Friede , ahd. fridu , mhd. vride , zu got. frijôn = lieben, wozu auch Freund gehört. Friede ist nach ältester Auffassung sowohl die ungestörte Ruhe, der Gegensatz von Feindschaften, welche Hass und blutige Verfolgungen, Fehde entzünden, daher Freyr der Gott des Friedens heisst ...
Schild. Unter den Schutzwaffen der Germanen ist die am allermeisten verbreitete und älteste unzweifelhaft der Schild (ahd. skilt , ags. scild , got. skildus , nord. skyla , angels. scildan ). Die Schilde der germanischen Völker, wie sie in Beschreibungen und Originaldenkmälern erhalten sind, zerfallen ...
Mystik heisst die dem 14. und 15. Jahrhundert angehörende Richtung der deutschen Theologie des Mittelalters, welche der verstandesmässigen Scholastik gegenüber das religiöse Recht der gläubigen Seele, ihr Einswerden mit Gott, die Sache des christlichen Gemütes gegenüber der vorgeschriebenen Glaubensregel der ...
Glocke , mhd. glocke, glogge , ahd. klocca, glogga , aus mittellat. (8. Jahrh.) die clocca, cloca = Kirchenglocke, welches zu ahd. clucchôn = klopfen, anschlagen zu gehören scheint. Weigand. Die Überlieferung macht den Bischof Paulinus in Nola (lat. nola = Schelle) in Campanien ( campana = Glocke ...
Knecht als Name für den Unfreien. Knechtschaft im Sinne völliger Rechtlosigkeit ist ursprünglich ohne Zweifel durch Kriegsgefangenschaft entstanden und erneuerte sich auf diesem Wege auch später noch lange Zeit. Doch giebt es daneben andere Quellen der Knechtschaft: des Unfreien Kind ...
Garten , got. der garda = Stall, ahd. garto , mhd. garte , neben got. der garts = Haus, dann in Zusammensetzungen s.v.a. Garten, Kreis, ursprünglich Einzäunung, Einfriedigung eines Grundstücks, ahd. der gart , mhd. nur selten der gart. Vom deutschen Wort Garten und ...
Mühlen. Da eine historischantiquarische Untersuchung über Mühlen im allgemeinen zu mangeln scheint, mag hier aus Genglers deutschen Städte -Altertümern, Erlangen 1882, Kap. 13 einiges über städtische Mühlen zusammengestellt werden. Die mittelalterlichen städtischen Mühlen sind Wassermühlen, Windmühlen und Rossmühlen , die Windmühlen ...
Nornen heissen in altnordischer Sprache die Schicksalsgöttinen; der Name ist noch nicht genügend erklärt; bei den Angelsachsen heissen sie Mettena , d.h. die abmessenden, abwägenden, oder Vyrdha , alts. Wurthi. Sie werden oft als Spinnerinnen genannt; doch ist die griechische Vorstellung ...
Bücher. Die Form unserer Bücher kommt zuerst bei den Wachstafeln vor, tabulae; das Papier wurde meist gerollt, Pergament gefaltet. Solche Wachstafeln heissen codex; liber bezeichnete ursprünglich wohl nur Rollen. Mehrere Blätter zu einer Lage gefaltet heissen quaternio , ursprünglich eine Lage ...
Herzog , ahd. herziogo, herzogo , mhd. herzoge , aus ahd. heri, Heer und einem vom Verb ziehen abgeleiteten, nur in Zusammensetzungen vorkommenden, ahd. der zoho, zogo; also ursprünglich »der mit dem Heer auszieht«. Der Ursprung der herzoglichen Würde hängt mit der ...
Hymnen. Schon das apostolische Zeitalter besass neben den Psalmen höchst wahrscheinlich eigene christliche Gesänge, die aber bloss rhythmisch oder bloss in feierlicher Prosa abgefasst und meistenteils biblischen Inhalts waren, wie der Gesang Gloria in excelsis Deo. Erst vom vierten Jahrhundert ...
Kædmon wird von Beda in der Historia ecclesiastica gentis Anglorum lib. IV cap. 24 ein Mann genannt, der in der zweiten Hälfte des siebenten Jahrhunderts in der Nähe des Klosters Streomeshalh oder, mit dänischem Namen Whitby in Northumbrien lebte und ...
Mantel. Unter den eigentlichen Kleidungsstücken ist der Mantel das älteste. Wie im Oriente, so kommt er auch bei den ältesten Kulturvölkern des Abendlandes ursprünglich als das einzige vor, indem er, aus einfachen Stoffen gefertigt, als faltiges Gewand den Körper deckt ...
Drache. Während in der christlichen Ansicht der Begriff böser und teuflischer Schlangen vorwaltet, verehrte das Heidentum mehr gütige, wohlthätige Schlangen; die Schlange ist ein heilbringendes, unverletzliches Tier, dem die Langobarden eine eigene Verehrung widmeten. Sie kriecht oder ringelt sich auf ...
Fasten , got. fastan = halten, beobachten, ahd. fastên , unerkannten Ursprungs, ist nach dem kirchlichen Sprachgebrauche entweder jejunium , d.h. gänzliche Enthaltung von Nahrungsmitteln während eines Tages, oder abstinentia , die Enthaltung von Fleischspeisen. Im Anschlusse an die jüdische Fastendisziplin leitete die alte ...
Balder , eine germanische männliche Gottheit, auch Phol, Vol genannt, ein Gott der Jahresfülle im Sommer, altnordisch Baldur. Er ist der Sohn Odhins und der Frigg , der Gott der Frömmigkeit und Unschuld. Er ist so licht und lieblich von Antlitz, dass ...
Glosse , althochdeutsche, aus griechisch γλῶσσα = Zunge, Sprache, darnach lateinisch glossa , mhd. seit dem 12. Jahrhundert glôse = Auslegung, glosâr = Sammlung von glôsen , dazu glôsen und glôsieren = auslegen, deuten, bilden einen wertvollen Bestandteil der altdeutschen Litteratur. Sie beginnen mit den frühesten althochdeutschen ...
Papier. Der Ursprung dieses Schreibstoffes ist dunkel. Die Bereitung von Papier aus Baumwolle soll bei Chinesen aus uralter Zeit üblich und bei der Eroberung von Samarkand um 704 den Arabern bekannt geworden sein, welche in Damaskus die Fabrikation lebhaft betrieben ...
Angang , mhd. aneganc , auch widergane, widerlouf heisst eine im Mittelalter weit verbreitete Art von Aberglauben , wornach der Gegenstand, auf den man frühmorgens, beim ersten Ausgang oder beim Unternehmen einer Reise unerwartet stiess, sei es Tier, Mensch oder Sache, Heil oder ...
Klerus. Die älteste Kirche unterschied bloss Bischöfe und Priester , beide insofern gleichgestellt, als sie gleichmässig zur. Administrierung der Messe zugelassen waren. Zur Hilfeleistung bei dem heiligen Dienste wurden die Diakonen verwendet; später entstanden zu diesem Zwecke noch andere Ämter, die ...
Buchempfehlung
Der junge Wiener Maler Albrecht schreibt im Sommer 1834 neunzehn Briefe an seinen Freund Titus, die er mit den Namen von Feldblumen überschreibt und darin überschwänglich von seiner Liebe zu Angela schwärmt. Bis er diese in den Armen eines anderen findet.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.
390 Seiten, 19.80 Euro