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Plant, Robert Anthony
Robert Anthony Plant (* 20. August 1948 in West Bromwich, Staffordshire) ist ein brit. Rockmusiker. Von der Gründung 1968 bis zur Auflösung 1980 war er Leadsänger der brit. Rockband Led Zeppelin.
Planung
P. ist die gedankl. Vorwegnahme zukünftigen Handelns, basierend auf einer Prognose. Sie ist die Entwicklung eines Plans, einer gedachten Handlungsabfolge, um von einem Ausgangszustand zu einem Endzustand zu kommen, dem Ziel. Für das Planen wird auf Erfahrungen u. das gespeicherte Weltwissen zurückgegriffen.
Planwirtschaft
P. beschreibt ein Wirtschaftssystem, bei dem nach Analyse der bestehenden u. zu erwartenden Bedürfnisse der Wirtschaftseinheit innerhalb der Planungsperiode eine vorausgeplante Bereitstellung der erforderl. Wirtschaftsgüter zur Deckung der Bedürfnisse erfolgt. Planwirtschaftliche Elemente finden sich in vielen Wirtschaftsordnungen, insbesondere in der Zentralverwaltungswirtschaft, wobei beide Begriffe fälschlich oft synonym verwendet werden. P. beschränkt sich nicht nur auf Staaten; auch kleinere Wirtschafteinheiten wie Kommunen, Unternehmen u. andere Gemeinschaften nutzen eine planwirtschaftliche Güterverteilung.
Plasberg, Frank
Frank Plasberg (* 18. Mai 1957 in Remscheid) ist ein dt. Journalist u. Fernsehmoderator.
Plasma (Physik)
Als P. (gr. πλάσμα plásma “Gebilde”) bezeichnet man in der Physik ein (teilweise) ionisiertes Gas, das zu einem nennenswerten Anteil freie Ladungsträger wie Ionen oder Elektronen enthält. Mehr als 99% der sichtbaren Materie im Universum befindet sich im Plasmazustand. Der Begriff P. geht in diesem Sinne auf Irving Langmuir (1928) zurück. Der Plasmazustand wird als vierter Aggregatzustand bezeichnet.
Plasmabildschirm
Ein P. ist ein Farb-Flachbildschirm, der das verschiedenfarbige Licht mit Hilfe von Leuchtstoffen erzeugt, die durch von Gasentladungen erzeugtem Plasma angeregt werden. Plasmabildschirme bieten ein kontrastreicheres Bild u. ein größeres Farbspektrum als LCD-Bildschirme, außerdem können sie in Größen von bis zu 169 Zoll (3,81 m) in der Diagonale hergestellt werden. Verwendung findet der P. hauptsächlich als Fernseh-Anzeigegerät.
Plasmid
Plasmide sind kleine, in der Regel zirkuläre, autonom replizierende DNA-Moleküle, die in Bakterienzellen vorkommen können, aber nicht zur eigentl. DNA des "Bakterienchromosoms" (Kernäquivalents) gehören, also extrachromosomal sind. Nur selten treten Plasmide auch in Eukaryoten auf. Ihre Größe beträgt zwischen 1 u. 25 kBp (tausend Basenpaaren).
Plasmolyse
Unter P. wird in der Zellbiologie die Schrumpfung der Zentralvakuole einer pflanzl. Zelle bei gleichzeitiger Abtrennung des Plasmalemmas von der Zellwand verstanden. Um dies zu erreichen, muss man die Zelle einem Plasmolytikum aussetzen. Bei diesem handelt es sich um eine hochkonzentrierte Lösung, die reichl. Salze oder Zuckerbestandteile enthält u. somit mehr gelöste Teilchen als der Zellsaft der Vakuole besitzt.
Plastik (Kunst)
Die P. (griechisch πλαστική [τέχνη], plastikí [téchni], “die Formende/Geformte [Kunst]”) ist eine Kunstform der Bildhauerei. Im Unterschied zur Skulptur, bei der das Kunstwerk etwa aus Stein herausgehauen wird, wird die P. aus bildsamen Massen (Ton, Gips, Porzellan, Wachs etc.) modelliert.
Plate, Christina
Christina Plate (* 21. April 1965 in Berlin) ist eine dt. Schauspielerin.
Platin
P. ist ein chem. Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Pt u. der Ordnungszahl 78. P. ist ein schweres, schmiedbares, dehnbares, edles, grau-weißes Übergangsmetall. Das Edelmetall ist sehr korrosionsbeständig u. wird zur Herstellung von Schmuckwaren, Fahrzeugkatalysatoren, Laborgeräten, Zahnimplantaten u. Kontaktwerkstoffen verwendet.
Platin-Schallplatte
Eine P. ist eine Ehrung, die Musikinterpreten, Komponisten, Texter u. Musiker für eine bestimmte Anzahl verkaufter Tonträger erhalten.
Platon
P. (griechisch Πλάτων, latein. Plato; * 427 v. Chr., † 347 v. Chr.) war ein antiker griech. Philosoph aus Athen. Er war ein Schüler des Sokrates u. zählt zu den bekanntesten u. einflussreichsten Philosophen der Geschichte.
Platonische Liebe
P. L. ist die Liebe nur auf geistiger Ebene, die auf den antiken griech. Philosophen Platon zurückgeführt wird.
Platonischer Körper
Die platon. Körper (oder regulären Polyeder) sind die nach dem griech. Philosophen Platon benannten fünf bes. regelmäßigen konvexen Polyeder (Vielflächner), die dadurch charakterisiert sind, dass ihre Seitenflächen zueinander kongruente regelmäßige Vielecke sind, von denen in jeder Ecke jeweils gleich viele zusammentreffen. Sie werden deswegen auch reguläre oder regelmäßige Körper genannt. Ihre Namen stammen aus dem Griechischen u. beziehen sich auf die Anzahl ihrer Flächen: Tetraeder (Vierflächner aus vier Dreiecken), Hexaeder (Sechsflächner bzw. Würfel aus sechs Quadraten) usw.
Platoon (Film)
P. ist ein Antikriegsfilm aus dem Jahr 1986 von Oliver Stone. Er zeigt die Auswüchse des Vietnamkrieges u. seine Wirkung auf Soldaten u. Offiziere.
Plattenbau
Plattenbauten sind vorwiegend aus Betonfertigteilen hergestellte Gebäude, d.h., sowohl Deckenplatten als auch Wandscheiben werden als fertige Elemente auf der Baustelle zusammenmontiert. Die Plattenbauweise - auch “Großtafelbauweise” genannt - beschreibt ein weit verbreitetes Bauverfahren. In der Umgangssprache wird der Begriff “Plattenbau” häufig verengt auf einheitlich gestaltete Wohnplattenbauten in Großwohnsiedlungen.
Plattenlabel
Unter dem Begriff P. oder kurz Label versteht man eine Plattenfirma bzw. die Unterabteilung einer Plattenfirma, die ihre Musiker unter einem bestimmten Markennamen vertreibt.
Plattensee
Der P. (ungar. Balaton) liegt in Westungarn, ist der größte See West- u. Mitteleuropas u. neben dem Neusiedler See im Burgenland auch der bedeutendste Steppensee Mitteleuropas. Insges. ist er 79 km lang u. im Durchschnitt 7,8 km breit. Die Fläche beträgt 594 km².
Plattentektonik
Die P. ist die zentrale Theorie für die großräumigen Abläufe in der Erdkruste u. im obersten Teil des Erdmantels in der Geologie u. Geophysik. Sie kann als an der Erdoberfläche auftretender Ausdruck der Mantelkonvektion im Erdinneren aufgefasst werden u. beschreibt die Bewegungen der Lithosphärenplatten – die sogenannte Kontinentalverschiebung – u. die daraus resultierenden Erscheinungen.
Plattner, Hasso
Hasso Plattner (* 21. Januar 1944 in Berlin) ist ein dt. Unternehmer. Gemeinsam mit Dietmar Hopp, Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector u. Klaus Tschira gründete er 1972 das Softwareunternehmen SAP, die heutige SAP AG in Walldorf. Dort war er auch bis 2003 Vorstandsvorsitzender u. ist nun Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Plauen
P. ist mit knapp 68.000 Ew. die größte Stadt des Vogtlandes. Sie ist nach Leipzig, Dresden, Chemnitz u. Zwickau die fünftgrößte Stadt sowie eines der sechs Oberzentren des Freistaates Sachsen u. hat den Status einer kreisfreien Stadt.
Playboy
P. bedeutet im Englischen “junger Lebemann”. P. ist die heute nicht mehr so häufig benutzte Bezeichnung für einen reichen Mann der High Society, der sein Geld vorrangig für Freizeitvergnügen ausgibt, sich in Nachtclubs aufhält, viele wechselnde Frauen- oder Männerbekanntschaften hat u. für dessen exzentrische Vergnügungen sich vor allem die Boulevardpresse interessiert.
Playboy (Magazin)
P. ist ein US-amerikan. Männermagazin, das primär für erot. Fotografie bekannt ist, aber auch Aktfotografie zeigt u. sich in seinen Artikeln mit verschiedensten Lifestyle-Themen beschäftigt. Hrsg. der amerikan. Ausgabe ist das Unternehmen Playboy Enterprises, das von Hugh Hefner gegr. wurde u. von seiner Tochter Christie Hefner geleitet wird. Es erscheint mittlerweile jeweils in der Landessprache u. mit eigenen Themen in über 20 Ländern.
Playgirl
P. ist ein monatlich in den USA erscheinendes Erotik- u. Lifestylemagazin, in dem Männer mit nacktem Oberkörper oder ganz nackte Männer abgebildet sind. 1973, auf dem Höhepunkt der Feminismus-Bewegung, wurde es als Gegenstück zu Erotik-Magazinen für Männer (z. B. Playboy u. Penthouse, welche entspr. Fotos von Frauen veröffentlichen) gegr.
Playmate
Eine P. (englisch für “Spielkameradin, Gespielin”) ist ein weibl. Model, dessen Bilder im Männermagazin Playboy abgedruckt werden oder wurden.
Playmobil
P. ist ein System-Spielzeug der Firma geobra Brandstätter GmbH & Co. KG mit Sitz in Zirndorf. Der Markenname u. der charakteristische blaue Schriftzug wurden vom Künstler u. Grafikdesigner Rainer Willingstorfer entwickelt. Hauptelement ist eine 7,5 cm große Spielfigur aus Kunststoff. Hände, Arme u. Beine sowie der Kopf lassen sich bewegen bzw. drehen. An die Hände können zudem verschiedene Accessoires wie beispielsweise Werkzeuge u. Waffen angesteckt werden.
PlayStation
Die P. ist eine Spielkonsole des Unternehmens Sony, welche 1994 erstmals verkauft und deren Herstellung 2006 nach elf Jahren Verkaufszeitraum endgültig eingestellt wurde. Die P. avancierte zur zweiterfolgreichsten Konsole der neunziger Jahre (102 Mio. verkaufte Exemplare weltweit, nur übertroffen von Nintendos Game Boy u. dem Nachfolger P. 2).
Playstation 3
Die P. 3 (abgekürzt: PS3) ist eine Video-Spielkonsole von Sony Computer Entertainment. Sie wurde im Mai 2005 erstmals auf der Spielemesse E3 in Los Angeles als offizieller Nachfolger der P. 2 vorgestellt. Verkaufsbeginn der P. 3 war in Japan am 11. November 2006, in Nordamerika am 17. November 2006 u. am 23. März 2007 in Europa. Als Konsole der sogenannten “7. Generation” konkurriert sie mit der Wii von Nintendo u. der Xbox 360 von Microsoft.
Plazenta
Die P. (lat. placenta “Kuchen”) ist ein bei allen weiblichen höheren Säugetieren (Eutheria), manchen Beutelsäugern (Metatheria) u. bei Hammerhaien wÂhrend der Trächtigkeit (Schwangerschaft) vorhandenes Gewebe in der Gebärmutter (Uterus). Sie ist ein embryonales Gewebe, das in die Schleimhaut des Uterus einwächst u. der Versorgung des Embryos bzw. Fötus mit Nährstoffen u. Sauerstoff dient. Die Verbindung zwischen Embryo u. P. erfolgt über die Nabelschnur. Die P. wird kurz nach der Geburt des Kindes als so genannte Nachgeburt geboren.
Plebiszit
Ein P. (von lateinisch plebiscitum: plebs = "einfaches Volk " u. scitum = “Beschluss”) ist eine Abstimmung des Volkes über eine Sachfrage; es ergänzt die Wahl. Das P. ist in einer repräsentativen Demokratie offiziell das wichtigste Mittel des Volkes direkt am Staatsgeschehen teilzuhaben. Neben dem Volksentscheid als P. i. e. S. zählen i. w. S. auch Volksinitiativen u. Volksbegehren sowie Volksbefragungen zu den Plebisziten. Gegenstand der Abstimmung können sowohl allg. Fragen (zum Beispiel ein Gesetz) als auch Einzelfallentscheidungen (zum Beispiel ein bestimmter Verwaltungsakt, wie die Standortbestimmung für ein Kernkraftwerk) sein. Die Wirkungen reichen von verbindlich mit Verfassungsrang über verbindlich mit Gesetzesrang bis hin zu rein empfehlend (zum Beispiel Volksbefragung).
Pleistozän
Das P. (früher auch Diluvium, manchmal auch Eiszeitalter genannt) bezeichnet in der Geologie die erdgeschichtl. Serie von vor etwa 1,8 Millionen Jahren bis vor 11.500 Jahren. Es ist die vorletzte Serie des Erdzeitalters des Känozoikum (Erdneuzeit). Geprägt ist es vor allem durch den Wechsel von Kalt- u. Warmzeiten. Nach Elbe-(Günz), Elster (Mindel)- u. Saaleeiszeit (Riss) wird es am Ende der letzten Kaltzeit, der Weichsel-Kaltzeit (Norddeutschland), bzw. Würm-Kaltzeit (Alpenraum) vom Holozän abgelöst, der Serie, in der wir heute leben. Das P. ist die untere Serie des Quartärs.
Plektrum
Das P. oder auch Plektron (Mehrzahl Plektra) ist ein Plättchen, mit dem Zupfinstrumente wie z. B. Stahlsaitengitarre, E-Bass, Mandoline oder Shamisen angeschlagen oder gezupft werden können. Unter Musikern wird es auch Spielblättchen, Plattl, Zupflümmel, Plek oder Pick genannt. Das P. ermöglicht im Vergleich zu mit den Fingern angeschlagenen Saiten einen meist härteren Klang.
Pleonasmus
Ein P. (griech. πλεονασμóς pleonasmós “Überfluss”) ist eine sprachl. Erscheinung, bei der innerhalb einer Wortgruppe eine bestimmte Bedeutung mehrfach auf unterschiedl. Weise (oft mit verschiedenen Wortarten, z. B. Adjektiv/Substantiv) zum Ausdruck gebracht wird oder bei der Ausdrucksmittel verwendet werden, die keine zusätzl. Information beisteuern. Geschieht dies bewusst, kann es sich um eine epithethische rhetor. Figur handeln. Pleonastische Wortschöpfungen ohne explizit rhetor. Hintergrund gelten dagegen häufig als schlechter Stil. Das Gegenteil des P. ist das Oxymoron. P. u. Tautologie werden häufig synonym verwendet.
Pleuel
Ein P. (auch: Pleuelstange, Schubstange, Treibstange) ist bei einem Kurbeltrieb die Verbindung zwischen der Kurbelwelle oder dem Kurbelzapfen u. dem sich in gerader Linie bewegenden Teil, sei es ein Kreuzkopf oder ein Kolben. (Singular: der P. (Maskulinum), die Pleuelstange (Femininum); Plural: die P.) Der P. setzt die lineare Bewegung des Kraft- oder Arbeits-Kolbens in die kreisförmige Bewegung der Kurbelwelle um (linear oszillierende Bewegung → rotierende Bewegung).
Pleura
Die P. (von griechisch πλευρά “Seite, Flanke, Rippe”), dt. Brustfell, ist eine dünne seröse Haut, die * die Lungen überzieht (dieses Blatt ist das Lungenfell, fachsprachlich P. visceralis oder P. pulmonalis) u. * die Brusthöhle von innen auskleidet (das Brustfell im engeren Sinne oder präziser P. parietalis). Die P. ist eine gleitende Verschiebeschicht für die Lungenbewegungen. Sie ist ein unbedingt notwendiges, sogvermittelndes Medium für die Atmung.
Pleuraerguss
P. ist ein Begriff aus der Medizin u. bezeichnet eine abnorme Flüssigkeitsansammlung in der Pleurahöhle, dem schmalen Spalt zwischen den Pleurablättern. Diese Flüssigkeit befindet sich also im Brustkorb zwischen der Lunge u. den Rippen. Hier handelt sich um “Flüssigkeit um die Lunge herum”; der (unpräzise) Begriff “Wasser in der Lunge” bezieht sich auf einen anderen Themenkomplex.
Pleuritis
Eine P. ist eine Brustfellentzündung. Es kann sich das Lungen- u. oder Rippenfell entzünden. Rippenfellentzündungen betreffen die Pleura, das heißt die Zellschicht, die die Lunge überzieht u. die den Brustraum von innen auskleidet. Rippenfellentzündungen machen sich typischerweise durch atemabhängige Schmerzen meist auf einer Seite des Brustkorbes bemerkbar. In der Regel sind Rippenfellentzündungen nicht so schwerwiegend, können aber Zeichen schwerer zugrunde liegender Erkrankungen sein u. beeinträchtigen das Allgemeinbefinden wegen ihrer Schmerzhaftigkeit erheblich.
Plinius der Ältere
Gaius Plinius Secundus Maior, kurz P. d. Ä. (latein. Plinius maior) genannt (* etwa 23 in Novum Comum (Como); † 24. August 79 in Stabiae) war ein römischer Gelehrter. Bekannt geworden ist Plinius vor allem durch sein naturwissenschaftliches Werk “Naturalis historia” (Naturgeschichte), in dem er vor allem das naturkundliche Wissen seiner Zeit zusammenfasst.
Plinius der Jüngere
Gaius Plinius Caecilius Secundus, auch P. d. J., latein. Plinius minor (* zwischen 25. August 61 u. 24. August 62 n. Chr. in Novum Comum, jetzt Como, Oberitalien; † um 113 oder 115 in der Provinz Bithynien-Pontus oder kurz nach seiner Heimkehr), in Zitaten oft abgekürzt Plin., war ein römischer Senator u. Schriftsteller. Am bekanntesten sind seine Briefe, die “Epistulae”, die Einblicke sowohl in das Alltags- als auch in das politische Leben u. die gesellschaftlichen Verhältnisse in Rom geben.
Plotter
Ein P. (von engl. plot = zeichnen), im dt. auch als Kurvenschreiber bezeichnet, ist ein Ausgabegerät, das Funktionsgraphen, techn. Zeichnungen u. andere Vektorgrafiken auf verschiedenen Medien darstellt.
Plötzlicher Herztod
P. H. oder Sekundenherztod ist ein Fachausdruck für einen plötzlich u. unerwartet eingetretenen Tod kardialer Ursache. Im angloamerikan. Sprachraum ist die Bez. Sudden Cardiac Death (SCD) gebräuchlich. Eine bes. Form ist der plötzl. Herztod bei Sportlern.
Plötzlicher Säuglingstod
Der plötzl. Säuglingstod, plötzl. Kindstod oder Krippentod (lateinisch: Mors subita infantium) ist das unerwartete u. nicht erklärl. Versterben eines Säuglings oder Kleinkindes, das zumeist in der (vermuteten) Schlafenszeit des Säuglings auftritt. In den Industrienationen gilt er als häufigste Todesursache von Kleinkindern jenseits der Neugeborenenperiode. Als Zeitraum, in dem der plötzl. Säuglingstod stattfinden kann, wird regelmäßig das erste Lebensjahr des Kindes angegeben; 2 bis 6% der Todesfälle ereignen sich allerdings noch nach dem ersten Geburtstag des Kleinkinds.
Plötzlich Prinzessin
P. P. ist eine US-amerikan. Komödie von Garry Marshall aus dem Jahr 2001 nach dem gleichn. Buch von Meg Cabot. Der Film erzählt mit Anne Hathaway u. Julie Andrews in den Hauptrollen eine moderne Aschenputtel-Variante u. fand 2004 in Plötzlich Prinzessin 2 eine Fortsetzung.
Plowdiw
P. (bulgarisch Пловдив) (gebräuchl. Transkription: Plovdiv; türk. Filibe, gr. Φιλιππόπολις/Philippopolis, thrak. Evmolpia, Pulpudeva oder Eumolpias, lat. Trimontium, slaw. Pulden oder Pupulden) ist mit 376.048 Ew. die zweitgrößte Stadt Bulgariens u. die Hptst. des Plowdiwer Bezirks. Mit ihrer achttausendjährigen Geschichte zählt sie zu den ältesten Städten Europas.
Plug-in
P. (häufig auch Plugin; von engl. to plug in “einstöpseln, anschließen”, dt. etwa “Erweiterungsmodul”) ist eine gängige Bez. für ein Computerprogramm, das in ein anderes Softwareprodukt “eingeklinkt” wird. Es ergänzt dabei die Software, anders als ein Add-on stellt es jedoch eine eigenständige Software dar.
Plural
Der P. (lat. plures = mehrere; Abk.: “Pl.”) bezeichnet in der Grammatik einen Numerus u. repräsentiert die Mehrzahl. Alle Mengen, die in einer Sprache nicht durch einen niederwertigeren Numerus abgedeckt werden, fallen hierunter. Das Gegenteil des Plurals ist der Singular, die Einzahl.
Pluralismus (Politik)
P. oder auch Pluralität beschreibt die Koexistenz verschiedener Interessen, Ansichten u. Lebensstile, die als legitim u. erwünscht betrachtet werden. Neben der Toleranz ist das so genannte Subsidiaritätsprinzip das wichtigste Grundprinzip eines politisch pluralistischen Systems: Alles, was nicht auf der allgemein-politischen Ebene geregelt werden muss, soll untergeordneten gesellschaftlichen Organisationen überlassen werden. Das wichtigste Glied in der Kette des P. ist jedoch die Freiheit jedes Einzelnen. Daher wird oft die Meinung vertreten, dass der P. neben Gewaltenteilung, Grundrechten, Rechtsstaatlichkeit u. Demokratie eine wesentliche Grundlage für eine freie Gesellschaftsordnung sei.
Plusquamperfekt
Das P. (wörtlich: mehr als vollendet), auch vollendete Vergangenheit oder Vorvergangenheit genannt, ist ein Tempus. Es wird für den Zeitraum benutzt, der zeitlich vor einem Referenzpunkt in der Vergangenheit liegt, wobei sich der Referenzpunkt aus dem Kontext der Erzählung ergibt (Bsp.: “Ich machte einmal eine Prüfung”). Um noch weiter in die Vergangenheit zurückzugreifen, wird das P. verwendet (“Ich hatte vorher für die Prüfung gelernt”). Das P. verhält sich daher zum Präteritum ähnlich wie das Perfekt zum Präsens.
Plus Warenhandelsgesellschaft
Die P. W. mbH ist seit der Eröffnung der ersten Filiale 1972 ein Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels u. hat nach eigenen Angaben wöchentlich zwölf Millionen Kunden, die in Deutschland in etwa 2900 Filialen von etwa 27.300 Beschäftigten bedient werden. Der Umsatz 2006 betrug rd. 10 Milliarden Euro, davon 6,9 Milliarden in Deutschland. Sie hat ihren Sitz in Mülheim an der Ruhr u. gehört zur Kette der Unternehmensgruppe Tengelmann.
Plutarch
P. (griechisch: Πλούταρχος, lateinisch: Plutarchus; * um 45 in Chaironeia; † um 125) war ein griech. Schriftsteller u. Verfasser zahlreicher biographischer u. philosoph. Schriften. Durch große literarische u. philosoph. Bildung u. umfassende Gelehrsamkeit gilt er in der griech. Literaturgeschichte als einer der wichtigsten Vertreter des Attizismus.
Pluto (Zwergplanet)
P. ist ein Zwergplanet u. das prominenteste Objekt des Kuipergürtels. Er ist nach dem römischen Gott der Unterwelt benannt. P. ist um einiges kleiner als der Erdmond u. bewegt sich um die Sonne auf einer ellipt. Bahn, die deutlicher von der Form eines Kreises abweicht als die der Planeten. Von seiner Entdeckung 1930 bis zur Neufassung des Begriffs Planet am 24. August 2006 durch die Internationale Astronomische Union (IAU) galt er als der neunte u. am weitesten von der Sonne entfernte Planet des Sonnensystems.
Plutonium
P. ist ein chem. Element mit dem Symbol Pu u. der Ordnungszahl 94. Im Periodensystem der Elemente gehört es zur Gruppe der Actinoide. P. ist ein giftiges u. radioaktives Schwermetall. Benannt wurde es nach dem Zwergplaneten Pluto. Es ist das schwerste in der Natur vorkommende Element. Dabei wird das Element aber nur in kleinsten Spuren in sehr alten Gesteinen gefunden. Größer ist die Menge, die künstlich in Kernkraftwerken erzeugt wird. Als eines der wenigen spaltbaren Elemente spielt es eine wichtige Rolle für den Betrieb von Kernkraftwerken u. den Bau von Kernwaffen. So war der Brennstoff der Atombombe, die am 9. August 1945 auf Nagasaki abgeworfen wurde, P.
Plymouth
P. /ˈpliməθ/ (Kornisch Aberplymm) ist eine Stadt in England in der Grafschaft Devon am P. Sound. Während des 2. Weltkrieges erlitt das Stadtzentrum schwere Zerstörungen u. wurde im architekton. Stil der fünfziger Jahre wiederaufgebaut. P. ist heute Standort der königlich-britischen Marinewerft. Der Marinestützpunkt Devonport im Westen der Stadt ist der größte Marinehafen Westeuropas u. wichtigster Arbeitgeber in P. – 244.400 Ew.
Pneumatik
Das Wort P. stammt vom Griechischen pneuma u. bedeutet soviel wie “Wind” u. “Atem”. Es bezeichnet den Einsatz von Druckluft in Wissenschaft u. Technik.
Pneumokokken
P. sind grampositive Bakterien der Art Streptococcus pneumoniae, die morphologisch zu der Gruppe der Diplokokken gehören, d. h. paarweise gelagert sind. P. sind Bakterien, die schwere Infektionen verursachen. Bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen u. Personen mit chron. Grundleiden können sie besonders gefährlich werden.
Pneumothorax
Der P. ist ein meistens akut auftretendes, je nach Ausprägung lebensbedrohl. Krankheitsbild, bei dem Luft in den Pleuraspalt gelangt u. damit die Ausdehnung eines Lungenflügels oder beider Lungenflügel behindert, so dass diese für die Atmung nicht oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen. Die Ausprägung reicht von minimalen Luftmengen, die vom Patienten kaum bemerkt werden, über einen Lungenkollaps bis hin zum Spannungspneumothorax, bei dem beide Lungen u. die Herz-Kreislauffunktion drastisch eingeschränkt sein können. Bei jeder dieser Formen des P. muss von einer akuten Lebensgefahr ausgegangen werden. Der P. wird im Medizinerjargon oft kurz Pneu genannt.
P-n-Übergang
Ein P. bezeichnet einen Materialübergang in Halbleiterkristallen zwischen Bereichen mit unterschiedl. Dotierung. Bereiche, in denen die Dotierung von negativ (n) zu positiv (p) wechselt, kommen in vielen elektr. Bauelementen der Halbleitertechnologie vor.
Pocahontas
P., auch Matoaka (* um 1595 in Virginia; † 21. März 1617 in Gravesend, südöstlich von London). P. bedeutet “die Verspielte”, “die, die alles durcheinanderbringt”. Sie war die Tochter des Indianerhäuptlings Powhatan-Sachem u. Mittlerin zwischen den Stämmen der Algonkin-Konföderation u. den engl. Kolonisten.
Pocher, Oliver
Oliver Pocher (* 18. Februar 1978 in Hannover) ist ein deutscher Comedian, Entertainer u. Schauspieler.
Pocken
Die P. (auch Blattern; lat. Variola, engl. smallpox) sind eine gefährl. Infektionskrankheit, die von Pockenviren verursacht wird. Seit den letzten Erkrankungen 1977 in Somalia sind keine Pockenfälle mehr aufgetreten, der letzte Fall in Deutschland trat im Jahre 1972 in Hannover auf. Durch ein konsequentes Impf- u. Bekämpfungsprogramm der WHO u. anderer Gesundheitsorganisationen wurde erreicht, dass 1980 die Welt von der WHO für pockenfrei erklärt werden konnte, weil der Erreger nur durch den Menschen weitergegeben werden kann.
Podcasting
P. bezeichnet das Produzieren u. Anbieten von Mediendateien (Audio oder Video) über das Internet. Das Kofferwort setzt sich aus den beiden Wörtern iPod u. Broadcasting zusammen. Ein einzelner Podcast (dt.: ein Hörstück, genauer Hördatei oder Bewegtbilddatei) ist somit eine Serie von Medienbeiträgen (Episoden), die über einen Feed (meistens RSS) automatisch bezogen werden können. Man kann Podcasts als Radio- oder Fernsehsendungen auffassen, die sich unabhängig von Sendezeiten konsumieren lassen.
Podologie
Der Begriff P. stammt aus dem Griechischen (podos = gr. Fuß) u. beschreibt die nichtärztl. Heilkunde am Fuß.
Podolski, Lukas
Lukas Podolski (* 4. Juni 1985 als Łukasz Podolski in Gliwice, Polen) ist ein dt. Fußballprofi u. Nationalspieler. Er spielt für den FC Bayern München auf der Position des Stürmers.
Poe, Edgar Allan
Edgar Allan Poe (* 19. Januar 1809 in Boston, Massachusetts, USA; † 7. Oktober 1849 in Baltimore, Maryland) war ein US-amerikan. Schriftsteller. Er begründete das Genre der Kriminalliteratur, das Genre der Science Fiction u. der Horrorstory. Seine Poesie wurde zum Fundament des Symbolismus u. damit der modernen Dichtung.
Poesie
Das Wort P. (von gr. ποίησις poiesis, “Erschaffung”) bezeichnet zum einen das Feld der poetischen, mit Kunstfertigkeit, so die ursprüngl. Bedeutung, verfassten Werke, zum anderen eine ihnen gemeinsame Qualität.
Poésy, Clémence
Clémence Poésy (* 30. November 1982 bei Meudon) ist eine französ. Schauspielerin, die dem internationalen Publikum durch ihre Rolle als Fleur Delacour in dem Film Harry Potter u. der Feuerkelch bekannt wurde.
Poetik (Aristoteles)
Die P. (altgriechisch ποιητική [τέχνη] – die schaffende, dichtende [Kunst]) ist ein wohl um 335 v. Chr. als Vorlesungsgrundlage (sog. Pragmatie) verfasstes Buch des Aristoteles, das sich mit der Dichtkunst u. deren Gattungen beschäftigt.
Poetry Slam
P. S. (dt.: Dichterwettstreit) ist ein literar. Vortragswettbewerb, in dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Bewertet werden sowohl der Inhalt der Texte als auch die Art des Vortrags.
Pogo
Der P. ist ein Tanz, der seine Ursprünge in der Punkszene der 1970er-Jahre hat. Der Begriff P. wird auch für unterschiedl. Arten des Tanzes in der Punk-Szene oder Sub-Genres des Punks u. Metal verwendet. Grundsätzlich ist der P. ein Tanzstil, er auf kurzen u. heftigen Körperkontakt zu anderen ebenfalls Tanzenden ausgerichtet ist.
Pogrom
Unter einem P. (m.) versteht man eine gewaltsame, auch organisierte Massenausschreitung gegen Mitglieder einer religiösen, nationalen, ethnischen oder andersartigen Minderheit oder Gruppe einer Nationalität oder Bevölkerung, verbunden mit Plünderungen u. Misshandlungen sowie Mord oder Genozid.
Point of Sale (Abrechnungssystem)
P. o. S. ohne Zahlungsgarantie (POZ) war ein Lastschriftverfahren in Deutschland, bei dem mit der EC-Karte bezahlt wurde. Der Händler verwendete die Karte, um diese mit einer Datei gesperrter Karten zu vergleichen u. die Kontodaten des Karteninhabers zu speichern. Das POZ-Verfahren wurde Ende 2006 eingestellt. Das Zahlen mit Karte u. Unterschrift an sich wurde jedoch nicht eingestellt, es gibt immer noch die Verfahren ELV u. OLV.
Point-to-Point Protocol
Das P. P. (PPP, zu dt. “Punkt zu Punkt Protokoll”) ist in der Informationstechnologie ein Netzwerkprotokoll zum Verbindungsaufbau über Wählleitungen (zumeist über Modem oder ISDN). Das Protokoll basiert auf HDLC u. ist der Nachfolger von SLIP sowie einer Reihe weiterer proprietärer Protokolle dieser Art.
Poisson-Verteilung
Die P. ist ein Begriff aus der Wahrscheinlichkeitstheorie. Es handelt sich um eine diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung, die beim mehrmaligen Durchführen eines Bernoulli-Experiments entsteht. Letzteres ist ein Zufallsexperiment, das nur zwei mögl. Ergebnisse besitzt (z.B. “Erfolg” u. “Misserfolg”). Führt man ein solches Experiment sehr oft durch u. ist die Erfolgswahrscheinlichkeit gering, so ist die P. eine gute Näherung für die entspr. Wahrscheinlichkeitsverteilung. Die P. wird deshalb manchmal als die Verteilung der seltenen Ereignisse bezeichnet. Zufallsvariablen mit einer P. genügen dem Poisson-Prozess.
Pökeln
P., österr. Suren, fachsprachlich auch Umröten genannt, ist ein seit der Antike bekanntes Verfahren zur Konservierung von Fleisch- u. Wurstwaren mit Hilfe von Kochsalz oder Nitritpökelsalz (einer Mischung aus Kochsalz u. Natriumnitrat, Natriumnitrit oder Kaliumnitrat). Das konservierte Fleisch wird allg. Pökelfleisch, Surfleisch oder Salzfleisch genannt.
Pokémon
P. (kurz für Poketto Monsutā, engl.: Pocket Monsters, dt.: Taschen-Monster) sind Fantasiewesen in der gleichn., ursprünglich von Tajiri Satoshi u. der japan. Spielesoftwarefirma GAME FREAK inc. entwickelten Serie von Videospielen, die eines der wichtigsten Franchises des Publishers Nintendo darstellt. Die P. können vom Spieler gefangen, gesammelt u. trainiert werden. Dem Erfolg des 1996 erstmals veröffentlichten Spieles folgten die Verfilmung als Anime-Fernsehserie, ein Sammelkartenspiel, eine große Zahl von Merchandising-Produkten u. seit 1998 bisher elf Kinofilme.
Poker
P. ist der Name einer Familie von Kartenspielen, die in der Regel mit Pokerkarten des anglo-amerikan. Blatts zu zweiundfünfzig Karten gespielt werden u. bei denen mit Hilfe von fünf Karten eine Hand gebildet wird. Dabei setzen die Spieler ohne Wissen um das (genaue) Blatt des Gegners einen unterschiedlich hohen u. mehr oder weniger wertvollen Einsatz (Spielmarken, Chips, Geld etc.) auf die Gewinnchancen der eigenen Hand. Die kompletten Chips einer Spielrunde fallen schließlich demjenigen Spieler mit der stärksten Hand zu oder dem einzig Übriggebliebenen, wenn alle anderen Spieler nicht bereit sind, den von ihm vorgelegten Einsatz ebenfalls zu bringen. Dies eröffnet die Möglichkeit, durch Bluffen auch mit schwachen Karten zu gewinnen. Das Ziel im P. ist es, möglichst viele Chips, Spielmarken oder Geld von anderen Spielern zu gewinnen.
Polarfuchs
Der P. oder Eisfuchs (Alopex lagopus) wird zoologisch den Wildhunden zugeordnet; er ist u. a. ein Verwandter des Polarwolfs.
Polargebiet
Unter den Polargebieten versteht man die Regionen der Erde, die sich innerhalb der einzelnen Polarkreise befinden. Sie werden auch als das 'ewige Eis' bezeichnet. Der nördl. Polarkreis umfasst die Arktis, in deren Zentrum das Nordpolarmeer liegt. Der südl. Polarkreis umfasst die Antarktis, die hauptsächlich den Kontinent Antarktika mit einschließt.
Polarisation
Die P. ist eine Eigenschaft von Transversalwellen, welche die Richtung des Amplitudenvektors beschreibt. Bei Longitudinalwellen kann kein Polarisationsphänomen auftreten, da die Schwingung in Ausbreitungsrichtung erfolgt.
Polarisationsfilter
Ein P. (kurz auch Polfilter) ist ein Polarisator. Ein P. lässt nur Licht einer bestimmten Polarisierung des Filters durch. Demzufolge ist das Licht, welches das P. verlässt, immer polarisiert.
Polarisierung
Der Ausdruck P. bezeichnet den Prozess des Auseinanderdriftens zumeist zweier völlig entgegengesetzter Positionen u. deren Entfernung von einer Masse (Physik) an seine Extreme oder Endpunkte. Speziell unterscheidet man in der Physik zwischen elektrischer u. magnet. Polarisation. Hierbei handelt es sich um die P. in der Natur.
Polarität (Chemie)
P. bezeichnet in der Chemie eine durch Ladungsverschiebung in Atomgruppen entstandene Bildung von getrennten Ladungsschwerpunkten, die bewirken, dass eine Atomgruppe nicht mehr elektrisch neutral ist. Das elektr. Dipolmoment ist ein Maß für die P. des Moleküles.
Polarkoordinaten
In der Mathematik versteht man unter einem Polarkoordinatensystem (auch: Kreiskoordinatensystem) ein zweidimensionales Koordinatensystem, in dem jeder Punkt auf einer Ebene durch einen Winkel u. einen Abstand definiert werden kann. In dem vertrauteren Kartesischen oder rechtshändigen Koordinatensystem finden sich derartige Beziehungen in Form trigonometr. Formulierungen. Das Polarkoordinatensystem ist speziell bei Anwendungen hilfreich, wenn sich das Verhältnis zwischen zwei Punkten wesentlich leichter durch Winkel u. Abstände erklären lässt, als dies mit X- u. Y-Koordinaten der Fall wäre.
Polarkreis
Polarkreise nennt man die auf 66° 33′ 39″ (bzw. 66.56083°) nördlicher sowie südl. Breite gelegenen Breitenkreise, auf denen die Sonne an den Tagen der Sonnenwende gerade nicht mehr untergeht bzw. nicht mehr aufgeht. Sie haben vom Nordpol bzw. Südpol denselben Abstand wie die Wendekreise vom Äquator.
Polarlicht
Das P. (auch Aurora borealis = Nordlicht bzw. Aurora australis = Südlicht) ist eine Leuchterscheinung (genauer ein Elektrometeor), die beim Auftreffen geladener Teilchen des Sonnenwindes auf die Erdatmosphäre an den Polen der Erde hervorgerufen wird. Polarlichter sind meistens nördlich 60° nördl. Breite bzw. südlich 60° südl. Breite zu beobachten.
Polarstern
Der P. ist der hellste Stern (α) im Sternbild Kleiner Bär (volkstümlich im deutschsprachigen Raum auch Kleiner Wagen genannt). Er befindet sich nahe dem Nordpol des Himmels (Himmelsnordpol). Der P. ist ein Dreifachsternensystem (Stand: 01.2006): Polaris A, Polaris Ab u. Polaris B. Polaris A ist ein Überriese u. etwa 2000 mal so hell wie die Sonne. Polaris A gehört zu den Cepheiden u. ist gleichzeitig der nächste dieser Sterne. Polaris Ab ist ein Zwergstern, der Polaris A in einem Abstand von ca. 3 Milliarden Kilometern in etwa 30 Jahren umkreist.
Polemik
Die ursprüngl. Bedeutung von P. (vom Altgriechischen pólemos, soviel wie “Auseinandersetzung, Streit, Krieg”) war Streitkunst, ein literarischer oder wissenschaftl. Streit, eine gelehrte Fehde. Polemisieren heißt, eine (bestimmte andere) Ansicht zu bekämpfen. Der Polemiker sucht nicht den Konsens, sondern will im rhetor. Wettstreit siegreich sein.
Polen
P. (amtlich auf poln. Rzeczpospolita Polska) ist ein Staat in Mitteleuropa. Das Land grenzt im N an die russ. Exklave Kaliningrad (210 km) u. an Litauen (103 km), im O an Weißrussland (416 km) u. die Ukraine (529 km), im S an die Slowakei (539 km) u. Tschechien (790 km) sowie im W an Deutschland (467 km). Des Weiteren hat das Land eine 528 km lange Ostseeküste. Insges. sind Polens Grenzen 3.582 km lang. Die längste Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 790 km, die längste Ost-West-Ausdehnung 680 km. P. ist Mitgliedstaat der Europäischen Union seit dem 1. Mai 2004. (siehe Tabelle nÂchste Seite)
Polenfeldzug
Mit dem P. entfesselte das nat.-soz. Deutsche Reich den Zweiten Weltkrieg in Europa. Er begann am 1. September 1939 ohne vorherige Kriegserklärung mit dem Einmarsch der dt. Wehrmacht in Polen u. endete am 6. Oktober mit der Kapitulation der letzten poln. Feldtruppen, nicht jedoch der ins Exil geflohenen poln. Regierung. Am 3. September 1939 erklärten Frankreich u. Großbritannien im Rahmen ihrer Beistandsverträge mit Polen Deutschland den Krieg. Sie eröffneten aber nur minimale militärische Aktivitäten, die Polen keine reale Entlastung brachten. Gemäß dem geheimen Zusatzprotokoll zum Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 24. August 1939 marschierte am 17. September auch die Rote Armee in Ostpolen ein. Diese Sowjetische Besetzung Ostpolens wird manchmal in den Begriff P. eingeschlossen. Im Kriegsverlauf u. unter der dt. Besetzung Polens 1939–1945 führten Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei u. des SD u. Wehrmachtsangehörige teils planmäßig, teils spontan Massenmorde an poln. Intellektuellen, Priestern, Gewerkschaftern, Adligen u. Juden durch. Dies gilt als der “Auftakt zum Vernichtungskrieg”, wie er zwei Jahre darauf im Krieg gegen die Sowjetunion geführt wurde, u. zur Shoa.
Polenta
P. (in Südtirol eingedeutscht: Plent, in Kärnten u. Steiermark auch Plentn oder Sterz genannt) ist ein meist aus Mais-Grieß hergestellter fester Brei, der im N Italiens u. Teilen der Schweiz, Österreichs, Rumäniens u. Moldawiens sowie des Balkans zur regionalen Kochtradition gehört.
Police Academy
P. A. ist eine Filmserie, basierend auf der gleichn. US-amerikan. Kinokomödie aus dem Jahr 1984. Wegen des großen Erfolges wurden bis 1994 sechs Fortsetzungen (engl. Sequels) produziert. Weiterhin entstanden eine Cartoon-Serie mit den Filmfiguren sowie eine Serie mit einer neuen Generation von Darstellern.
Poliomyelitis
Die P. (epidemica anterior acuta), kurz Polio, dt. Kinderlähmung oder Heine-Medin-Krankheit, ist eine von Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die bei Ungeimpften die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks befallen u. zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann. Überwiegend sind Kinder im Alter zwischen drei u. acht Jahren, gelegentlich auch ältere Patienten bis ins Erwachsenenalter betroffen. Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, gibt es keine ursächl. Behandlung. Durch konsequente Impfung konnte Polio in Deutschland vollständig beseitigt werden.
Polis
Als Pólis (πόλις, Plural: póleis) wird gewöhnlich der antike griech. Stadtstaat als städt. Siedlungskern Stadt mit dazugehörigem Umland (= “Staatsgebiet”) bezeichnet. Doch nicht alle griech. Gemeinden waren in dieser Form organisiert.
Politeia
Die Politeia (griechisch πολιτεία “Staat, Staatswesen”), verfasst um ca. 370 v. Chr., ist das bedeutendste Werk Platons u. gehört zweifelsohne zu den wichtigsten Schriften in der Geschichte der Philosophie. Zentrales Thema der Politeia ist die Frage: Was ist Gerechtigkeit?
Politik
Der Begriff P. wird aus dem griech. Begriff Polis für Stadt oder Gemeinschaft abgeleitet. Er bezeichnet ganz allg. ein vorausberechnendes, innerhalb der Gesellschaft auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Verhalten. Hauptsächlich wird mit diesem Begriff die Gestaltung der Ordnung in der Welt bezeichnet. Allerdings gibt es letztlich bis heute keine Einigkeit darüber, ob Macht, Konflikt, Herrschaft, Ordnung oder Friede die Hauptkategorie von P. ausmachen.
Politiker
Als P. wird eine Person bezeichnet, die ein polit. Amt oder ein polit. Mandat innehat. Meist wird sie dabei von Parteien u. Verbänden unterstützt. P. agieren auf allen Ebenen eines Staates (Bund, Bundesland oder Gemeinde) oder einer Partei. Politische Ämter können Regierungsämter (z. B. Min.) oder ein Amt in einer Partei (z. B. Parteivorsitzender) sein. Politische Mandate werden in den Gremien der Legislative wahrgenommen. Verschiedene Denkrichtungen sehen eine Trennung von Amt u. Mandat als wünschenswert an.
Politikwissenschaft
P. (auch Politologie oder Politische Wissenschaft) ist eine Disziplin der Sozialwissenschaften, die sich mit dem wissenschaftl. Studium der Politik beschäftigt. Eine auch für die Lehrstuhlbezeichnungen an den Universitäten gebräuchl. Unterteilung ist die in Politisches System (bezogen auf einzelne Staaten, beispielsweise Deutschland; früher: Regierungslehre), Politische Theorie u. Ideengeschichte, Vergleichende P. (früher: Vergleichende Regierungslehre, auch Vergleichende Analyse polit. Systeme) u. Internationale Beziehungen.
Politische Grundlagen der Europäischen Union
Die P. G. d. E. U. heben sich von denen einzelstaatlicher polit. Systeme deutlich ab. Als supranationaler Zusammenschluss souveräner Staaten auf regionaler Ebene stellt die Europäische Union in polit. Hinsicht eine universalgeschichtl. Neuerung eigener Prägung dar. Bereits in der Entstehungsphase des europ. Einigungsprojekts nach dem Zweiten Weltkrieg waren die bis heute fortwirkenden konzeptionellen Unterschiede angelegt, deren einer Pol auf eine bundesstaatl. Ordnung zielt (die Vereinigten Staaten von Europa im Sinne Churchills), während der andere auf einen mehr oder minder losen Staatenbund hinausläuft (Europa der Vaterländer im Sinne de Gaulles). In diesem Spannungsfeld von Zielvorstellungen hat sich auf der Grundlage von Verträgen zwischen den zum jeweiligen Zeitpunkt zugehörigen Mitgliedstaaten das derzeit bestehende Institutionengefüge herausgebildet.
Politische Immunität
Als P. I. bezeichnet man den Schutz eines polit. Amtsträgers vor Strafverfolgung aufgrund seines Amtes. Die Immunität betrifft vor allem * Abgeordnete gesetzgebender Körperschaften, deren parlamentarische Immunität in den meisten Staaten durch die Verfassung geregelt ist, * Staatsoberhäupter u. teilweise Mitglieder von Regierungen, sowie * Diplomaten u. im Ausland im Staatsauftrag tätige Beamte (in diesem Fall nicht P. I., sondern diplomatische Immunität).