt wird. Seit 2002 übernehmen die Krankenkassen in Deutschland für alle Versicherten ab dem 45. Lebensjahr im Abstand von jeweils mindestens fünf Jahren die Kosten einer Darmspiegelung (“Vorsorge-Koloskopie”), um durch Entfernung etwaiger Polypen dem kolorektalen Karzinom vorzubeugen.
Koloskopie
Eine K. (umgangssprachl. Darmspiegelung) dient der Untersuchung des Dickdarmes u. meistens auch der letzten Zentimeter des Dünndarmes.
Kolosseum
Das K. (antiker Name: Amphitheatrum Novum oder Amphitheatrum Flavium) ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater u. der größte geschlossene Bau der römischen Antike überhaupt. Zwischen 72 u. 80 n. Chr. erbaut, ist es heute eines der Wahrzeichen der Stadt u. zugleich ein Zeugnis für die hochstehende Baukunst der alten Römer wie für ihre Freude an grausamer Unterhaltung. Es bot 50.000 Zuschauern Platz.
Koloss von Rhodos
Der K. v. R. war eine monumentale Bronzestatue des Gottes Helios in der Stadt Rhodos. Sie zählt zu den Sieben Weltwundern der Antike u. ist Ursprung der Begriffe kolossal u. Kolossalstatue. Bei einem Erdbeben 223 v. Chr. stürzte die Statue ein.
Kolpitis
Als Vaginitis (lat.) oder K. (griech.) bezeichnet man eine Entzündung der Scheide (lat. Vagina, griech. Kolpos).
Kölsch (Bier)
K. ist ein helles obergäriges Vollbier mit einer durchschnittl. Stammwürze von 11,3% u. einem Alkoholgehalt von durchschnittlich 4,9%. Welches Bier sich “Kölsch” nennen darf, regelt die Kölsch-Konvention.
Kölsch (Sprache)
K. ist eine Variante des Ripuarischen. Beinahe alle Sprecher benutzen auch die Standardsprache. K. wird in Köln u. in der Gegend um Köln gesprochen u. ist nah mit den niederrheinischen u. moselfränkischen Dialekten verwandt u. stellt ein Bindeglied zwischen diesen dar. Das Kölsche ist südlich der maken/machen-Linie (Benrather Linie) angesiedelt, aber beispielsweise nördlich der Das-dat-Linie.
Kolumbien
K. (amtl. República de Colombia, dt. Republik K.; Kurzform in Spanisch Colombia) ist eine Republik im nördl. Teil von Südamerika. Es grenzt sowohl an den Pazifischen Ozean als auch an das Karibische Meer u. auf dem Festland an Panama, Venezuela, Brasilien, Peru u. Ecuador. Der Landesname ist von Christoph Kolumbus abgeleitet. Bogotá ist Hptst. u. wirtschaftliches u. kulturelles Zentrum Kolumbiens.
Kolumbus, Christoph
Christoph Kolumbus (ital. Cristoforo Colombo, span. Cristóbal Colón, port. Cristóvão Colombo, engl. Christopher Columbus latinisiert Columbus, eingedeutscht Kolumbus; * 1451 (?) in Genua; † 20. Mai 1506 in Valladolid) war ein genues. Seefahrer in span. Diensten, dem gemeinhin die Entdeckung Amerikas zugeschrieben wird. Wie heute bekannt, wurde der amerikanische Kontinent schon rund 500 Jahre vor Kolumbus von Leif Eriksson oder anderen Isländern entdeckt. Wenn Kolumbus gleichwohl bis heute als Entdecker Amerikas gilt, ist dies darauf zurückzuführen, dass erst seine Reisen zu dauerhafter Kolonisierung u. kontinuierlicher Besiedlung durch Menschen anderer Kontinente in geschichtl. Zeit führten. Im Bestreben, auf dem westl. Seeweg von Europa nach Ostasien zu gelangen, erreichte Kolumbus am 12. Oktober 1492 die dem amerikan. Kontinent vorgelagerten Karibischen Inseln. Er selbst war bis zu seinem Lebensende der Ansicht, eine Route auf dem Seeweg nach “Hinterindien” entdeckt zu haben. Anders als oft behauptet, glaubte er nie, Indien selbst erreicht zu haben.
Koma
In der Medizin ist ein voll ausgeprägtes K. (griechisch κόμα, “tiefer Schlaf”) die schwerste Form einer quantitativen Bewusstseinsstörung. In diesem Zustand kann das Individuum auch durch starke äußere Stimuli wie wiederholte Schmerzreize nicht geweckt werden. Das K. ist somit ein Symptom (Krankheitszeichen) u. keine Krankheit. In der internationalen Klassifikation der Gesundheitsstörungen (ICD-10) wurde es daher in die Rubrik “R” (Symptome u. Befunde) eingeordnet (R40.2). Das K. ist Ausdruck einer schweren Störung der Großhirnfunktion u. zumeist lebensbedrohend. Die weitere Entwicklung des Komatösen (Prognose) ist von der zugrunde liegenden Erkrankung u. medizin. Versorgung abhängig.
Kombattant
Kombattanten sind nach dem humanitären Völkerrecht Personen, die unabhängig von der Rechtmäßigkeit des Konflikts zu Kriegshandlungen berechtigt sind. Sie haben Anspruch auf eine Behandlung nach den Regeln der Genfer Konventionen. Sie können allerdings bestraft werden, wenn sie Kriegsverbrechen begehen. Sie verlieren den geschützten Kombattantenstatus, wenn sie nicht unterscheidbar von Zivilpersonen kämpfen, ihre Waffen nicht offen tragen oder die Uniform des Kriegsgegners tragen. In diesem Fall steht ihnen aber dennoch ein humanitärer Schutz zu, unter anderem ein faires Gerichtsverfahren u. menschl. Behandlung, so, wie es für Strafgefangene in einer zivilisierten Rechtsordnung auch gilt. Was Kombattanten bekämpfen dürfen, u. wie sie selbst bekämpft werden dürfen unterliegt Beschränkungen. Wird ein K. gefangengenommen, wird er Kriegsgefangener. Anglo-amerikanische Staaten verwenden einschränkende Regeln, sie verwenden den Status des ungesetzl. Kombattanten.
Kombinationskraftwagen
Ein K. oder kurz Kombi ist eine Karosseriebauform für PKW mit bes. großem Ladevolumen. Die Bez. leitet sich von der Kombination von Pkw u. Lkw ab, d. h., das Fahrzeug kann sowohl Lasten transportieren als auch Personen befördern.
Kombinatorik
K. ist ein Teilgebiet der Mathematik, das sich mit der Bestimmung der * Zahl möglicher Anordnungen oder Auswahlen von * unterscheidbaren oder nicht unterscheidbaren Objekten * mit oder ohne Beachtung der Reihenfolgebeschäftigt. In der modernen K. werden diese Probleme umformuliert als Abbildungen, sodass sich die Aufgabe der K. im Wesentlichen darauf beschränken kann, diese Abbildungen zu zählen. Für das Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten auf der Basis des Wahrscheinlichkeitsbegriffs von Laplace bildet die K. eine wichtige Grundlage.
Kombucha
Unter dem Namen K. (gesprochen: Kombuhtscha) versteht man im W ein kalt getrunkenes Gärgetränk, das durch Fermentierung von gesüßtem Tee, z. B. Grünem Tee, mit dem sogenannten Kombuchapilz oder Teepilz hergestellt wird. Es handelt sich bei K. allerdings nicht um einen Pilz, sondern um eine Symbiose verschiedener Hefen u. Säure produzierender Bakterien: Saccharomyces ludwigii, Saccharomyces apiculatus-Typen, Acetobacter xylinum u. Acetobacter xylinoides. Die Hefen vermehren sich ausschließlich vegetativ durch Sprossung, sie bilden dabei eine weißliche, gallertartige Schicht an der Teeoberfläche, wobei sich obenauf immer wieder neue Schichten produzieren. Die Farbe kann abhängig von der verwendeten Teesorte von hellgrau über rosa bis dunkelbraun variieren. Als K. fermentierter Tee ist fein moussierend u. schmeckt ein wenig süßsauer u. gärig.
Komet
Ein K. (von griechisch kométes Haarstern, abgeleitet von kómē Haupthaar) oder Schweifstern ist ein kleiner Himmelskörper, der zumindest in den sonnennahen Teilen seiner Bahn eine durch Ausgasen erzeugte Koma aufweist, eine diffuse, nebelige Hülle, die eine Ausdehnung von bis zu 2,7 Millionen km erreichen kann. Kern u. Koma zusammen nennt man auch den Kopf des Kometen. Das auffälligste Kennzeichen der von der Erde aus sichtbaren Kometen ist jedoch der Schweif, der bei großen u. sonnennahen Objekten eine Länge von mehreren 100 Millionen Kilometern erreichen kann. Meistens sind es aber maximal nur einige 10 Millionen Kilometer.
Komma
Das K. (Pl.: Kommata, Kommas, auch: der Beistrich) ist ein Satzzeichen u. mathemat. Symbol. In der Grammatik dient das K. zur Strukturierung des Satzes u. trennt bestimmte Elemente voneinander. Das K. trägt zur Verständlichkeit u. besseren Lesbarkeit von Texten bei. K. leitet sich vom altgriechischen komma = Einschnitt, Abschnitt her.
Kommanditgesellschaft
Eine K. (KG) ist eine Personengesellschaft, in der sich zwei oder mehr natürl. Personen oder jurist. Personen zusammengeschlossen haben, um unter einer gemeinsamen Firma ein Handelsgewerbe zu betreiben, wobei mindestens ein Gesellschafter ein Kommanditist u. ein weiterer Komplementär ist. Die KG unterscheidet sich von der offenen Handelsgesellschaft (OHG) insofern, als bei einem oder mehreren Gesellschaftern (Kommanditisten) die Haftung des Privatvermögens gegenüber den Gesellschaftsgläubigern nach § 171 Abs. 1 HS.2 HGB ausgeschlossen ist, während mindestens ein anderer Gesellschafter (Komplementär) mit seinem gesamten persönlichen Vermögen haftet.
Kommanditist
K. (Teilhafter) ist die Bez. für einen Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft (KG) oder einer Kommandit-Erwerbsgesellschaft (KEG).
Kommando Spezialkräfte
Das K. S. (KSK) ist eine in der Graf-Zeppelin-Kaserne im württemberg. Calw stationierte Spezialeinheit der Bundeswehr, die der Division Spezielle Operationen unterstellt ist.
Kommaregeln
Die Regeln, nach denen Kommas zu setzen sind, sind in verschiedenen Sprachen unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen, dass ein Komma schwächer trennt als ein Punkt u. dass ein Komma wichtig für den Sinn eines Satzes sein kann. Die Regeln können der Hervorhebung von Sprechpausen dienen u. der Abgrenzung oder Markierung von Wortgruppen oder Satzteilen.
Kommerz
K. (von latein. commercium “Handel, Verkehr, Austausch”) ist im Vergleich zum Handel ausschließlich auf finanzielle Gewinne bedacht, die durch Produktion u. Verkauf von Gütern entstehen. Als “kommerziell” bezeichnet man Unternehmungen jeglicher Art, deren Motivation u. Zweck die direkte oder indirekte wirtschaftliche Gewinnerzielung sind. Das Wort kommerziell bedeutet 1) Wirtschaft u. Handel betreffend, auf ihnen beruhend; 2) Geschäftsinteressen wahrnehmend, auf Gewinn bedacht.
Kommilitone
K. (weibl.: Kommilitonin) ist eine in Deutschland übliche Bez. von Studenten für ihre Studienkollegen, also die Mitstudenten oder Studiengenossen.
Kommissar Rex
K. R. ist der Titel einer österr. Krimiserie. Sie wurde von 1994 bis 2004 gedreht. Seit 2007 wurden wieder neue Folgen produziert. Schauplatz ist anfangs Wien u. ab der elften Staffel Rom.
Kommission
Eine K. (v. lat. comittere = veranstalten, anvertrauen; PPP: comissum), ein Komitee oder ein Ausschuss ist eine Gruppe von Personen mit bestimmten Qualifikationen oder Befugnissen, der ein Auftrag erteilt wird. Meistens wird diese Gruppe sporadisch gebildet, um ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, z. B. Sachverständigenkommission, Untersuchungskommission. Ebenso kann das Wort K. “Auftrag oder Bevollmächtigung” bedeuten. Im Handelsrecht betitelt eine K. das Rechtsverhältnis zwischen Kommissionär u. Kommittenten.
Kommunalwahl
Die K. erfüllt den Verfassungsauftrag nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 des Grundgesetzes, nach dem die Ldkrs. u. Gemeinden eine Vertretung des Volkes haben müssen. Kommunalvertretungen werden wie Parlamente nach den Grundsätzen der allg., freien, geheimen, gleichen u. unmittelbaren Wahl gewählt. Die Wahl der Kommunalvertretungen wird durch Landesgesetz geregelt. Daher ist das Bild der weiteren Ausgestaltung der Wahlen unterschiedlich: * Statt der 5%-Klausel gibt es in einigen deutschen Ländern eine niedrigere oder gar keine Sperrklausel bei der Zuteilung von Mandaten. Mehrere Kommunalwahlordnungen erlauben das Kumulieren u. Panaschieren. Die Wahlperioden reichen von 4 bis zu 7 Jahren. * Das aktive Wahlrecht wird in einigen Ländern schon ab 16 Jahren gewährt, auch Ausländer mit der Staatsbürgerschaft eines EU-Staates sind wahlberechtigt (Art. 28 Abs. 1 Satz 3 GG).
Kommune I
Die K. I (K1) war die erste politisch motivierte Wohngemeinschaft in der BR Deutschland. Sie wurde am 12. Januar 1967 in Berlin gegr. u. löste sich im November 1969 endgültig auf. Die K. I entstand aus der außerparlamentar. Opposition der Studentenbewegung. Sie war gedacht als Gegenmodell zur bürgerl. Kleinfamilie, als Reaktion auf eine Gesellschaft, die von der Kommune als sehr konservativ eingeschätzt wurde.
Kommunikation
K. (lat. communicare “teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen”) definiert auf der menschl. Alltagsebene ein gemeinschaftl. Handeln, in dem Gedanken, Ideen, Wissen, Erkenntnisse, Erlebnisse (mit-)geteilt werden u. auch neu entstehen. K. in diesem Sinne basiert auf der Verwendung von Zeichen in Sprache, Gestik, Mimik, Schrift, Bild oder Musik. K. ist die Aufnahme, der Austausch u. die Übermittlung von Informationen zwischen zwei oder mehreren Personen. Unter K. wird auch das wechselseitige Übermitteln von Daten oder von Signalen verstanden, die für den Beobachter der K. eine festgelegte Bedeutung haben. Die Signale gelten dann als Auslöser für bestimmte Reaktionen. In den technischen Disziplinen wird K. zumeist als eine Verbindung von Geräten betrachtet, deren Zustände sich infolge dieser Verbindung wechselseitig verändern.
Kommunikationsmodell
Als K. bzw. Kommunikationstheorie bezeichnet man wissenschaftl. Erklärungsversuche zur Beschreibung von Kommunikation. Diese theoret. Ansätze sollen erklären, was Kommunikation ist u. wie sie funktioniert. Weder die Kommunikations- noch die Medienwissenschaft haben jedoch bisher eine einheitl. Theorie entwickelt. Kommunikation bezeichnet die Vermittlung, den Austausch u. die Aufnahme von Informationen.
Kommunikationspolitik
Die K. ist eine Funktion des Marketing in der Betriebswirtschaft. Sie stellt innerhalb der Unternehmensführung aus der Sicht des Kunden den Bereich zwischen der Produktpolitik u. der Preisfindung einerseits sowie der Vertriebspolitik bei der Verteilung einer Leistung andererseits dar. Sie ist somit das Bindeglied zwischen unternehmer. Initiative u. verkäufer. Umsetzung im Markt. Als Grundlage der K. gilt die Kommunikationstheorie des Sender-Empfänger-Modells.
Kommunikationswissenschaft
K. ist eine wissenschaftl. Forschungsdisziplin im Bereich Sozial- u. Geisteswissenschaften, die sich mit menschl. Kommunikationsvorgängen befasst. Die Forschungsinhalte unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Universitäten zum Teil erheblich. Eine Ausrichtung befasst sich insbes. mit Massen-Kommunikation u. wird oft auch Publizistikwissenschaft genannt. Unter anderem ist Zeitungswissenschaft ein Vorläufer dieser Integrations- u. Sozialwissenschaft, mit Ansätzen auch aus dem Recht, der Psychologie u. den Wirtschaftswissenschaften. Eine andere Ausrichtung beschäftigt sich vorrangig mit Individualkommunikation u. hat Berührungspunkte zu Linguistik, Philosophie u. Soziologie.
Kommunion
K. (griech. koinonia 1 Kor 10, 16; lat. communio, dt. “Gemeinschaft”) oder Heilige Kommunion wird von den verschiedenen Kirchen u. Konfessionen teils sehr unterschiedlich verstanden. Einige gemeinsame Elemente des Verständnisses sind: * die geheiligten Speisen (Brot u. Wein) des Abendmahls (Eucharistie), * deren Austeilung u. gläubigen Empfang. Darin begründet ist * die Kirchen- oder Kommuniongemeinschaft (lat. communio).K. ist auch eine Bezeichnung für vollständige Kirchengemeinschaft, z. B. ist die Anglikanische Kommunion die weltweite Gemeinschaft aller anglikanischen Kirchen.
Kommunismus
K. (vom lateinischen communis = “gemeinsam”) bezeichnet das polit. Ziel einer klassenlosen Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben ist u. das erwirtschaftete Sozialprodukt gesellschaftlich angeeignet wird, das heißt allen Menschen gleichermaßen zugänglich ist.
Kommunistische Partei Deutschlands
Die K. P. D. (KPD) war eine politische Partei in Deutschland, die am 1. Januar 1919 gegründet wurde. Sie ging aus mehreren linksrevolutionären Gruppierungen hervor, die sich nach dem Ersten Weltkrieg im Verlauf der Novemberrevolution von 1918 vereinten. Die KPD verstand sich von Anfang an als revolutionäre Alternative zur SPD u. versuchte während der Weimarer Republik auf sozialist. Produktionsverhältnisse u. eine “Diktatur des Proletariats” hinzuwirken. Ihr Verhältnis zum Parlamentarismus war gespalten, da sie die “bürgerliche Demokratie” durch eine sozialist. Räterepublik ersetzen wollte. Seit 1919 war sie Mitglied der von Lenin, später von Stalin inhaltlich dominierten Kommunistischen Internationale (Komintern), die auch als Dritte Internationale bezeichnet wird. Während der Zeit des Nationalsozialismus zerschlagen, wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg von den Besatzungsmächten wieder zugelassen. In der Sowjetischen Besatzungszone wurden KPD u. Ost-SPD im April 1946 zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands vereint. 1948 wurde in den westl. Besatzungszonen eine Vereinigung der KPD mit den Freunden der sozialistischen Einheit zur Sozialistischen Volkspartei von den Besatzungsmächten verboten. Die KPD war selbst von 1949 bis 1953 im ersten Deutschen Bundestag vertreten. 1956 wurde sie in Westdeutschland verboten. Bei den übrigen im Bundestag vertretenen Parteien galt sie als mitschuldig am Untergang der Weimarer Republik, der Sowjetunion hörig u. verfassungsfeindlich. Innerhalb der Linken wird bis heute das Urteil harsch kritisiert u. über seine Rechtmäßigkeit diskutiert. 1968 wurde hauptsachlich von ehem. Mitgliedern der KPD die Deutsche Kommunistische Partei neu gegr. Weiterhin gründeten sich in den Folgejahren verschiedene kommunist. Splittergruppen neu, von denen mehrere für sich beanspruchten, die Nachfolgepartei der KPD zu sein.
Kommutativgesetz
Das K. (lat. commutare – vertauschen), auf Deutsch Vertauschungsgesetz, ist eine Regel aus der Mathematik; wenn sie gilt, so können die Argumente einer Operation vertauscht werden, ohne dass sich am Ergebnis etwas ändert. Mathematische Operationen, die dem K. gehorchen, nennt man kommutativ.
Kommutator (Elektrotechnik)
In der Elektrotechnik wird mit K. (von lat. commutare – vertauschen), Kollektor oder Stromwender eine Einrichtung zur Stromwendung in elektr. Maschinen bezeichnet.
Komödie
Eine K. (altgr. kōmōidía: eigentlich “singender Umzug”, meist übersetzt als “Lustspiel”) ist ein Drama mit erheiterndem Handlungsablauf, das in der Regel glücklich endet. Die unterhaltsame Grundstimmung entsteht dabei durch eine übertriebene Darstellung menschlicher Schwächen, die neben der Belustigung des Publikums auch kritische Zwecke haben kann.
Komodowaran
Der K. oder Komododrache (Varanus komodoensis) ist eine Echse in der Familie der Warane (Varanidae). Der K. ist die größte lebende Art der Echsen (Unterordnung Lacertilia). Er kommt nur auf einigen zu Indonesien gehörenden Inseln vor. Zum Schutz der Art wurde 1980 in Indonesien der Komodo-Nationalpark gegr.
Komorbidität
Als K. wird in der Medizin ein zusätzlich zu einer Grunderkrankung (Indexerkrankung) vorliegendes, diagnostisch abgrenzbares Krankheits- oder Störungsbild bezeichnet. Komorbiditäten können, müssen aber nicht – im Sinne einer Folgeerkrankung – ursächlich mit der Grunderkrankung zusammenhängen.
Komoren
Die K. (komor.: Komori, frz.: Comores ) bilden einen föderalen Inselstaat im Indischen Ozean u. umfassen drei der vier Hauptinseln des Komorenarchipels am Nordausgang der Straße von Mosambik, etwa auf halbem Wege von der Küste des östl. Afrika zur Nordspitze Madagaskars: Grande Comore/Njazidja 1.148 km², Anjouan/Nzwani 424 km² u. Mohéli/Mwali 290 km². Damit umfasst der Staat eine Fläche von einem Viertel des Saarlandes. Die südöstlichste Komoreninsel Mayotte/Mahoré (374 km²) ist französ. Überseegebiet, wird aber von der Union beansprucht. Der Name der K. kommt aus dem arab. Dschuzur al-Qamar, was so viel wie Mondinseln heißt.
Kompaktleuchtstofflampe
Kompaktleuchtstofflampen sind bes. kleine Leuchtstofflampen u. werden häufig als Energiesparlampen bezeichnet. Die Röhre, in der die Gasentladung stattfindet, ist bei diesen Lampen gegenüber anderen Leuchtstofflampen kleiner u. gebogen oder mehrfach gefaltet, um sie platzsparender unterzubringen, daher das Präfix Kompakt.
Komparativer Kostenvorteil
Die Theorie der komparativen Kostenvorteile (v. lat.: comparare = vergleichen) wurde im Jahre 1806 von David Ricardo als Weiterentwicklung der Theorie der absoluten Kostenvorteile Adam Smiths vorgestellt u. ist ein Kernpunkt der Außenwirtschaftstheorie, wobei einige Ideen Ricardos bereits bei David Hume auftauchten.
Kompartmentsyndrom
Als K. wird der Zustand definiert, in welchem bei geschlossenem Haut- u. Weichteilmantel ein erhöhter Gewebedruck zur Verminderung der Gewebedurchblutung führt, woraus neuromuskuläre Störungen oder Gewebe- u. Organschädigungen resultieren. Am häufigsten tritt das K. am Unterarm oder Unterschenkel auf. In der Intensivmedizin ist auch ein abdominelles K. bekannt, wie es zum Beispiel nach Aortachirurgie auftreten kann. Das K. verursacht durch erhöhten Druck in den Muskellogen des Unterarms oder Unterschenkels (deshalb hier auch die Bez. Logensyndrom) Schäden an den Blutgefäßen, Muskeln u. Nerven. Durch die Abgrenzung der Muskelgruppen durch derbe Bindegewebsschichten (Faszien), die kaum dehnbar sind, führt erhöhter Druck zu Durchblutungsstörung des entspr. Bereichs u. somit zu einer Schädigung von Nerven u. Muskeln.
Kompensation
Eine K. (v. lat.: compensare für “ausgleichen”, “ersetzen”) ist der Angleich eines Zustandes durch Drittmittel. Dieser Begriff wird in unterschiedl. Disziplinen gebraucht.
Kompilation (Musik)
Eine K. bzw. oft auch engl. Compilation ist in der Musikindustrie eine Zusammenstellung von Musiktiteln mit einem bestimmten Thema. Eine andere Bez. ist Sampler oder auch Hitkopplung; im englischsprachigen Raum spricht man von einem compilation album.
Komplementärfarbe
K. (lat. complementum: Ergänzung) ist ein Begriff aus der Farbenlehre. Sowohl bei der Additiven Farbmischung als auch bei der Subtraktiven Farbmischung nennt man diejenige Farbe komplementär, die mit der Ursprungsfarbe gemischt einen Grauton ergibt. Komplementär ist eine Farbe immer zu einer anderen Farbe.
Komplementsystem
Das K. ist ein System von Plasmaproteinen, das im Zuge der Immunantwort auf zahlreichen Oberflächen von Mikroorganismen aktiviert werden kann. Ursprünglich wurde es als ergänzender (komplementierender) Teil der Antikörperantwort entdeckt, doch ist heute bekannt, dass es auch am angeborenen Immunsystem beteiligt ist. Die mehr als 30 Proteine des menschlichen Komplementsystems sind im Blutplasma gelöst oder zellgebunden und dienen der Abwehr von Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Pilze, Parasiten), haben jedoch auch stark zellzerstörende Eigenschaften und können, wenn sie unreguliert wirken, im Verlauf vieler Krankheiten (z. B. Glomerulonephritis, hämolytisch-urämisches Syndrom, Herzinfarkt, systemischer Lupus erythematodes, Rheumatoide Arthritis) für Gewebsschäden verantwortlich sein.
Komplexchemie
Die K. (Koordinationschemie) ist der Bereich der Anorganischen Chemie, der sich mit chem. Komplexverbindungen befasst. Ein Komplex (oder Koordinationsverbindung) ist eine Struktur, bei der ein Zentralatom (meist ein Metallion), das in seiner Elektronenkonfiguration Lücken aufweist, von einem oder mehreren Molekülen oder Ionen (den Liganden) umgeben ist, die jeweils mindestens ein freies Elektronenpaar für die Bindung zur Verfügung stellen. Dieser Bindungstyp unterscheidet sich von den anderen Formen der chemischen Bindung (kovalente Bindung, Ionenbindung, Metallbindung). Man spricht von einer Komplexbindung, einer koordinativen Bindung oder auch, wenn das Zentralatom ein Metall ist, von einem Metallkomplex.
Komplexität
K. (von Lat.: complectare = umarmen, umfassen; Partizip Perfekt: complexum) bezeichnet allgemein die Eigenschaft eines Systems oder Modells, dass sein Gesamtverhalten nicht beschrieben werden kann, selbst wenn man vollständige Informationen über seine Einzelkomponenten u. ihre Wechselwirkungen besitzt.
Kompliment
Ein K. ist eine wohlwollende, freundl. Äußerung gegenüber einer anderen Person, die an dieser etwas hervorhebt, das demjenigen, der das K. macht, an der anderen Person bes. gefällt bzw. positiv auffällt. Dies können sowohl Eigenschaften oder Leistungen sein als auch äußere Merkmale wie eine geschmackvolle Kleidungsauswahl oder die körperl. Beschaffenheit.
Komponist
Ein K. (lat. componere = “zusammensetzen”) ist ein Künstler, der musikal. Werke (Kompositionen) schafft. Das Ergebnis des Kompositionsvorganges liegt abschließend in notierter Form (per Hand oder direkt als Notensatz im Computer) vor; andere Fixierungen (Demotape, Tonaufnahme etc.) sind dabei durchaus möglich. Die Bez. K. wird auch unabhängig vom Genre der Musik gebraucht u. meint dann eine Person, die etwas künstlerisch gestaltet (zum Beispiel in der Schachkomposition).
Komposition (Grammatik)
Die K. (auch: Zusammensetzung) ist nach herrschender Bestimmung (Definition) die Bildung eines neuen Wortes durch die Verbindung mindestens zweier selbstständig vorkommender Wörter oder (in anderen Worten) “die Verbindung von zwei oder mehreren sonst frei vorkommenden Morphemen oder Morphemfolgen (Wörtern) zu einem Kompositum.” * Beispiele: Brief + Träger > Briefträger, Abfahrt + Zeit > Abfahrtszeit, kaufen + Haus > Kaufhaus, Fußball + Stadion > Fußballstadion.
Kondensation
Als physikal. K. bezeichnet man das Übergehen eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand. Die gegenteiligen Phasenübergänge sind das Verdunsten u. das Sieden. Als Produkt entsteht das Kondensat. Dieser Prozess erfolgt unter bestimmten Druck- u. Temperaturbedingungen, die man als Kondensationspunkt bezeichnet. Während des Übergangs bleibt die Temperatur konstant, sämtliche entzogene Wärme wird in Form der Kondensationswärme in die Zustandsänderung investiert. Das Gegenteil der K. ist das Verdampfen oder die Verdunstung.
Kondensator (Elektrotechnik)
Ein K. (“Verdichter”, von lat.: condensus: “dichtgedrängt”, bezogen auf die elektr. Ladungen) ist ein passives elektr. Bauelement mit der Fähigkeit, elektr. Ladung u. damit zusammenhängend Energie zu speichern. Er besteht aus zwei elektrisch leitenden Flächen in meist geringem Abstand, den Elektroden. Dazwischen befindet sich immer ein Bereich mit isolierender Eigenschaft, ein Dielektrikum, im einfachsten Fall Luft.
Konditionierung
Unter K. versteht man in der Lernpsychologie das Erlernen von Reiz-Reaktionsmustern (Stimulus-Response). Auf einen bestimmten Reiz folgt beim Organismus kontingent eine bestimmte Reaktion. Man unterscheidet zwei Grundtypen der K.: Die Klassische Konditionierung (beschrieben von Iwan Petrowitsch Pawlow) u. die Operante Konditionierung.
Kondom
Ein K. (auch Präservativ) ist eine dünne Hülle aus vulkanisiertem Gummi, die zur Empfängnisverhütung u. zum Schutz vor einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten vor dem Geschlechtsverkehr über den erigierten Penis des Mannes gestreift wird.
Kondratjew-Zyklus
Die Kondratjew-Zyklen (ältere Transkription Kondratieff-Zyklen) beschreiben den Kern einer von dem sowjet. Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratjew entwickelten Theorie zur zykl. Wirtschaftsentwicklung.
Konfektionsgröße
Die K. (auch Kleidergröße oder Kleidungsgröße) ist die Größe moderner Bekleidung (Konfektion), die sich nach der Körpergröße des Trägers richtet. Das Größensystem unterscheidet sich bei Männern u. Frauen. Des Weiteren wird zwischen europ. u. amerikan. Größen unterschieden. Für die Schuhgröße u. in der Herren-Oberbekleidung (Oberhemd) existieren eigene Maßsysteme.
Konfession
Der Begriff K. (v. lateinisch.: confessio = “Geständnis, Bekenntnis”) bezeichnet im heutigen Sprachgebrauch die Erklärung der Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft der weltanschaulichen Gruppe. Der Begriff ist im Christentum entstanden u. wird im NT (1. Kor 1,12) eher kritisch angesprochen u. bezeichnet in der christl. Theologie ursprünglich eine Zusammenfassung von Glaubenssätzen. Von daher wird der Begriff auch als Bez. für eine christl. Richtung verwendet, die sich durch ein gemeinsames Bekenntnis von anderen christl. Richtungen unterscheidet u. i. w. S. auch allg. für christl. Richtungen, bezeichnet heute also die unterschiedlichen christl. Kirchen u. Gruppierungen.
Konfidenzintervall
Das K. (auch Vertrauensbereich oder Mutungsintervall genannt) ist ein Begriff aus der mathemat. Statistik. Er sagt etwas über die Präzision der Lageschätzung eines Parameters (zum Beispiel eines Mittelwertes) aus. Das Vertrauensintervall schließt einen Bereich um den geschätzten Wert des Parameters ein, der – vereinfacht gesprochen – mit einer zuvor festgelegten Wahrscheinlichkeit die wahre Lage des Parameters trifft.
Konfirmation
K. (lat. confirmatio = “Befestigung, Bekräftigung”) ist eine feierl. Segenshandlung in den meisten ev. Kirchen, in der Neuapostolischen Kirche u. in der Christengemeinschaft, die den Übertritt ins kirchl. Erwachsenenalter markiert. Gleichfalls von confirmatio leitet sich das Sakrament der Firmung in anderen Kirchen ab; zu ihnen gehören u.a. die alt-katholische, die anglikanische, die orth. Kirchen sowie die röm.-kath. Kirche. Die begriffl. Unterscheidung zwischen Firmung u. K., wie sie im Deutschen existiert, gibt es in den meisten anderen Sprachen nicht.
Konflikt
Ein K. (lat.: confligere = zusammentreffen, kämpfen; Partizip Perfekt Passiv: conflictum) ist eine meist gewaltsame Auseinandersetzung zwischen zwei oder mehreren Konfliktparteien u. entspringt Tendenzen oder Absichten, deren gleichzeitige Verwirklichung den Konfliktparteien nicht möglich scheint.
Konföderierte Staaten von Amerika
K. S. v. A. (Confederate States of America - CSA) war der Name des Bundesstaates, der 1861 durch Abspaltung von elf der südl. Gliedstaaten (“Südstaaten”) der Vereinigten Staaten von Amerika entstand u. mit der Niederlage im daraufhin ausbrechenden Sezessionskrieg 1865 bereits wieder aufhörte zu existieren.
Konformität
Von K. oder Konformismus wird in verschiedenen Bedeutungen zu unterschiedl. Bezügen gesprochen. Der Begriff bezeichnet die Übereinstimmung einer Person oder manchmal auch einer Sache mit den Normen eines Kontextes. Das kann ein gesellschaftlicher, ein inhaltlicher oder ein ethischer Kontext sein. Konformismus bezeichnet eine Haltung, die sich im Lebensvollzug u. in der Entscheidungsfindung überdurchschnittlich stark an den Normen u. Meinungen der Mehrheit der Gesellschaft bzw. der Bezugsgruppe orientiert. Eine Tendenz zum Konformismus kann einerseits im inneren Bedürfnis nach einem Gefühl der Zugehörigkeit u. der Sehnsucht nach Integration durch Assimilation wurzeln, andererseits in äußerem Konformitätsdruck der umgebenden Gesellschaft oder der Bezugsgruppe.
Konfuzianismus
K. (chin.: Ideen der Anhänger der Schule der Gelehrten) ist der Begriff für Philosophien u. polit. Vorstellungen, die sich in die Tradition des Konfuzius u. seiner Schüler stellen. Konfuzius' Schule wird in China auch als Rujia bezeichnet, was Schule der Gelehrten bedeutet. Der heutige Begriff K. geht auf christl. Missionare zurück, die im 17. Jh. den Namen des Begründers der Schule, chin. Kng Z, Kng Fuz, latinisierten. Konfuzius wurde von seinen Anhängern als Vorbild u. Ideal verehrt, seine moral. Lehren u. eigene Lebensweise als mustergültig angesehen. Der K. gehört neben dem Buddhismus u. Daoismus zu den “Drei Lehren”. Er prägt seit vielen Jahrhunderten die chines. Kultur u. Gesellschaft u. beeinflusst den Alltag in Japan, Korea, Singapur u. Taiwan ebenso wie in Vietnam.
Konfuzius
Kng Z (chin.: Kong Tse; Wade-Giles: K'ung-tzû, “Meister Kong”) war ein chinesischer Philosoph. Im Westen ist er vor allem als Konfuzius (latinisiert aus Kng Fūz “Lehrmeister Kong”) bekannt. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu (Wade-Giles: K'ung Ch'iu) in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu, die heutige Provinz Shandong, geboren, wo er auch starb. Das zentrale Thema seiner Lehren war die Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen u. Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt K. der “Edle” (junzi), ein moralisch einwandfreier Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet: “Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint”, sah K. als das höchste menschliche Ziel an. “Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht” galten ihm als erstrebenswert. Den Weg hierzu sah Konfuzius in der Bildung.
Kongokrieg
Der K. war ein Krieg, der von 1996 bis Anfang 2008 auf dem Territorium der Demokratischen Republik Kongo ausgetragen wurde. Vom K. sind die Kongo-Wirren mit dem anschließenden Sezessionskrieg u. dem Bürgerkrieg nach der Unabhängigkeit des Landes zwischen 1960 u. 1965 zu unterscheiden.
Kongress der Vereinigten Staaten
Der K. d. V. S. ist die Legislative der Vereinigten Staaten von Amerika, sein Sitz ist das Kapitol. Er besteht aus insges. 535 Abgeordneten. Der Kongress setzt sich aus dem Senat u. dem Repräsentantenhaus zusammen, der derzeitige ist der 110. Der Kongress stellt gemäß Artikel I, Absatz 1 der Verfassung die gesetzgebende Gewalt dar. Der Senat besteht aus insges. 100 Senatoren, diese werden seit 1913 für sechs Jahre direkt gewählt. Zuvor wurden die Senatoren von den Parlamenten der einzelnen Bundesstaaten nach Washington entsandt. Alle zwei Jahre steht jeweils ein Drittel der Senatoren zur Wahl. Jeder Bundesstaat entsendet, unabhängig von seiner Bevölkerungszahl, zwei Senatoren. Das Repräsentantenhaus besteht aus 435 direkt gewählten Abgeordneten. Die Anzahl der Repräsentanten, die jeder Bundesstaat entsendet, wird durch die jeweilige Bevölkerungszahl bestimmt. Alle zehn Jahre findet eine Volkszählung statt, nach der Abgeordnetensitze neu zugewiesen werden. Auf ca. 500.000 Menschen kommt ein Repräsentant, wobei jedoch jeder Staat zumindest einen Repräsentanten stellt. Die Legislaturperiode beträgt 2 Jahre. Die wichtigsten Aufgaben des Kongresses lassen sich auf drei Punkte reduzieren: * Gesetzgebung * Haushaltsrecht (power of the purse) * Kontrolle der Exekutive, einschließlich des Präsidenten u. der Geheimdienste (government oversight)
König
K. ist die Amtsbezeichnung für den höchsten monarch. Würdenträger eines souveränen Staates nach dem Kaiser. Im Europa des späten MA u. der frühen Neuzeit war der K. in der Regel höchster Souverän seines Landes: Oberhaupt der Regierung, oberster Richter u. Gesetzgeber in einer Person. Darüber hinaus nahm er in manchen Staaten – beispielsweise in England – die Funktion eines geistl. Oberhaupts wahr. In modernen Monarchien ist der K. meist Staatsoberhaupt mit ausschließlich repräsentativen u. zeremoniellen Aufgaben. Die Anrede eines Königs ist "Majestät".
König, Johann
Johann König (eigentl. Johannes Köhn, * 21. Juni 1972 in Soest/Nordrhein-Westfalen) ist ein dt. Komiker. Seine Markenzeichen sind die brüchige Stimme u. das gespielt nervöse Auftreten.
Königin der Verdammten
Der Film K. d. V. ist ein Vampirfilm u. basiert auf den Romanen The Vampire Lestat (dt.: Der Fürst der Finsternis) u. Queen of the Damned (dt.: Die K. d. V.) von Anne Rice: Handlungselemente u. Charaktere beider Bücher wurden im Drehbuch zu einer einzigen Story zusammengefasst.
König Ödipus
K. Ö. (griech. Oiδίπoυς Τυρáννος, Oidípous Týrannos) ist Sophokles' dramat. Bearbeitung (436–433 v. Chr.) des Ödipus-Mythos. Seit damals wurde der Stoff von verschiedenen bedeutenden Dramatikern bearbeitet (Aischylos, Euripides, Xenokles, Meletos, Seneca, Friedrich Hölderlin u.a.), wobei sich aus der Antike neben der sophokleischen Bearbeitung nur der Ödipus des Seneca erhalten hat. Der Ödipus des Sophokles zählt zu den herausragenden Werken der Weltliteratur.
Königreich der Himmel
K. d. H. ist ein von Ridley Scott gedrehter Film aus dem Jahr 2005. Die Hauptrolle spielt Orlando Bloom. Der Film spielt in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge im 12. Jh.
Königreich Großbritannien
Das K. G. entstand 1707 durch den Zusammenschluss der Königreiche von England u. Schottland (siehe Act of Union 1707). Ein gemeinsames Parlament u. eine gemeinsame Regierung in der City of Westminster verwalteten das Land. Schottland u. England waren bereits seit 1603 in Personalunion verbunden.
Königreich Jerusalem
Das K. J. war einer der Kreuzfahrerstaaten in Outremer (Palästina). Es bestand von 1099 bis 1291 u. umfasste zur Zeit seiner größten Ausdehnung die Gebiete des heutigen Israel ohne den Negev, einen schmalen Korridor, der jenseits des Jordans zum Roten Meer führte, sowie den südl. Libanon mit Beirut.
Königreich Jugoslawien
Das K. J. (Serbokroatisch u. Slowenisch: Kraljevina Jugoslavija) war ein Königreich auf der Balkanhalbinsel. Es existierte in der Zwischenkriegszeit von 1918 bis 1941. Das K. J. umfasste die heutigen Staaten Slowenien, Kroatien, Bosnien u. Herzegowina u. Serbien. Montenegro, das Kosovo, die Vojvodina u. Mazedonien gehörten zu Serbien. Offiziell wurde das Königreich Staat der Serben, Kroaten u. Slowenen (Serbokroatisch: Kraljevina Srba, Hrvata i Slovenaca, slowenisch: Kraljevina Srbov, Hrvatov in Slovencev) genannt. Jedoch etablierte sich der Name Jugoslawien von Beginn an. Am 17. April 1941 wurde das Königreich von den Nationalsozialisten erobert. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Jugoslawien zum Demokratischen Föderativen Jugoslawien u. bekam einen Teil der Halbinsel Istrien.
Königsberg (Preußen)
K. (amtlich bis 1936 Königsberg i. Pr., dann bis 1945 Königsberg (Pr)) war von 1457 bis 1945 Hptst. des östl. Preußen (Deutschordensland, ab 1525 Herzogtum Preußen, ab 1773 Provinz Ostpreußen). Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast völlig zerstört u. von der Sowjetunion erobert. Die letzten dt. Bewohner wurden 1948 vertrieben. Im Russischen traditionell Кёнигсберг (Kjonigsberg) genannt, wurde 1946 der Name Kaliningrad eingeführt. In der heutigen Stadt, Verwaltungssitz der russ. Exklave Oblast Kaliningrad, wohnen zugewanderte Russen, Weißrussen u. Angehörige anderer Volksgruppen aus der ehem. Sowjetunion sowie deren Nachkommen. Eine Rückbennenung, ähnlich wie bei St. Petersburg, wurde nach 1990 diskutiert, aber nicht umgesetzt.
Königsberger Klopse
K. K., auch Soß- oder Kochklopse genannt, sind eine ostpreuß. Spezialität aus gekochten Fleischbällchen in weißer Soße mit Kapern.
Königskobra
Die K. (Ophiophagus hannah, früher: Ophiophagus elaps) ist die längste Giftschlange überhaupt. Sie kommt in Südostasien vor. Die K. ist äußerst gefährlich, da sie über ein starkes Nervengift verfügt. Obwohl dieses schwächer ist als das einer gewöhnl. Kobra, ist der Biss sehr gefährlich, da sie bei einem Biss große Mengen des überwiegend neurotox. Giftes injizieren kann. Die daraus resultierende Giftwirkung kann bei Menschen schon nach wenigen Minuten zum Tode führen.
Königstiger
Der K. (Panthera tigris tigris) ist nach dem Sibirischen Tiger die größte Unterart des Tigers. Er ist die auf dem Indischen Subkontinent verbreitete Tiger-Unterart u. wird auch Bengaltiger oder Indischer Tiger genannt.
Königswasser
K. (teilweise auch als Königssäure bekannt, lat.: aqua regis) ist ein Gemisch aus drei Teilen konzentrierter Salzsäure u. einem Teil konzentrierter Salpetersäure. Der Name K. stammt von der Fähigkeit dieses Gemisches, die “königlichen” Edelmetalle Gold oder Platin zu lösen.
Konjugation (Grammatik)
K. nennt man die Flexion (Beugung) von Verben, zum Beispiel durch die Veränderung des Wortstammes oder das Anhängen von Affixen.
Konjunktion
Der Ausdruck K. (v. lat.: con-iungere“zusammenspannen”; auch: Bindewort; Verknüpfungszeichen; Junktion) bezeichnet in der Grammatik eine Wortart, genauer eine nicht veränderbare (nicht flektierbare) Wortart (Partikel (i. w. S.)). Spezifisch bezeichnet K. eine nicht flektierbare Wortart ohne Kasusforderung, die weder Satzglied noch Attribut sein kann, syntakt. Verbindungen zwischen Wörtern, Wortgruppen, Satzgliedern oder Sätzen herstellt u. zugleich inhaltl. Beziehungen zwischen den verbundenen Elementen ausdrückt.
Konjunktiv
Der K. ist im Deutschen neben dem Indikativ u. dem Imperativ einer der drei Modi eines Verbs. Der K. wird für die Darstellung einer Möglichkeit benutzt. Im Deutschen gibt es zwei Arten des Konjunktivs: den K. I u. den K. II, die jeweils in die Zeitstufen der Gegenwart, der Vergangenheit u. der Zukunft untergliedert sind. Der K. I findet seine Hauptverwendung in der indirekten Rede. Der K. II wird häufig in Konditionalsätzen genutzt. In manchen Funktionsarten kann in der korrekten dt. Standardsprache statt eines Konjunktivs auch der Indikativ verwendet werden.
Konjunktivitis
K. ist der medizin. Fachausdruck für eine Entzündung der Bindehaut (Tunica conjunctiva) des Auges. Sie kann unterschiedl. Ursachen haben. Allgemeine Symptome einer K. sind eine verstärkte Durchblutung u. damit Rötung der Bindehaut (Hyperämie), eine ödematöse Bindehautschwellung (Chemosis), eine Verengung der Lidspalte (Pseudoptosis), vermehrter Tränenfluss (Epiphora), Lichtscheu (Photophobie), Zusammenkneifen der Augenlider (Blepharospasmus), Juckreiz, Brennen u. teilweise starke Schmerzen. Darüber hinaus können Schleimhautveränderungen wie membranöse u. pseudomembranöse Beläge u. Bläschen entstehen.
Konjunktur
Als K. (lat.: conjungere = zusammenfügen) bezeichnet man die Gesamtsituation einer Volkswirtschaft. Sie leitet sich aus der gleichzeitigen Betrachtung verschiedener volkswirtschaftl. Größen ab. Der wichtigste Indikator ist das BIP (Bruttoinlandsprodukt). Die K. ist dabei durch Konjunkturzyklen, mehrjährige Schwankungen der wirtschaftl. Aktivität in marktwirtschaftlich organisierten Volkswirtschaften, gekennzeichnet. Diese Zyklen betreffen die Wirtschaft als Ganzes u. weisen eine Regelmäßigkeit auf. Konjunkturzyklen bestehen im Regelfall aus Aufschwungphasen (Expansion), der Hochkonjunktur (Boom), Abschwungphasen (Rezession) u. den Tiefphasen (Depression).
Konkludentes Handeln
Der Begriff K. H., auch Schlüssiges Verhalten oder Konkludente Handlung, (lat. concludere, einen Schluss ziehen) bezeichnet in der Rechtswissenschaft eine Handlung, die auf eine bestimmte Willenserklärung schließen lässt, ohne dass diese Erklärung in der Handlung ausdrücklich erfolgt ist.
Konkordanz
Eine K. (von lat. concordare “übereinstimmen”), meist auch Index oder Register genannt, ist eine alphabet. Liste der wichtigsten Wörter, die in einem Buch verwendet werden. Mit ihren Fundstellen im Werk ist meist ihr nächster Kontext zitiert.
Konkordanzdemokratie
Als K. wird ein Typus der Volksherrschaft bezeichnet, der darauf abzielt, eine möglichst große Zahl von Akteuren (Parteien, Verbände, Minderheiten, gesellschaftliche Gruppen) in den politischen Prozess einzubeziehen und Entscheidungen durch Herbeiführung eines Konsenses zu treffen. Demzufolge spielt die Mehrheitsregel als Entscheidungsmechanismus keine zentrale Rolle im politischen System. Das Gegenmodell zur K. wird als Konkurrenzdemokratie oder Mehrheitsdemokratie bezeichnet. Reinformen der K. oder Mehrheitsdemokratie gibt es nicht. Die Schweiz u. Luxemburg gelten als ausgeprägt konkordanzdemokratisch, die Niederlande, Belgien sowie Österreich wiesen in der Geschichte zeitweise konkordanzdemokrat. Züge auf.
Konkrete Poesie
Die K. P. (lateinisch concretus “dicht, fest”, griechisch ποίησις (poiesis) – die Dichtung) bezeichnet in der Dichtung eine bestimmte Herangehensweise an die Sprache. Die Sprache dient dabei vordergründig nicht mehr der Beschreibung eines Sachverhalts, eines Gedankens oder einer Stimmung, sondern sie wird selbst zum Zweck des Gedichts.
Konkubinat
Als K. wird eine dauerhafte u. nicht verheimlichte Form der geschlechtl. Beziehung zwischen einem Mann u. einer Frau, mehreren Männern oder mehreren Frauen bezeichnet, die in der Regel rechtlich nicht abgesichert ist (wie z. B. durch eine Ehe). Der weibl. Partner einer Konkubinatsbeziehung heißt Konkubine; eine männl. Form dieses Wortes existiert nicht.
Konnossement
Das K. (auch Seeladeschein, engl.: Bill of lading (B/L)) ist ein Schiffsfrachtbrief u. Warenwertpapier.
Konnotation
In der Sprachwissenschaft, genauer in der Semantik, bedeutet K. die Nebenbedeutung eines sprachl. Ausdrucks. Im Vordergrund der Betrachtung steht meist die Konnotation von einzelnen Wörtern. Man kann aber auch “Wort-, Satz- oder Textkonnotationen beschreiben”. In der Wortsemantik bezeichnet K. die zusätzliche gedankliche Struktur, die die Hauptbedeutung (die Denotation, das Denotat) eines Wortes begleitet u. die stilistischen, emotionalen, affektiven Wortbedeutungskomponenten enthält – also das, was bei der Verwendung eines Begriffes bewusst oder unbewusst noch mitschwingt.
Konsens
Der K. (Betonung auf der zweiten Silbe; lat. consentire = übereinstimmen, wörtlich: zusammenfühlen) bedeutet die Übereinstimmung von Menschen − meist innerhalb einer Gruppe − hinsichtlich einer gewissen Thematik ohne verdeckten oder offenen Widerspruch. Das Gegenteil von K. ist der Dissens.
Konsequenz
K. (von lat. consequi folgen, erreichen) ist eine – oft zwingende, mindestens jedoch mögliche – Folge eines Anfangssachverhaltes: wenn A stattfindet, dann findet – zwingend oder möglicherweise – B statt. Genauer: Als K. bezeichnet man einen Sachverhalt im Hinblick auf seine Entstehungsgeschichte. Ein solcher Sachverhalt stellt eine nicht unbedingt kausale Folge oder kausale Konfiguration von Folgen einer oder mehrerer vorangegangener Handlungen oder Sachverhalte dar.
Konservatismus
Der K. – auch Konservativismus – (von lat. conservare “erhalten, bewahren” oder auch “etwas in seinem Zusammenhang erhalten”) gehört neben dem Liberalismus u. dem Sozialismus zu den drei großen politischen Strömungen, die sich im 18. Jh. und 19. Jh. in Europa herausgebildet haben. Die Initialzündung für die Entstehung des K. gaben die Französische Revolution u. das Erschrecken über die Terrorherrschaft von Robespierre u. anderen Revolutionären. Gegen den Umsturz der bestehenden Verhältnisse u. die damit verbundene Diktatur betont der K. die “gute und bewährte Ordnung”. Modernismus oder Progressismus (wissenschaftlich) sind die Gegenpole des K. Ideengeschichtlich versteht man unter K. die Position des Wertkonservatismus. Der K. verlangt, die gegebene Position zu wahren, sofern das Neue nicht überwiegend als besser erkannt worden ist. Einfach ausgedrückt lautet der Grundsatz des klass. K.: “Man ersetzte Altes erst durch Neues, wenn sich das mögliche Neue als besser erwiesen hat.”
Konsignationslager
Das K. ist ein Warenlager eines Lieferanten oder Dienstleisters, welches sich im Unternehmen des Kunden (Abnehmers) befindet. Die Ware verbleibt solange im Eigentum des Lieferanten, bis der Kunde sie aus dem Lager entnimmt. Erst zum Zeitpunkt der Entnahme findet eine Lieferung als Grundlage der Rechnungsstellung statt.
Konsistenz
Das Wort K. (lateinisch: con = zusammen + sistere = halten) bedeutet Bestand, Zusammenhalt, Geschlossenheit u. In-sich-Ruhen. Gegenbegriff ist Inkonsistenz.