Dreikönigsfest , Epiphanias; wie in den meisten kirchlichen Festen kreuzen und verbinden ... ... . Januar, ist der Schluss der Zwölfnächte. Die Nacht auf Epiphanias hiess im Mittelalter giperaht naht , die leuchtende Nacht, oder perhtennaht, perhtentag; der Tag ...
Calvarienberge heissen plastische Nachbildungen Golgathas, ein Hügel mit dem zwischen den Schächern gekreuzigten Heiland. Im spätern Mittelalter wurden solche oft in der Nähe von Städten so angelegt, dass ein Gebäude, etwa das Haus des Stifters, als Haus des Pilatus angenommen und die notwendigen ...
Gesta Romanorum heisst eine im späteren Mittelalter weit verbreitete Sammlung von moralisierten Parabeln, Fabeln und Erzählungen, die um das Jahr 1472 zuerst in lateinischer Sprache, 1489 in deutscher und oft in englischer Sprache gedruckt erschien. Nach den Untersuchungen Oesterley's liegt die Entstehung der ...
Historienbibeln nennt man im Mittelalter beliebte Zusammenstellungen der historischen Erzählungen des Alten Testamentes. Man kann zwei Gattungen derselben unterscheiden: 1) eine vollständige, prosaische Bearbeitung der historischen Bücher des A.T. nach dem Text der Vulgata, enthaltend den Pentateuch, Josua, Richter, Bücher ...
Kasperletheater. Kaspar hiess von jeher im Mittelalter einer von den heiligen drei Königen, die in den Mysterien, den Dreikönigsspielen und sonst dem Volk jährlich vor Augen traten. Seit dem 15. Jahrhundert bemächtigte sich auch dieses Spieles der Humor, und Kaspar, der nun ...
... Die Zahl der Musikinstrumente, über welche das Mittelalter verfügte, ist eine überaus grosse. Es wimmelt in den musikalischen Werken des ... ... Rebec, Ribible oder Reberbe. 2. Fidel oder Videl wurde im Mittelalter die aus der Rotta entstandene Geige genannt. Das Wort Fidel, mhd. ...
Unehrliche Leute. Bürgerliche Ehr- und Rechtlosigkeit lastete im Mittelalter nicht bloss auf denjenigen, die sich gewisser Verbrechen schuldig gemacht hatten, sondern auf allen denen, welche keine Waffen tragen durften, wie der Knechte , Juden , Türken und Heiden, und nicht minder auf ...
Tagesbezeichnung. Die Tagesbezeichnung im Mittelalter ist eine fünffach verschiedene; die älteste ist: 1. Die altrömische Datierung nach Kalenden, (Anfang des Monats), Iden (Mitte des Monats) und Nonen (9. Tag vor den Iden, diesen und den Tag der Iden mitgerechnet); ...
Fahrende Schüler , scholastici, scholares vagantes , aus vagantes durch Volkswitz korrumpiert auch Bachanten mit Anlehnung an Bacchus. Die erste Form dieser im Mittelalter sehr zahlreichen Menschenklasse sind die clerici vagantes , die im 11. und 12 ...
Dietrich von Bern ist der beliebteste Held der deutschen Volkssage im Mittelalter. Sein Schicksal liegt in folgenden Zügen: Auf Anstiften des ungetreuen Rates Sibich vertreibt der König Ermenreich von Rom seinen Neffen Dietrich aus Bern; dieser flüchtet an Etzels , des Hunnenkönigs ...
... datiert, was spätere Schriftsteller von klassischer Bildung nachahmten. Vorzüglich beliebt war im Mittelalter, namentlich in Urkunden, die Datierung nach den Regierungsjahren der Kaiser ... ... später auch vom Tage der Wahl an gerechnet. Sonst rechnet das Mittelalter nach der christlichen Zeitrechnung, ab incarnatione Domini. Der ...
... helfant heisst. Schon seit dem frühesten Mittelalter wurde geschnitztes Elfenbein zum Schmucke von Altären , von kirchlichen Geräten, für ... ... dienten, wurden öfter heidnische Werke, Schmuck- und Toilettenkästchen, benutzt. Im eigentlichen Mittelalter bediente man sich des Elfenbeins nicht bloss zu kirchlichen Zwecken, zu Reliquiarien, ...
... gemeinen Mann und den gewöhnlichen Hausgebrauch bis ms Mittelalter von sehr einfachen, meist rohen Formen und entweder aus gebranntem Thon, ... ... Becher , ahd. pechar , mhd. becher; er hatte im Mittelalter entweder die jetzige Form oder die Gestalt kleiner, mit Dauben verbundener Holzfässchen; ...
Kranz, Kranzsingen. Im Mittelalter trugen Fürsten einen Kranz als Abzeichen; er wurde um den Fürstenhut ... ... Kirchen u.s.w. als des Hauptes dient. Ausser Frauen trugen im Mittelalter auch Männer z.B. an einem höfischen Maifeste den Kranz; der Brautführer ...
Athis u. Prophilias heisst ein im Mittelalter vielfach behandelter Novellenstoff: ein Freund liebt des Freundes Gattin, der Freund opfert sich, geht nach Rom und vergilt dort dem Freunde seine Liebe durch Freundestreue. Die Fragmente eines deutschen Gedichtes von unbekanntem Verfasser sind von W. Grimm ...
Markt und Marktplatz ist im Mittelalter der Mittelpunkt des städtischen Lebens, er fehlt auch der kleinsten Stadt nie, ... ... auch Lauben, unter denen Gericht gehalten wurde. Die Markthaltung setzte im Mittelalter stets eine königliche, beziehungsweise in jüngerer Zeit eine darauf zurückführende landes- oder ...
Barlaam und Josaphat heisst eine im Mittelalter weit verbreitete Legende , die bei uns namentlich durch ein ausgedehntes um 1220 verfasstes Gedicht des Rudolf von Ems bekannt geworden ist. In Indien, erzählt die Legende , herrscht der grausame christenverfolgende König Avenier; nach langer ...
Apollonius von Tyrus heisst ein im Mittelalter weit verbreiteter Sagenstoff, der die Erlebnisse einer nach allen Richtungen hin auseinander gerissenen Fürstenfamilie behandelt, welcher doch schliesslich Wiedervereinigung und dauerndes Glück bescheert wird. Ursprünglich ein griechischer Roman , wurde der Stoff in verschiedenen Sprachen in Prosa und ...
Disciplina clericalis heisst eine lateinische, im Mittelalter vielfach gelesene Bearbeitung der aus Indien stammenden Novellensammlungen, zu denen Pantscha-Tantra, Hitopadesa , die sieben weisen Meister u.a. gehören. Sie wurden verfasst im 12. Jahrh. von einem spanischen Juden Moses, der sich ...
Ballwerfen oder Ballen war im Mittelalter besonders bei der Jugend und dem weiblichen Geschlecht im Ansehen; ob es auch am Hofe betrieben wurde, ist zweifelhaft. Sobald im Frühling die Witterung erlaubte, ins Freie zu gehen, begann das Ballspiel: nach Walther v.d ...
Buchempfehlung
Als E.T.A. Hoffmann 1813 in Bamberg Arbeiten des französischen Kupferstechers Jacques Callot sieht, fühlt er sich unmittelbar hingezogen zu diesen »sonderbaren, fantastischen Blättern« und widmet ihrem Schöpfer die einleitende Hommage seiner ersten Buchveröffentlichung, mit der ihm 1814 der Durchbruch als Dichter gelingt. Enthalten sind u.a. diese Erzählungen: Ritter Gluck, Don Juan, Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza, Der Magnetiseur, Der goldne Topf, Die Abenteuer der Silvester-Nacht
282 Seiten, 13.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro