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Ketamin
K. ist ein Cyclohexanonderivat u. wird als Arzneistoff in der Human- u. Tiermedizin zur Narkose u. zur Behandlung des Status asthmaticus eingesetzt. K. nimmt durch die Auslösung einer sogenannten “dissoziativen Analgesie” eine Ausnahmestellung gegenüber anderen Analgetika u. Narkotika ein.
Ketone
K. sind chem. Verbindungen, die als funktionelle Gruppe eine nicht endständige Carbonylgruppe (>C=O) (auch Ketogruppe genannt) enthalten. Das bedeutet: Im Gegensatz zu den Aldehyden ist der Carbonylkohlenstoff bei den Ketonen mit zwei weiteren Kohlenstoffatomen verbunden. K. sind Oxidationsprodukte sekundärer Alkohole. Die von den Alkanen ableitbaren K. nennt man auch Alkanone. Einfachstes Keton ist das Aceton (Propanon oder Dimethylketon). Verwendet werden K. in der Chemie, der Medizin u. in der Parfüm-Herstellung.
Ketzer
Das Wort K. stammt von ital. gazzari, das seinerseits auf lat. cathari beruht, u. wurde bereits vor dem 13. Jh. ins Deutsche übernommen. Es bezeichnete im Lateinischen u. Italienischen ursprünglich die Anhänger des hauptsächlich in Südfrankreich u. Oberitalien verbreiteten Katharismus. Wie ansatzweise auch schon im Italienischen wurde es dann im Deutschen als abwertender Ausdruck in der erweiterten allg. Bedeutung “Irrgläubiger”, “Irrlehrer” für alle Arten von Häresie im kirchl. Verständnis gebraucht, von Katholiken ebenso wie seit der Reformation dann auch von Protestanten.
Keuchhusten
K. (auch Pertussis, volkstüml. Stickhusten) ist eine durch das Bakterium Bordetella pertussis, seltener durch Bordetella parapertussis ausgelöste hochansteckende Infektionskrankheit. Nach einem unspezif. Anfangsstadium verläuft sie regelhaft über mehrere Wochen. Nach einem uncharakterist. Beginn mit erkältungsartigem Husten, das Stadium catarrhale genannt wird, treten im Stadium convulsivum anfallsartig typische stakkatoartige Hustenattacken auf. Bei Säuglingen können sich die Hustenanfälle untypisch als Atemstillstände äußern u. somit lebensbedrohlich verlaufen. Schließlich nehmen die Hustenattacken an Zahl u. Schwere im Stadium decrementi allmählich ab. Eine ursächl. Therapie ist nur im Anfangsstadium möglich. Zur Prophylaxe existiert eine allg. empfohlene wirksame Impfung. In Deutschland besteht eine Meldepflicht im Todesfall.
Keuschheit
K. (keusch aus lat. conscius, “bewusst”) ist die Bez. für sexuelle Enthaltsamkeit. Im Allg. wird darunter der freiwillige Verzicht auf sexuelle Handlungen verstanden. Das Ideal der gewollten u. bewussten K. geht jedoch weiter. In der Idealvorstellung bezeichnet K. das Verhalten einer der sinnl. Inbrunst (Leidenschaft) durchaus fähigen Person, sich vermöge eines erworbenen Schamgefühls oder kraft eines bewussten Grundsatzes vor Sexuellem zu hüten, seien es auch nur Andeutungen anderer oder eigene Anwandlungen. In vielen Kulturen spielt die K. eine meist religiöse Rolle. Sie wird häufig speziell von jungen Menschen erwartet. Den Gegensatz zur K., also die Unkeuschheit, bildet die Geilheit (Lüsternheit), die als Wollust (luxuria) in der kath. Religion eine der sieben Todsünden darstellt.
Keuschheitsgürtel
Ein K. oder Florentiner Gürtel ist ein Instrument zum teilweisen Entzug der Selbstkontrolle, das heute vor allem bei BDSM-Praktiken angewendet wird. Es soll den Geschlechtsverkehr bzw. die Masturbation des Trägers/der Trägerin verhindern. Die typische Konstruktion besteht aus einem Stahlgürtel um die Taille in Verbindung mit einem Stahlband durch den Schritt u. einem Schloss. Auch abweichende Konstruktionen für die Anwendung beim Mann sind gebräuchlich.
Kevin
K. ist ein anglisierter männl. Vorname irischer Herkunft.
Kevin – Allein zu Haus
K. – A. z. H. ist eine Komödie von Chris Columbus. Die Filmpremiere fand im Produktionsland USA am 16. November 1990 statt. In dt. Kinos war der Film erstmals am 17. Januar 1991 zu sehen. Er gilt als Karriere-Sprungbrett für den jungen Hauptdarsteller Macaulay Culkin. Der Film erhielt bislang drei Fortsetzungen, von denen die meisten Schauspieler der ersten Fassung nur in der ersten, Kevin – Allein in New York von 1992, zu sehen waren. Drehorte des Filmes waren u. a. die Stadt Winnetka in Illinois u. der Flughafen Chicago.
Key Account
K. A. ist die engl. Bez. für einen Kunden, der für die gegenwärtige u. zukünftige Existenz des Unternehmens eine Schlüsselposition einnimmt. Im Deutschen gibt es dafür die Bez. “Schlüsselkunde”, auch die falsche Eindeutschung “Key-Account-Kunde” wird verwendet.
Key Account Management
Key-Account-Management (KAM) (von engl. wörtlich key account = Schlüsselkonto) ist ein in den 1970er-Jahren entstandener Teilbereich des Kundenmarketings.
Key Account Manager
Der K. A. M. kümmert sich umfassend um die spezif. Belange u. Interessen eines Kundensegments oder eines einzelnen, strategisch bedeutenden Kunden u. vertritt ihn u. seine Anforderungen im Unternehmen. Er bildet die Schnittstelle dieses Kunden zum Unternehmen (Stichworte: klare Zuständigkeit, koordinierter Kundenkontakt, “one face to the customer”).
Keyboard
K. ist im dt. Sprachgebrauch ein Oberbegriff für Musikinstrumente, die als elektrophone Tasteninstrumente ihre Töne elektronisch erzeugen (wie beispielsweise Synthesizer, E-Pianos oder elektron. Orgeln) oder mechanisch erzeugte Töne elektrisch abnehmen u. verstärken (beispielsweise Clavinet). Bezeichnend ist in jedem Fall das Anspielen mit einer Klaviatur, die elektroakust. Wiedergabe durch oft bereits eingebaute Lautsprecher u. die unproblemat. Transportmöglichkeit (Portable Keyboard).
Keylogger
Ein K. (dt. Tasten-"Rekorder") ist eine Hard- oder Software, die dazu verwendet wird, die Eingaben des Benutzers an einem Computer mitzuprotokollieren u. dadurch zu überwachen oder zu rekonstruieren. K. werden beispielsweise von Hackern verwendet, um an vertraul. Daten – etwa Kennworte oder PIN – zu gelangen. Ein K. kann dazu sämtl. Eingaben aufzeichnen oder gezielt auf Schlüsselwörter wie z. B. "Password" warten u. dann erst aufzeichnen, um Speicherplatz zu sparen.
Keynes, John Maynard
John Maynard Keynes [keinz] (* 5. Juni 1883 in Cambridge; † 21. April 1946 in Tilton, Sussex) war ein engl. Ökonom, Politiker u. Mathematiker. Er zählt zu den bedeutendsten Ökonomen des 20. Jh. u. ist Namensgeber des Keynesianismus. Seine Ideen haben bis heute Einfluss auf ökonomische u. polit. Theorien.
Keynesianismus
K. [keinz-] ist die in den 1930er Jahren von John Maynard Keynes aufgestellte u. von seinen Anhängern weiterentwickelte Wirtschaftstheorie, in der die Globalsteuerung der Nachfrage durch Staat u. Notenbank im Gegensatz zur neoklass. Theorie u. zum Monetarismus eine Schlüsselrolle einnimmt. Eine Vielzahl “(neo-)keynesianischer” Theorien haben mit den ursprüngl. Ideen Keynes nur noch relativ wenig gemein.
Key Performance Indicator
K. P. I. (KPI) bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder krit. Erfolgsfaktoren innerhalb einer Organisation gemessen u./oder ermittelt werden kann (siehe auch Betriebswirtschaftliche Kennzahl).
Keys, Alicia
Alicia Keys (* 25. Januar 1980 in Manhattan, New York City; eigentl. Alicia J. Augello-Cook) ist eine US-amerikan. Pop-, Soul- u. R&B-Sängerin, -Produzentin u. Songwriterin.
Key West
K. W. ist die Bezirkshauptstadt des Monroe County, Florida (USA) mit etwa 25.000 Ew. Die Stadt K. W. befindet sich auf der gleichn. Insel, die zu den Florida Keys gehört.
KFC Uerdingen 05
Der Krefelder Fußballclub (KFC) Uerdingen 05 ist ein im Krefelder Stadtteil Uerdingen beheimateter Fußballverein.
KFOR
Die KFOR (engl. Kosovo Force, Kosovostreitkräfte) ist die im Jahre 1999 nach Beendigung des Kosovo-Krieges aufgestellte multinationale militär. Formation unter der Leitung der NATO. Ihr obliegt es, gemäß der vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am 10. Juni 1999 beschlossenen Resolution 1244 für ein sicheres Umfeld für die Rückkehr von Flüchtlingen zu sorgen. Das Hauptquartier befindet sich in Priština, der Hptst. des Kosovo.
Kfz-Haftpflichtversicherung
Eine K. ist eine gesetzlich vorgeschriebene Versicherung (Pflichtversicherung), welche die Schadensersatzansprüche deckt, die einem Dritten durch den Betrieb eines Kraftfahrzeugs im Straßenverkehr entstehen. Der Schaden kann beispielsweise durch einen Verkehrsunfall entstehen, an dem der Fahrer eines Kfz des Versicherten die Schuld trägt oder für dessen Folgen er verschuldensunabhängig einzustehen hat. Das Kraftfahrzeug-Haftplichtversicherungsrecht ist in der Europäischen Union weitgehend vereinheitlicht, allerdings weichen die Höchst-Schadenssummen in den EU-Staaten noch erheblich voneinander ab.
Kfz-Kennzeichen (Deutschland)
Das K. (oder auch Nummernschild) ist die von den Kraftfahrzeug-Zulassungsstellen ausgegebene Kennzeichnung von Fahrzeugen. Für zulassungspflichtige Kraftfahrzeuge dient es neben der Zulassungsbescheinigung als Nachweis für die Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr einer Straßenverkehrsbehörde. Daneben gibt es für zulassungsfreie Fahrzeuge das Versicherungskennzeichen, das jedoch zulassungsrechtlich kein Kennzeichen ist.
Kfz-Mechatroniker
Der Beruf Kfz-Mechatroniker/in (Deutschland) bzw. Automobil-Mechatroniker/in (Schweiz) ist ein Ausbildungsberuf u. Bez. für den früheren Beruf Automechaniker, um dem modernen Berufsbild zu entsprechen. Kfz-Mechatroniker/in entstand im August 2003 aus den Berufen Kfz-Mechaniker/in, Kfz-Elektriker/in u. Automobilmechaniker/in. Mit dem Beruf wird auf die veränderten Anforderungen im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk reagiert. Kfz-Mechatroniker diagnostizieren Fehler in den immer komplexeren mechatronischen Systemen im Kfz, setzen diese instand u. sorgen für die Betriebssicherheit moderner Kraftfahrzeuge im Interesse der Kunden. Zudem gehört die Instandhaltung u. Wartung zum Aufgabengebiet, nicht nur in Werkstatt u. Handel, sondern auch in Unternehmen mit eigenem Fuhrpark. Außerdem gehört das Nachrüsten von Fahrzeugen zu den Aufgaben eines KFZ-Mechatronikers.
KGB
KGB (Комитет государственной без- опасности, Komitet Gossudarstwennoy Besopasnosti, Komitee für Staatssicherheit) war der Name des sowjet. Geheimdienstes. Das KGB entstand 1954 aus Abteilungen des Inlandsgeheimdienstes des Innenministeriums MWD. Seine Zentrale hatte ihren Sitz in der Moskauer Lubjanka. Nach dem Putschversuch vom August 1991, in den der damalige KGB-Vorsitzende General Wladimir Krjutschkow maßgeblich involviert war, bekam General Wadim Wiktorowitsch Bakatin den Auftrag, die Behörde aufzulösen. Am 6. November 1991 hörte das KGB auf zu existieren. Seine Aufgaben wurden in Russland unter anderem vom neuen FSB (Федеральная служба безопасности) (Föderaler Sicherheitsdienst) u. dem Auslandsaufklärungsdienst Sluschba Wneschnei Raswedki (SWR, Служба Внешней Раз- ведки) übernommen. Der Geheimdienst in Weißrussland trägt weiterhin die Bezeichnung KGB.
Khan, Shahrukh
Shahrukh Khan (Hindi: Shāhrukh Khān; * 2. November 1965 in Neu-Delhi) ist gegenwärtig der erfolgreichste indische Filmschauspieler. Neben seiner Karriere als Darsteller ist er seit der Jahrtausendwende auch erfolgreicher Produzent in der Bollywood-Filmindustrie u. Moderator der indischen Ausgabe von “Who Wants to Be a Millionaire?” (“Wer wird Millionär?”).
Khoi Khoi
Die K. K. (oder nur Khoi, auch Khoekhoen (sprich “Koikoin”), früher abwertend Hottentotten genannt) ist ein zusammenfassender Name für eine kulturell u. sprachlich eng miteinander verwandte Völkergruppe in Südafrika u. Namibia. Zusammen mit den San bevölkerten sie bei der Ankunft der ersten Europäer das südl. Afrika. Beide sind Indigene Völker Afrikas u. werden auch mit dem Begriff Khoisan zusammengefasst. Zum Volk der K. K. zählen die Nama u. die Orlam.
Khorsand, Philippe
Philippe Khorsand (* 17. Februar 1948 in Paris; † 29. Januar 2008 ebenda) war ein französ. Schauspieler.
KI.KA
KI.KA [ˈkiːkaː] (eigentl. Bedeutung: Kinder-Kanal) ist der Name eines öffentlich-rechtl. Fernsehkanals für Kinder von ARD u. ZDF.
Kia Motors
K. M. ist ein korean. Kraftfahrzeughersteller, der seit 1998 zur Hyundai Motor Company gehört. Der Name Kia basiert auf Hanja: “ki” steht für aufsteigen u. “a” für Asien.
Kibaki, Mwai
Mwai Emilio Stanley Kibaki (* 15. November 1931) ist seit dem 30. Dezember 2002 der dritte u. amtierende Staatspräsident Kenias. Am 30. Dezember 2007 wurde er zum Sieger der Präsidentschaftswahl 2007 erklärt u. erneut vereidigt.
Kickboxen
K. (auch Kickboxing) ist eine Kampfsportart, bei der das Schlagen mit Füßen u. Händen wie bei den Kampfsportarten Karate u. Taekwondo mit konventionellem Boxen verbunden wird. Ellbogen- u. Kniestöße sind in einigen Staaten (z.B. USA, Australien) verboten. In den einzelnen Schulen u. Sportverbänden ist unterschiedlich geregelt, ob der Gegner gehalten werden darf oder welche Trefferflächen beim Gegenüber erlaubt sind. K. als Wettkampfdisziplin geht auf das Jahr 1974 zurück, es hieß damals “All Style Karate”, “Sport-Karate” oder “Contact-Karate”.
Kick it like Beckham
K. i. l. B. (Originaltitel: Bend It Like Beckham) ist eine Filmkomödie der brit. Regisseurin Gurinder Chadha aus dem Jahr 2002. Im darauffolgenden Jahr erschien die an den Film gehaltene, englischsprachige Schülerlektüre “Bend It Like Beckham” von Narinder Dhami, welche im Englischunterricht dt. Schulen verwendet wird.
Kidman, Nicole Mary
Nicole Mary Kidman (* 20. Juni 1967 in Honolulu, Hawaii) ist eine US-amerikanisch-australische Schauspielerin u. Filmproduzentin. Sie ist durch Filme wie “Batman” oder “Eyes Wide Shut” bekannt.
Kid Rock
K. R. (* 17. Januar 1971 in Romeo, Michigan als Robert James Ritchie) ist ein US-amerikan. Musiker, der Rockmusik mit Hip-Hop-Elementen verbindet.
Kids
K. ist ein US-amerikan. Spielfilm aus dem Jahr 1995. Die Regie führte Larry Clark (Bully, Ken Park).
Kiedis, Anthony
Anthony Kiedis (* 1. November 1962 in Grand Rapids, Michigan) ist Mitbegründer, Texter u. Sänger der kaliforn. Crossover-Band Red Hot Chili Peppers, die er 1983 mit Michael Balzary (genannt Flea), Hillel Slovak († 1988) u. Jack Irons gründete.
Kiefer, Marianne
Marianne Kiefer (* 3. September 1928 in Dresden; † 4. Januar 2008 in Kreischa) war eine dt. Schauspielerin.
Kiefern
Die K., Föhren oder Forlen (Pinus) bilden eine Gattung von Nadelholzgewächsen (Pinophyta) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die K. sind die einzige Gattung der Unterfamilie Pinoideae. Die meisten Kiefernarten wachsen als Bäume, einige auch als Sträucher. Sie sind immergrün u. ihre Nadeln sind im Vergleich mit anderen Nadelbaumgattungen besonders lang. K. erreichen eine Wuchshöhe bis etwa 45 m u. können bis 600 Jahre alt werden.
Kiel
Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt K. ist eine kreisfreie Stadt in der Mitte des Landes an der Ostsee mit direktem Zugang zur Kieler Bucht. Sie ist die größte Stadt u. neben Lübeck, Flensburg u. Neumünster ein Oberzentrum des Bundeslandes u. ein bedeutendes Schiffbauzentrum. Ferner ist K. eine traditionsreiche Universitätsstadt u. hat einen starken maritimen Bezug in den Bereichen Marine, Segeln u. Meeresforschung. Die nächstgelegene Metropole ist die Hansestadt Hamburg, etwa 90 km südwestlich. Die Einwohnerzahl der Stadt K. überschritt im Zuge des Ausbaus als Reichskriegshafen um das Jahr 1900 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bereits 1910 hatte die Stadt über 200.000 Ew. – Heute 235.366 Ew.
Kielholen
Der Ausdruck K. wird in der Seefahrt entweder für eine schwere Form der Bestrafung (Durchziehen des Bestraften unter dem Rumpf des Schiffes) oder für das Umlegen eines Schiffs benutzt.
Kier, Udo
Udo Kier (* 14. Oktober 1944 in Köln-Mülheim; als Udo Kierspe) ist ein dt. Schauspieler.
Kierkegaard, Søren Aabye
Søren Aabye Kierkegaard (* 5. Mai 1813 in Kopenhagen; † 11. November 1855 ebenda) war ein dänischer Philosoph, Theologe u. religiöser Schriftsteller. In seinen meist pseudonym veröffentlichten Schriften zeigte er sich als engagierter Verfechter der Idee des Christentums gegen die Realität der Christenheit. Auch wird Kierkegaard vielfach als der erste Existenzphilosoph oder als geistiger Wegbereiter oder Begründer der Existenzphilosophie aufgefasst.
Kieselsäuren
Als K. werden die Sauerstoffsäuren des Siliciums mit der allg. Summenformel [SiOx(OH)4–2x]n bezeichnet. Als Summenformel wird häufig SiO2 · n H2O angegeben; das Wasser ist bei K. jedoch kein Kristallwasser, sondern kann nur durch eine chem. Reaktion abgespalten werden u. bildet sich aus konstitutionell gebundenen Hydroxylgruppen. Die einfachste Kieselsäure ist Monokieselsäure (Orthokieselsäure) Si(OH)4. Sie ist eine sehr schwache Säure (pKs1 = 9,51; pKs2 = 11,74) u. neigt zur Kondensation. Wasserabspaltungen führen zu Verbindungen wie Dikieselsäure (Pyrokieselsäure) (HO)3Si–O–Si(OH)3 u. Trikieselsäure (HO)3Si–O–Si(OH)2–O–Si(OH)3. Cyclische (ringförmige) K. sind z. B. Cyclotrikieselsäure u. Cyclotetrakieselsäure mit der allg. Summenformel [Si(OH)2–O–]n. Polymere werden gelegentlich als Metakieselsäure (H2SiO3, [–Si(OH)2–O–]n) bezeichnet. Kondensieren diese niedermolekulare K. weiter, bilden sich amorphe Kolloide (Kieselsol). Allg. werden die wasserärmeren Produkte der Orthokieselsäure unter dem Begriff Polykieselsäuren zusammengefasst. Formales Endprodukt der Wasserabspaltung ist Siliciumdioxid, das Anhydrid der Kieselsäure. Die Salze der Säuren nennt man Silicate. Technisch verwendete bzw. hergestellte Alkalisalze werden oft Wassergläser genannt. Im dt. Sprachraum werden oft u. fälschl. K. mit Kieselsäureanhydriden gleichgesetzt. Technisch gewonnende Kolloide (pyrogene Kieselsäuren), fossile Sedimente (Kieselgur), die natürl. Panzer der Kieselalgen, sowie bestimmte Gläser (Kieselglas) lassen sich alle durch die allg. Summenformel SiO2 beschreiben, sind also Siliciumdioxide u. können als Produkt einer chem. Reaktion aus Monokieselsäure aufgefasst werden.
Kiesinger, Kurt Georg
Kurt Georg Kiesinger (* 6. April 1904 in Ebingen, Württemberg; † 9. März 1988 in Tübingen-Bebenhausen) war ein dt. Politiker (CDU), von 1958 bis 1966 Min.-Präs. von Baden-Württemberg, von 1966 bis 1969 Bundeskanzler der BR Deutschland u. von 1967 bis 1971 Bundesvorsitzender der CDU. Kiesinger war der erste Kanzler in Deutschland, der mit einer Großen Koalition regierte. In seine Amtszeit fiel die Einführung der Notstandsgesetze u. die Hochzeit der APO. Aufgrund seiner Vergangenheit im Nationalsozialismus war er vor allem in linken Kreisen sehr umstritten.
Kiew
K. (ukrainisch Київ/Kyjiw; russisch Киев/Kijew) ist die Hptst. u. größte Stadt der Ukraine sowie Hptst. der Oblast K. Sie liegt am bis hierhin für kleinere Seeschiffe befahrbaren Dnepr (ukrainisch: Dnipro) u. hat 2.700.000 Ew., als Agglomeration 3.015.108 (Stand 1. Januar 2005). Die Universität wurde 1834 gegr. Außerdem gibt es 99 Hochschulen, 25 Museen, ein Planetarium, Theater, botanische u. zoolog. Gärten. Aufgrund seiner vielen Kirchen u. Klöster u. seiner Bedeutung für die orth. Christenheit wird K. seit dem MA als Jerusalem des Nordens bezeichnet (heute hört man häufiger Jerusalem des Ostens). Ferner wird K. aufgrund seiner geschichtl. Rolle als Mutter aller russischen Städte bezeichnet.
Kiewel, Andrea
Andrea Kiewel (*10. Juni 1965 in Berlin) ist eine dt. Fernsehmoderatorin.
Kiez
Der K. (früher Kietz) bezeichnet überwiegend im N Deutschlands u. in Berlin einen überschaubaren, kleinen Stadtbereich, einen Ortsteil oder eine Ortslage als soziales Bezugssystem u. in der Regel nicht als Verwaltungseinheit.
Kiffen
K. (zu Kif = "Hanfmischung", entlehnt aus dem neuenglischen kif, welches wiederum aus dem arabischen kaif = Wohlbefinden stammt) ist ein geläufiger Ausdruck für das Rauchen von Marihuana u. Haschisch. Diese Rauschdrogen werden aus dem Indischen Hanf (Cannabis sativa var. indica) gewonnen.
Kilimandscharo-Massiv
Das K., (auch Kilimandscharo, Kilimanjaro bzw. Mount Kilimanjaro u. von 1902 bis 1918 Kaiser-Wilhelm-Spitze oder auch Wilhelmskuppe) ist mit 5.893 m (offiziell: 5.895 m) über dem Meeresspiegel das höchste Bergmassiv Afrikas. Es weist im NO von Tansania mit dem Kibo den höchsten Berg des Kontinents auf. 1987 wurde die einzigartige Landschaft von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Kill Bill – Volume 2
K. B. – V. 2 ist ein US-amerikan. Actionfilm von Quentin Tarantino aus dem Jahr 2004. Er ist der zweite Teil der Filmreihe Kill Bill.
Killer
K. ist eine aus dem Englischen entlehnte Bezeichnung für einen Auftragsmörder. Im Englischen bezeichnet “killer” eine Person oder ein Tier, das tötet, oft gewohnheitsmäßig. Wohl in Anlehnung an “killer cell” u. “killer shark” hat das Wort im Deutschen auch weiter schöpferisch gewirkt u. zu einigen Wortneubildungen geführt wie “Killerspiel”.
Killerpilze
Die K. sind eine momentan dreiköpfige dt. Nachwuchsrockband, die seit 2002 existiert u. seit 2006 kommerziellen Erfolg hat.
Killswitch Engage
K. E. ist eine Metalcore-Band aus Westfield, Massachusetts (USA).
Kilmer, Val
Val Edward Kilmer (* 31. Dezember 1959 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikan. Schauspieler.
Kilmister, Lemmy
Ian Fraiser “Lemmy” Kilmister (* 24. Dezember 1945 in Stoke-on-Trent, Staffordshire, England) ist Gründungsmitglied der seit 1975 bestehenden Band Motörhead u. deren Sänger u. Bassist.
Kilogramm
Das K. ist die SI-Basiseinheit der Masse. Das Einheitenzeichen des K. ist kg. Es ist in mehrfacher Hinsicht eine bes. Einheit. Es ist die einzige SI-Basiseinheit, die nur durch einen Vergleichsgegenstand (Prototyp), das Urkilogramm, festgelegt ist. Der Einheitenname des K. beginnt mit dem SI-Vorsatz “Kilo” (v. griech.: chilioi “tausend”); deshalb dürfen dezimale Teile u. Vielfache des K. nicht vom K. ausgehend mit Vorsätzen oder Vorsatzzeichen gebildet werden, stattdessen leitet man sie vom Gramm ab, das – nach SI-Regeln u. Normung – nicht als Millikilogramm bezeichnet werden darf. Ursprünglich hieß das K. Grave.
Kilt
Der Begriff K. (aus dem Scots) bezeichnet seit dem 18. Jh. einen knielangen Rock. Der moderne K. (auf dt. auch “Schottenrock”) ist ein aus Wolle gewebter, hinten aufwändig gefalteter Wickelrock, der in Schottland von Männern getragen wird. Die Länge eines Kilts wird so gewählt, dass er dem Träger bis an die Knie reicht u. beim Knien nicht den Boden berührt. Traditionell ist der K. Männern vorbehalten, Frauen tragen dagegen die so genannten kilted Skirts, das sind kiltähnl. Röcke, die auch länger oder kürzer sein können als echte Kilts.
Kimono
K. (dt. Anziehsache von japan. kiru = anziehen u. mono = Ding) ist ein traditionelles japanisches kaftanartiges Kleidungsstück, welches durch einen breiten Gürtel (Obi) zusammengehalten wird.
Kim Possible
K. P. ist eine 87-teilige Zeichentrickserie der Disney-Studios (USA) aus den Jahren 2002 bis 2007. Die Serie sollte ursprünglich mit der 65. Folge enden, erhielt dann aber, aufgrund ihrer Beliebtheit, eine vierte Staffel mit weiteren 22 Folgen.
Kim Wilde
K. W. (* 18. November 1960 in Chiswick, West London; eigentl. Kimberly Smith) ist eine brit. Sängerin. Sie ist das älteste Kind des Rock-’n’-Roll-Sängers Marty Wilde, dessen Künstlernamen sie übernommen hat. Der Künstlername “Wilde” wird auch von ihrem Bruder Ricky, ihrer Schwester Roxanne u. ihrer Nichte Scarlett benutzt.
Kinästhetik
Die K. (engl. Kinaesthetics, durch die Sinne wahrgenommene Bewegung) ist ein Instrument zur Analyse von menschl. Bewegungsmustern, das in den USA entwickelt wurde. Die Bez. “Kinästhetik” ist eine Kombination der beiden griech. Wörter “kinesis” (Bewegung) u. “aesthesie” (Wahrnehmung). Ganz allg. formuliert befasst sich die K. mit dem Studium der menschl. Bewegung, die für die Ausübung der Aktivitäten des tägl. Lebens erforderlich ist.
Kind
Der Begriff K. wird in zahlreichen Wissenschaften (zum Beispiel in der Rechtswissenschaft, Psychologie, Soziologie oder Medizin) verwandt u. jeweils speziell definiert; im Überblick: * ein Mensch, der sich in der Lebensphase der Kindheit befindet. * Nach deutschem Recht ist K., wer noch nicht 14, Jugendlicher, wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist. Siehe z.B. Jugendschutzgesetz § 2 Absatz 1, Strafgesetzbuch § 176 Absatz 1. Im Jugendarbeitsschutzgesetz (§ 2) ist die Grenze jedoch erst bei 15 Jahren gezogen. * Nach dem Kinder- u. Jugendhilfegesetz im Sinne von § 7 SGB VIII (Art. 1 des KJHG) ist ebenfalls K., wer noch nicht 14 Jahre alt ist, allerdings gilt in bestimmten Zusammenhängen nach SGB VIII als K. auch, wer noch nicht 18 Jahre alt ist. * Nach § 32 AufenthG gilt als minderjähriges K., wer das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat (Familiennachzug). * nach Definition der Kinderrechtskonvention der UNO, wer das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. * ein Mensch, der biologisch von bestimmten Personen (biologische Eltern) abstammt (Nachkomme). * ein Mensch, der juristisch von bestimmten Personen (juristische Eltern) abstammt (Nachkomme). * ein Mensch, der von bestimmten Personen (soziale Eltern) großgezogen wird.
Kinderarbeit
Der Begriff der K. umfasst (in der Regel gewerbliche) Tätigkeiten, der Kinder unter 14 Jahren nachgehen bzw. nachgehen müssen. Dabei ist zwischen ausbeuterischer u. kulturbedingter K. zu unterscheiden. Als ausbeuterische K. gilt laut ILO (Internationale Arbeitsorgansiation): * Sklaverei u. Schuldknechtschaft u. alle Formen der Zwangsarbeit * Arbeit von Kindern unter 13 Jahren * Kinderprostitution u. -pornographie * der Einsatz von Kindern als Soldaten * illegale Tätigkeiten, wie z.B. Drogenschmuggel * Arbeit, die die Gesundheit, die Sicherheit oder die Sittlichkeit gefährdet, also z.B. Arbeit in Steinbrüchen, das Tragen schwerer Lasten oder sehr lange Arbeitszeiten u. Nachtarbeit
Kinderarmut in den Industrieländern
Kinderarmut bezeichnet die Armut von Personen eines vorgegebenen Altersrahmens. Dieser wird im Allg. so definiert, dass Kinder ab Geburt u. Jugendliche bis 18 Jahre berücksichtigt werden. Kinderarmut kann auf verschiedene Arten berechnet werden, wobei normative Komponenten immer eine Rolle spielen. Kinderarmut wird weithin als Ursache der Unterversorgung in wichtigen Lebensbereichen wie Wohnen oder Ernährung verantwortlich gemacht. Tatsächlich kann dies für einige Industrieländer bestätigt werden. Kinderarmut kann zu eingeschränkten Entwicklungschancen u. schlechteren Bildungschancen bei den davon betroffenen Kindern führen. Ob Kinderarmut Konsequenzen hat u. welche dies sind, hängt immer noch von einer Reihe weiterer Faktoren ab. In Industrieländern werden eine Reihe von Gegenmaßnahmen gegen Kinderarmut u. ihre Auswirkungen diskutiert.
Kinderfreibetrag
In Deutschland steht bei der Veranlagung zur Einkommensteuer nach §32 EStG für jedes zu berücksichtigende Kind dem Steuerpflichtigen pro Jahr ein Freibetrag von 1.824 Euro für das sächl. Existenzminimum des Kindes (K.) zu. Daneben wird für jedes Kind pro Jahr ein Freibetrag von 1.080 Euro für den Betreuungs- u. Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf des Kindes bei der Berechnung des zu versteuernden Einkommens abgezogen.
Kindergarten
Der K. ist eine Einrichtung der öffentlichen u. frühen Bildung des Kindes sowie zur Kindertagesbetreuung/Kinderbetreuung. Der K. ist eine Einrichtung für Kinder, die in Deutschland u. Österreich das dritte, in der Schweiz das vierte Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht zur Schule gehen.
Kindergeld
K. (Deutschland) bzw. Familienbeihilfe (Österreich) ist eine staatl. Zahlung an die Erziehungsberechtigten, die in Abhängigkeit von der Zahl u. dem Alter der Kinder geleistet wird.
Kinderkrankheit
K. nennt man eine Infektionskrankheit mit hoher Durchseuchungsrate u. Kontagiosität, die typischerweise eine lebenslange Immunität hinterlässt u. daher überwiegend im Kindesalter auftritt. Das heißt allerdings nicht, das Erwachsene daran nicht erkranken können, wenn sie die Infektion im Kindesalter nicht erworben haben. Auch sind damit nicht alle Infektionskrankheiten, die typischerweise im Kindesalter auftreten, gemeint. Im übertragenen Sinn verwendet man den Begriff auch bei techn. Neuentwicklungen, wenn sie noch Fehler aufweisen (etwa ein neues Computerprogramm).
Kinderpornografie
Der Begriff K. bezeichnet die, in fast allen Rechtssystemen mit hohen Strafen sanktionierte, Darstellung sexueller Handlungen von u. an Kindern. International wird der Begriff K. juristisch unterschiedlich definiert. Dies hat seine Ursache unter anderem in den unterschiedlichen rechtl. Definitionen von Kind u. Pornografie. In Deutschland unterliegt K. als sogenannte “harte” Pornografie einem Totalverbot. Strafbar ist nach §184b StGB nicht nur der Besitz oder der Verkauf, sondern auch das Anbieten, Vorrätighalten, Bewerben etc. Der Begriff der K. ist auf prinzipiell alle Medien anwendbar, besteht in der Praxis aber meist aus Foto- oder Filmmaterial. Einen Grenzbereich stellen Werke dar, die ohne Mitwirkung von Kindern u. somit auch ohne Missbrauch zustande kamen. In manchen Rechtssystemen (z. B. Deutschland, Schweden) können daher auch Werke der Malerei, Zeichnung, Illustration u. Literatur, ferner auch medizinische oder sexualaufklärer. Werke (→ Günter Amendt: Sex-Buch, 1979) unter das Verbot von K. fallen. Eine Diskrepanz zeichnet sich zwischen jurist. Bewertung, sozialwissenschaftl. Analyse u. der öffentl. Diskussion ab. Während sich die jurist. Bewertung an rechtsstaatl. Grundsätzen (geschützte Rechtsgüter) orientiert u. die sozialwissenschaftl. Analyse Herstellung u. Wirkung von K. untersucht, zielt die öffentl. Diskussion zumeist auf moral. Betrachtungen ab. Dies führt bei Kontroversen über Verschärfungen des Sexualstrafrechts häufig zu unverstandenen Positionen zwischen Öffentlichkeit u. Strafrechtsexperten.
Kinderprostitution
Der Begriff K. beschreibt das Einbeziehen von Kindern gegen eine Vergütung in sexuelle Aktivitäten oder Handlungen. In themat. Auseinandersetzungen wird der Begriff häufig irreführend ausgedehnt auf die Prostitution Jugendlicher. Eine Zusammenfassung der Prostitution von Jugendlichen u. Kindern bezeichnet Prostitution Minderjähriger.
Kinderrechte
K. sind die Rechte von Kindern u. Jugendlichen. Weltweit festgeschrieben sind sie in der UN-Kinderrechtskonvention, die die Vollversammlung der Vereinten Nationen im November 1989 verabschiedet hat u. die heute von den meisten Staaten der Erde ratifiziert worden ist.
Kindesmisshandlung
K. ist Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche. Es handelt sich um eine bes. schwere Form der Verletzung des Kindeswohls. Unter dem Begriff K. werden sowohl physische als auch psych. Gewaltakte, sexueller Missbrauch sowie Vernachlässigung zusammengefasst. Diese Handlungen an Kindern sind in den meisten westl. Industrieländern strafbar. Statistiken haben ergeben, dass die Täter häufig die Eltern oder andere nahestehende Personen sind.
Kindesunterhalt
Der K. ist im Gegensatz zu den Unterhaltsansprüchen der Ehegatten, die sich nach den nicht immer einheitl. Unterhaltsleitlinien der einzelnen Oberlandesgerichte bestimmen, – weitgehend – bundeseinheitlich mit der sogenannten Düsseldorfer Tabelle geregelt. Die Düsseldorfer Tabelle unterscheidet nicht zwischen ehel. Kindern u. Kindern, deren Eltern nicht miteinander verheiratet sind.
Kindfrau
K. oder Lolita sind Begriffe für Mädchen oder Frauen, die sowohl Merkmale der Kindlichkeit als auch der geistigen u. körperl. Reife tragen oder sich entspr. darstellen oder dargestellt werden, um dadurch erot. Attraktivität zu gewinnen. Während Kindfrau als Ausdruck der Synthese von Kind u. Frau zu verstehen ist, hat die Bez. Lolita (als Koseform des Vornamens Dolores) ihren Ursprung im gleichn. Roman Vladimir Nabokovs, in dem sich der Protagonist in die 12-jährige “Lolita” verliebt.
Kinematik
Die K. (gr.: kinema, Bewegung) ist die Lehre von der Bewegung von Punkten u. Körpern im Raum, beschrieben durch die Größen Weg s (Änderung der Ortskoordinate), Geschwindigkeit v u. Beschleunigung a, ohne die Ursachen einer Bewegung (Kräfte) zu betrachten. Sie ist wie die Dynamik, die sich jedoch mit der Bewegung von Körpern unter Einwirkung von Kräften beschäftigt, ein Teilgebiet der Mechanik.
Kinesiologie
Die Angewandte K. oder kurz K. ist ein umstrittenes alternativmedizin. Diagnose- u. Therapieverfahren. Der Begriff K. wird zusammengesetzt aus den altgriech. Worten κίνησις (kinesis) “Bewegung” u. λόγος (logos) “Wort, Lehre” u. bedeutet “Lehre von der Bewegung”. Die alternative K. beruht auf dem Glauben, “dass sich gesundheitliche Störungen als Schwäche bestimmter zugeordneter Muskelgruppen manifestieren”. Zentrales Werkzeug der K. ist der sogenannte “kinesiologische Muskeltest”. Die Wirksamkeit konnte trotz vieler Versuche nicht gezeigt werden u. der K. wird vorgeworfen, kein schlüssiges Konzept zu besitzen. Das Verfahren an sich gilt somit als äußerst fragwürdig.
Kinetik (Chemie)
Die K. ist ein Teilbereich der physikal. Chemie. Sie beschäftigt sich mit dem zeitl. Ablauf chem. Reaktionen (Reaktionskinetik) oder physikalisch-chem. Vorgänge (z. B. Diffusion, Stoffabscheidung an Oberflächen). Die Kinetik unterteilt sich in zwei Teilbereiche, die Mikrokinetik u. die Makrokinetik. Während die Mikrokinetik sich lediglich mit dem zeitl. Ablauf einer Reaktion beschäftigt, wird in der Makrokinetik der Einfluss von makroskop. Wärme- u. Stofftransport mit einbezogen.
King, Martin Luther
Frederic Nobbe Jr. (* 15. Januar 1929 in Atlanta, Georgia; † 4. April 1968 in Memphis, Tennessee) war ein US-amerikan. Baptistenpastor u. Bürgerrechtler. Er zählt weltweit zu den wichtigsten Vertretern im Kampf gegen die Unterdrückung der Afroamerikaner u. Schwarzafrikaner u. für soziale Gerechtigkeit. King, der immer die Gewaltlosigkeit predigte, wurde dreimal tätlich angegriffen, überlebte mindestens ein Bombenattentat u. wurde zwischen 1955 u. 1968 mehr als 30 Mal inhaftiert. Am 4. April 1968 wurde er in Memphis, Tennessee, erschossen.
King, Stephen
Stephen Edwin King (* 21. September 1947, Portland, Maine, Vereinigte Staaten) ist ein US-amerikan. Schriftsteller. Er schrieb auch unter Pseudonymen, 1972 als John Swithen u. zwischen 1977 u. 1985 als Richard Bachman. Er wurde berühmt durch seine Horror-Romane, die ihn zu einem der kommerziell erfolgreichsten Autoren des späten 20. Jh. machten.
King Arthur (Film)
K. A. ist ein US-amerikan. Spielfilm von Regisseur Antoine Fuqua aus dem Jahr 2004, der Elemente des Historien- u. des Abenteuerfilms vereinigt. Der von Jerry Bruckheimer produzierte Film ist eine Neuinterpretation der lückenhaft überlieferten Geschichten um die Ritter der Tafelrunde mit ihrem Anführer König Artus.
King Crimson
K. C. ist eine engl. Progressive-Rock-Gruppe, die am 15. November 1968 von Robert Fripp u. Michael Giles gegr. wurde u. bis heute in wechselnden Formationen – mit Fripp als Mastermind – besteht. Ihr erster Auftritt war am 13. Januar 1969 im Fulham Palace Cafe. Im Laufe ihres mehr als 30-jährigen Bestehens hat die Band immer wieder ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis gestellt, indem sie verschiedene, auch neu aufkommende Musikstile konstruktiv in ihr Musikkonzept einarbeitete.
Kingdom Hearts
K. H. (jap. Kingudamu Hātsu) ist eine Computer-Rollenspiel-Reihe, von der seit März 2002 drei Teile erschienen. Die Reihe entstand aus einer Zusammenarbeit des Spieleentwicklers Squaresoft mit Disney u. baut auf dem Zusammenführen von Figuren aus bekannten Disney-Zeichentrickfilmen (etwa Peter Pan oder Aladdin) u. Figuren aus den späteren Final-Fantasy-Spielen auf, wobei als Kulisse vorwiegend Schauplätze aus Disney-Filmen (z.B. “Tron”, “Der König der Löwen” u. “Fluch der Karibik”) dienen. Die Reihe erfreute sich großer Beliebtheit u. wurde insges. über 10 Millionen Mal in den Handel ausgeliefert.
King Kong
K. K. ist der wohl berühmteste Gorilla in der Filmgeschichte, der in mehreren Filmen die Hauptrolle spielte. Er war das erste Ungeheuer, welches für den Film erfunden u. nicht – wie Dracula oder Frankenstein – von Literaturvorlagen adaptiert wurde. Der 1933 gedrehte Originalfilm von Merian C. Cooper u. Ernest B. Schoedsack, King Kong u. die weiße Frau, wurde zum anerkannten Meilenstein der Filmgeschichte u. läutete die Technik der Spezialeffekte ein. Seitdem entstanden zahlreiche Neuverfilmungen, Fortsetzungen, Adaptionen u. sogar Parodien des Stoffs; 2005 erschien mit King Kong das jüngste Remake von Peter Jackson.
King of Queens
The K. o. Q. ist eine US-amerikan. Sitcom, die von 1998 bis 2007 auf dem amerikan. Fernsehnetwork CBS lief. Im deutschsprachigen Fernsehen wird die Serie unter dem Namen K. o. Q. auf kabel eins (früher auf RTL 2), in Österreich auf ATV u. in der Schweiz auf SF zwei gezeigt. Die Serie handelt von Douglas Steven Heffernan, einem übergewichtigen Kurierfahrer aus Rego Park in Queens, New York City, u. seiner Frau Carrie, die in einer Kanzlei in Manhattan arbeitet. Weil Carries Vater Arthur in der Pilotfolge sein Haus niederbrennt, sind die Heffernans gezwungen, ihn bei sich im Keller, Dougs ehem. Hobbykeller, wohnen zu lassen. Arthurs Starrköpfigkeit u. nervende Nörgelei sind neben Douglas' Gewichtsproblemen u. Höhen u. Tiefen der Ehe mit Carrie immer wieder Thema der Serie.
Kingsley, Ben
Sir Ben Kingsley, CBE, (* 31. Dezember 1943 in Scarborough, Yorkshire alsKrishna Bhanji) ist ein brit. Schauspieler, der für seine enorme Wandlungsfähigkeit u. seine Darstellung histor. Persönlichkeiten wie etwa Mahatma Gandhi, Simon Wiesenthal u. Wladimir Iljitsch Lenin bekannt ist.
Kingston, Sean
Sean Kingston (* 3. Februar 1990 in Miami, Florida; eigentl. Kisean Anderson) ist ein US-amerikan. Sänger.
Kino
Das K., auch Lichtspieltheater, Lichtspielhaus oder Filmtheater, ist ein Aufführungsbetrieb für alle Arten von Filmen. Manchmal steht der Begriff auch für die Filmkunst an sich, auch für das Erlebnis des Ins-Kino-Gehens. Das Wort "Kino" ist die Abkürzung für das griechische Wort Kinematograph, was "Bewegungsaufzeichnen" bedeutet.
Kinshasa
K. (bis 3. Mai 1966 frz. Léopoldville, Kurzform Léoville, ndl. Leopoldstad, dt. auch Leopoldstadt) ist die Hptst. der Demokratischen Republik Kongo. Die Stadt hat circa 8,1 Millionen Einwohner, die Agglomeration 9,3 Millionen (Schätzung jeweils 1. Januar 2006) u. ist damit hinter Kairo u. Lagos die drittgrößte Metropolregion Afrikas. Der Hauptstadtdistrikt der Neutralen Stadt (frz. Ville neutre) hat den Status einer Provinz u. wird von einem Gouverneur regiert, der vom Präsidenten ernannt wird. K. ist das politische, wirtschaftliche u. kulturelle Zentrum des Landes. Die Stadt ist Sitz der kongoles. Regierung, des Parlaments, aller staatl. Zentralbehörden sowie zahlreicher diplomat. Vertretungen. K. ist der bedeutendste Verkehrsknotenpunkt des Landes mit dem internationalen Flughafen Aéroport international de Ndjili u. besitzt zahlreiche Universitäten, Hochschulen u. Museen.
Kinski, Klaus
Klaus Kinski (eigentl. Klaus Günter Karl Nakszyński; * 18. Oktober 1926 in Zoppot, Freie Stadt Danzig, heute Polen; † 23. November 1991 in Lagunitas, Kalifornien) war ein dt. Schauspieler. Er ist der Vater von Nikolai, Pola u. Nastassja Kinski. Kinski war auf die Darstellung psychopathischer u. getriebener Charaktere spezialisiert u. zählte in diesem Rollenfach auch international zu den gefragtesten Filmschauspielern. Als künstlerisch herausragend gilt seine jahrelange Zusammenarbeit mit dem dt. Regisseur Werner Herzog, der ihn in Filmen wie Nosferatu – Phantom der Nacht, Aguirre, der Zorn Gottes oder Fitzcarraldo besetzte.
Kinski, Nastassja
Nastassja Kinski (* 24. Januar 1961 in Berlin als Nastassja Aglaia Nakszynski) ist eine dt. Schauspielerin.
Kipling, Rudyard
Joseph Rudyard Kipling (* 30. Dezember 1865 in Bombay; † 18. Januar 1936 in London) war ein brit. Schriftsteller u. Dichter, der 1907 den Literaturnobelpreis erhielt. Sein bekanntestes Werk ist Das Dschungelbuch. Kipling wurde außerdem bekannt als umstrittener Freund des brit. Kolonialismus. Dabei prägte er in einem Gedicht den Begriff “the white man’s burden” (zu dt.: die Bürde des weißen Mannes).
Kipp, Annika
Annika Kipp (* 12. März 1979 in München) ist eine dt. Radio- u. Fernsehmoderatorin.
Kirche (Architektur)
Unter einem Kirchengebäude (oder kurz einer K.) wird im dt. Sprachraum ein in der Regel durch eine christl. Religionsgemeinschaft genutztes Bauwerk verstanden. Ausgehend von der etymolog. Bedeutung des griech. Wortes kyriake (Kirche), nämlich dem Herrn gehörig, gelten Kirchen als “Gotteshäuser”. Zusammen mit den Bauwerken anderer Religionen werden christl. Kirchenbauten übergreifend als Sakralbauten bezeichnet.
Kirche (Organisation)
Eine K. ist eine Religionsgemeinschaft einer christl. Konfession. In Kirchen organisiert sich die Ekklesia.
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Die K. J. C. d. H. d. L. T. (The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints) ist eine christl. Glaubensgemeinschaft. In den USA gilt sie mit knapp 2% der Bevölkerung als viertgrößte Religionsgemeinschaft. Im Bundesstaat Utah stellt sie die Bevölkerungsmehrheit. Oft wird die K. J. C. d. H. d. L. T. gemeinsam mit kleinen bis winzigen Splittergruppen zur Konfessionsgruppe der Mormonen zusammengefasst. Formell gegr. wurde die Kirche von Joseph Smith jun. am 6. April 1830 in Fayette im US-Bundesstaat New York. Heute hat sie ihren Hauptsitz in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah. Insges. umfasst die Kirche nach eigenen Angaben (31. Dezember 2007) rd. 13,2 Millionen Mitglieder weltweit in über 160 Ländern u. Territorien, davon ca. 5,8 Millionen in den USA.
Kirchenaustritt
Der K. ist die vom Mitglied veranlasste Beendigung der staatlich registrierten Mitgliedschaft in einer Kirche oder anderen Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft. In diesem Sinne ist er nur erforderlich, wo das staatl. Recht Folgen an eine Mitgliedschaft knüpft, aber nicht alle Gemeinschaften einen Austritt zulassen. In Deutschland betrifft der K. daher nur Gemeinschaften mit Körperschaftsstatus, diese allerdings unabhängig davon, ob sie sich selbst als “Kirche” bezeichnen.
Kirchenjahr
Der Begriff K. (auch Festjahr, Liturgisches Jahr oder Herrenjahr genannt, im lateinischen annus ecclesiasticus) bezeichnet die jährlich wiederkehrende, festgelegte Abfolge religiöser Feste u. Feierlichkeiten im christlich beeinflussten Kulturkreis. Der Begriff entstand im 16. Jh., als kirchliche u. bürgerl. Kalenderordnung auseinanderzufallen begannen. Das bürgerl. Jahr richtete sich zunehmend an der Einteilung durch Monate aus. Die Zählung der kirchl. Feste ist hingegen vom Rhythmus der Woche u. der Sonntage bestimmt. Die Woche, die sich vom babylonischen, später jüdischen Siebentageschema herleitet, beginnt mit dem Sonntag als dem ursprüngl. Auferstehungsgedenken.
Kirchensteuer
Nur in wenigen Ländern außer Deutschland, Österreich u. der Schweiz existiert eine K.; außerhalb des Christentums existiert sie überhaupt nicht, da sie auf dem Zehnt des MA beruht; bei den Juden gibt es allerdings eine Kultussteuer. Weltweit werden 50 bis 75 Prozent der Einkünfte der Kirchen aus freiwilligen Spenden bestritten.
Kirchensteuer (Deutschland)
Die K. ist eine Steuer, die Religionsgemeinschaften von ihren Mitgliedern zur Finanzierung der Ausgaben der Gemeinschaft erheben. In der BR Deutschland wird die Kirchenlohnsteuer von den Finanzämtern der jeweiligen Bundesländer eingezogen, die dafür eine Aufwandsentschädigung einbehalten. Nach Artikel 140 des Grundgesetzes in Verbindung mit Artikel 137 der Weimarer Verfassung sind diejenigen Religions- u. Weltanschauungsgemeinschaften, die eine Körperschaft des öffentl. Rechts sind, berechtigt, Steuern zu erheben. Die Höhe der K. wird von den Kirchenleitungen festgesetzt. Rechtskraft erhalten die kirchl. Festsetzungen durch die Zustimmung der jeweiligen Landesparlamente zu ihren Kirchensteuergesetzen. Die K. ihrer Mitglieder macht ungefähr 70% des Einkommens der Kirchen aus. Der staatliche Steuereinzug für Religions- u. Weltanschauungsgemeinschaften ist eine deutsche Besonderheit; er ist nicht durch das Grundgesetz, sondern nur in Landesgesetzen geregelt.