Panisbrief heisst die Urkunde, in welcher der Kaiser oder Landesherr ... ... oder Stift befiehlt, eine gewisse Person fortan zu ernähren. Solche Pfründen gab es im Mittelalter in ganz Europa; sie leiteten sich von dem alten Rechte weltlicher Herrschaften ...
Servietten brauchte man schon in Rom in der späteren Kaiserzeit; sie wurden durch das ganze Mittelalter, jedoch nur von Vornehmen, benutzt. Bei Bürgersleuten kamen sie zu Ende des 16. Jahrhunderts in Gebrauch.
Kirchenlied. Von einem eigentlichen Kirchengesange des Volkes kann im Mittelalter die Rede nicht sein, da die Kirche ausdrücklich den Gebrauch der einheimischen Sprache für die liturgische Handlung untersagt hatte; das Volk sollte schweigend beten und nur im Herzen singen; den Geistlichen allein kam es zu ...
Inquisition. Schon bei den Römern bezeichnete inquisitio diejenige Untersuchung und ... ... der Beklagten verhängt wurde, und wer dieses Geschäft leitete, hiess inquisitor. Im Mittelalter nannte man inquisitores u.a. gewisse Sendbotschaften, welche die Könige in ihre ...
Landfrieden heissen im Mittelalter die von dem Könige ausgehenden Gesetze, welche die Erhaltung des öffentlichen Rechtszustandes, insbesondere der öffentlichen Sicherheit und die Bestrafung der hiergegen begangenen Verbrechen zum Gegenstande hatten. Sie beschränkten sich regelmässig auf eine kurze Bezeichnung der als Landfriedensbruch zu betrachtenden Handlungen ...
Botendienst war im Mittelalter bei Mangel eines öffentlichen Postwesens wichtiger als jetzt. Neben dem Worte Bote, von biudan , bieten, ahd. poto , mhd. bote , kommt in den germanischen Sprachen ein unerklärtes Wort vor, got. airus , angels. und ...
Kawertschen , Gawerschen, Kaumersin, heisst eine im Mittelalter neben Lombarden und Juden oft genannte Klasse von Geldwucherern; sie stammten aus der Stadt Cahors in der Landschaft Guyenne und trieben ihren Gelderwerb durch ganz Frankreich, England und Deutschland. Im Jahre 1156 bewilligte Kaiser Friedrich ...
Regenschirm. Erwähnt wird der Regenschirm zuerst im 11. Jahrhundert, wo er durch die Normannen in England eingeführt worden. Doch war er im ganzen Mittelalter, ja noch in der Renaissancezeit nie allgemein. Im 16. Jahrhundert! spannten namentlich ...
Physiologus heisst eine im Mittelalter lateinisch und deutsch, in Prosa und in Versen mehrfach bearbeitete Deutung mythischer Tiere auf Christus und den Teufel . Vgl. den Art. Tierkunde .
Lagerstätten. Dieselben sind nach Art der römischen Betten bei den Völkern des westlichen und mittleren Europas schon im frühesten Mittelalter bekannt. Erwähnt wird das Bett zuerst bei Gregor von Tours in der Bemerkung, dass sein Lager von dem der anderen Geistlichen umgeben war, wie ja ...
... Kegelspiel . Beispiele von Kinder-Sprechübungen giebt es zahlreiche aus dem Mittelalter, z.B. ein flîg die prewt ein praw von pir; wenn ... ... Märchenerzählen durch frühe Zeugnisse belegt. Nach Zingerle , Das deutsche Kinderspiel im Mittelalter 1868. Vgl. Rochholz , Alemannisches Kinderlied und Kinderspiel aus ...
Bibliotheken kennt das Mittelalter in erster Linie in allen ältern ... ... Schülern zugänglich. Privatbibliotheken kennt das Mittelalter zunächst im Besitze von Königen und Fürsten : Karl d. Gr. ... ... Familien . Von öffentlichen Bibliotheken des Altertums hat blos die von Konstantinopel im Mittelalter fortbestanden. Im Abendland trifft ...
Jahresanfang. Es finden sich im Mittelalter sechs verschiedene Jahresanfänge: ... ... römisch-julianischen Kalenders . Schon früh im Mittelalter eiferte man gegen diesen Anfang und die mit ihm verbundenen Ausschweifungen, die ... ... , darauf. Es ist nicht ausgemacht, ob nun das bürgerliche Leben das ganze Mittelalter hindurch an diesem Gebrauche ...
Farbensprache. Das Mittelalter schwankte zwischen sechs und sieben Farben, die ... ... vornehmste Farbe sonst im deutschen Mittelalter das Blond galt, mhd. val (falb) oder gel; ... ... sich durch die Farbe ihrer Kleidung . Die Juden trugen im Mittelalter einen Hut von weisser ...
Hundertschaft , ahd. huntari, hunteri , lat. centena , ist eine Unterabteilung des Gaues im früheren Mittelalter. Es ist ursprünglich kein gemein-germanisches Institut und begegnet vor und während der Völkerwanderung nur bei Ost- und Westgoten und Vandalen, wo je hundert Krieger, von ...
Gregoriusfest heisst ein im Mittelalter verbreitetes, am 12. März gefeiertes Schulfest, dessen Entstehung wohl mit der Frühlingsfeier der Germanen zusammenhängt. Die Schüler wählten für dieses Fest einen der ihrigen zum Bischof und zwei andere wurden ihm als Kleriker zugesellt. Alle drei wurden ...
Chronostichon , eine im Mittelalter oft angewandte Verhüllung der Jahreszahl in der Art, das die Jahreszahl in sämtlichen oder einer Zahl durch den Charakter der Schrift kenntlich gemachter Zahlbuchstaben verdeckt ist, deren Addition die Jahreszahl giebt. Die Inschrift auf einem Kelche in der Marienkirche zu ...
... Speer ; die gewöhnlichen Gerichte wurden aber seit dem Mittelalter bloss durch Spannung der Bank und mit dem Stab gehegt ... ... möglichst alle hören, und die Hilfe des Richters anruft. Wirklich war es im Mittelalter Sitte, dass derjenige, der den Verbrecher auf der That ertappte ... ... und Freunden, vor Gericht treten, doch war im Mittelalter die Zahl derselben auf dreissig höchstens mit einem Schwerte ...
Fahrendes Volk. Der im Mittelalter vielgenannte Stand der Fahrenden , die um Lohn ihre Künste aufführten, ist den Deutschen ursprünglich fremd; denn die alten deutschen Sänger, ob sie schon auch ein Wanderleben nicht verschmähten, und sich wohl auch als Boten gebrauchen liessen, ...
Brüderschaften , in Norddeutschland Calandsgilden , in Österreich Zechen , hiessen im Mittelalter städtische Vereine, die zugleich für das religiöse Bedürfnis, für gesellige Aufgaben und für gegenseitige Hilfeleistung dienten. Sie werden zuerst im 14. Jahrh. nachgewiesen. Ihre Zwecke sind: Religionsübungen, welche zu ...
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