Löffel. Während die Gabel als Tischgerät erst im 16. Jahrhundert zugelassen war, kommt der Löffel als solches schon bei den Römern und dann bei den Völkern Mitteleuropas durch das ganze Mittelalter vor. Die Schale ist anfänglich etwas länglich, sodann kreisrund ...
Keller , aus lat. cellarius , derselbe Stamm und Begriff wie Kellner , heisst der über die cella , den Keller, gesetzte Schaffner, Kellermeister. In den Klöstern war der pater cellarius Klosterbeamter. Karls des Grossen capitularium de villis erwähnt der cellarii; es sind diejenigen ...
Messer , auch Gnippe, kneif, kneip. Die Sitte, neben dem Schwert noch ein Messer als Stoss- oder Stichwaffe zu tragen, geht in die früheste Zeit zurück. Sehr häufig finden sie sich z.B. schon in den merowingischen Gräbern und zwar in ...
Buhurt , der, wie das mhd. der hurt , Stoss, stossendes Losrennen, aus dem Französischen aufgenommen, behourd , mittellat. bagorda , aus dem Stammwort heurt , it. urto , Stoss, mlat. hurdus , = Bock aus keltisch hwridh , Stoss und Bock. Der Buhurt steht als ritterliches Kampfspiel, wobei ...
Rapier , Rappier. Im achten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts kam unter diesem Namen zuerst in Spanien, dann in Frankreich und den übrigen europäischen Staaten, ein Stossdegen auf, der im ausserkriegerischen Gebrauche das Schwert verdrängte. Er war dem altherkömmlichen Panzerstecher ziemlich
Ketzer , mhd. ketzer , ist ursprünglich die Verdeutschung des Namens Katharer , d.i. der Reinen, einer seit dem 11. Jahrhundert im Abendlande weitverbreiteten Sekte (siehe den besonderen Artikel). Der Ursprung des Wortes wurde aber früh vergessen und man brachte das Wort ...
Junker , mhd. junc-hêrre, junc-herre , dann junkher , im 16. Jahrhundert gewöhnlich Junker , bezeichnet als Gegensatz zu altherre zunächst den Sohn aus adligem Geschlecht, gegenüber dem als Senior fungierenden Vater, und wechselt mit Knabe und Knecht . Später geht die Bezeichnung ...
Heller , mhd. der hallaere, haller, häller, heller , ist, mit Auslassung des Wortes Pfennig statt Haller pfening , mittellat. denarius Hallensis , ein zu Schwäbisch-Hall geprägter Pfennig . Die Münze erscheint zuerst 1228. Im 14. und 15. Jahrhundert findet man häufig die grössten ...
Köcher. Wie die Bogen , so wurden besonders auch die Pfeile zum Schutze in ein Futteral gesteckt. Der Köcher für die Pfeile, mhd. tarkis genannt, lat. tarkasius , frz. carquois, couire, curie , engl. quiver , bestand im 14. Jahrhundert gewöhnlich aus einem ledernen ...
Renner ist der Name eines ausgedehnten deutschen Lehrgedichtes des Hugo von Trimberg aus dem Würzburgischen, 12601309 Schulmeister am Collegiatstift an der Theurstadt vor Bamberg. Das über 24000 Verse starke Gedicht entbehrt eines festen Planes und ist mehr eine allgemeine ...
Beunde , mhd. die biunte, biunde, biunt , später beunte, beunde, beune, baint, bünte , heisst das zur Hofstatt (siehe den Art. Ackerbau ) gehörige Grundstück, das, ohne ein Garten zu sein, dem Gemeindeviehtrieb verschlossen werden kann, oder worauf das Recht liegt, es eingefriedigt ...
Purpur. Die köstlichen Purpurkleider stammen aus dem entarteten Rom und wurden in Deutschland kaum vor dem 13. Jahrhundert eingeführt. Noch im 10. Jahrhundert durften in Byzanz nur die Hofleute Purpur tragen, während er in Italien so verbreitet war, das Weiber ...
Ballet , aus ital. balletto , dem Dim. von der ballo = Tanz , Tanzfest, findet seinen Ursprung in den Pantomimen der alten Römer. Künstlerisch ausgebildet wurde das Ballet zuerst in Italien im 16. Jahrh. an den Höfen, wobei Fürsten , Prinzen und Prinzessinnen tanzten ...
Kaffee , der Name aus arab. kahwah kam in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Italien, ein halbes Jahrhundert später nach Frankreich. Das erste europäische Kaffeehaus wurde 1652 in London errichtet, wo es als Virginia Coffeehouse noch heute besteht. Das ...
Perlen werden als besonders kostbarer Schmuck neben Edelsteinen wohl schon früh im Mittelalter erwähnt, dagegen als Halsbänder, Hut-, Hauben-, Kragen-, Ärmel- und Handschuhbesatz der Damen erst eigentlich im 16. Jahrhundert. An den Höfen hielt man zur Anfertigung solcher Arbeiten eigene ...
Batzen , ursprünglich der Batze , mittellat. bacio, bacius, bacênus , eine kleine, zuerst gegen 1492 zu Bern geprägte Münze mit dem Bätz , dem Bären, d.i. dem Wappentiere Berns versehen, von 4 Kreuzer Wert; sie verbreitete sich schnell allgemein im südlichen Deutschland ...
Panzer , panzir, banzier , nach Diez von pantex = Bauch, Wanst, abstammend, nennt man die Ausrüstung des Kriegers. Ob damit anfänglich bloss die Brust- oder die Bauchbedeckung bezeichnet worden, lässt sich aus den verschiedenen Angaben nicht genau nachweisen. (S. Harnisch .)
Kürass heissen Brust- und Rückenharnisch zusammen. (Siehe Harnisch .) Das Wort kommt erst in Urkunden von 1355, 1424 und 1488 vor als curassa, curassia, curacia, thorax, lorica. Dietz leitet es von corium, coriacea , Lederwerk ab. Bei den älteren Dichtern kommt das ...
Bürger. Mhd. burgaere bedeutet das Ingesinde des Herrn der Burg , dann die Bewohner einer befestigten Stadt. Siehe Städte .
Idhunn ist in der nordischen Mythologie die Personifikation des Himmelswassers oder des Wassers überhaupt in seiner heilkräftigen Bedeutung; sie ist die Gemahlin Bragis und wohnt in Brunnakr , Brunnenfeld. Sie verwahrt Goldäpfel, deren Genuss den Göttern ewige Jugend und Unsterblichkeit verleiht ...
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