Email , mittelat. smaltum, esmalctum , ital. smalto , franz. émail , dtsch. Smalte, Schmalte, Schmelz , alles dieses vom deutschen Verb. schmelzen, bedeutet ursprünglich Geschmelze von Gold und Silber durcheinander. Spuren der Email-Technik finden sich schon in ägyptischen, etruskischen und altgriechischen Kunstwerken, kaum ...
Särge machten die Deutschen in vorchristlicher Zeit einfach aus einem Baumstamm, indem sie ihn durchsägten, die eine Hälfte aushöhlten und die andere als Deckel benutzten. Das waren die eigentlichen Baumsärge oder Totenbäume , welch letzterer Ausdruck sich bis in unsere Zeit ...
Keule. Unstreitig die älteste aller Trutzwaffen ist die Keule oder der Kolben (Streitkolben). Aus einem jungen Baumstamm oder einem starken Ast war sie mit leichter Mühe herzustellen. Tacitus Germania redet von brandharten Keulen, welche die spätere Heldensage mit den Eisenstangen ...
Fron- , in Zusammensetzungen ist ursprünglich der bald vor, bald nach Substantiven gesetzte Genitiv Pluralis des ahd. frô = Herr , dessen Genitiv Plural frôna lautete = der Herren , d.h. hier wohl nach christlicher Ansicht »Gottes und der Heiligen«. Dieser Genitiv Pluralis wurde ...
Etzel , eine bekannte Person der deutschen Heldensage . Die Grundzüge seiner Sage sind folgende: Etzel , Botelungs Sohn, erobert sich Hünenland und überlässt seinem ältern Bruder das väterliche Reich. Dann wirbt er um Herche, Oserichs Tochter. Sie wird ihm versagt, aber Markgraf ...
Pfaff. Das Wort kommt von lat. papa = Vater, womit bei den Kirchenvätern ein höherer Geistlicher, ein Bischof benannt wurde; es ist schon ins Gotische aufgenommen und erhält später im Ahd. die Form pfaffo , mhd. phaffe, pfaffe mit der Bedeutung des ...
Liten heissen im früheren Mittelalter diejenigen, welche von Person frei, doch keinen freien, sondern bloss abgeleiteten Grundbesitzhaben; sie besitzen deshalb auch nicht volle politische Rechte und ebensowenig das Recht der Eheschliessung zu vollem Rechte mit der Tochter eines Freien. Sie ...
Leich bedeutet ursprünglich überhaupt rhythmische Bewegung, Tanz , Spiel; dann das feierliche Schreiten zum Opfer und das Opfer selbst, ferner Wettstreit und Kampf, erhalten im mhd. wetterleich , Wetterschlag. Vgl. Heyne im Grimmschen Wörterbuche. Im engeren Sinn wird Leich schon im Altdeutschen ...
Baron , mhd. der barûn , aus franz. der baron , welches mit ital. der baróne aus mittellat. der baro, barônis kommt, woneben auch der barus; dieses aber kommt nach Müllenhoff aus keltisch bar = Mann. Das Wort baro , das sonst allgemein den Mann ...
Drude , die, ist altnordisch als Thrûdhr der Name einer Schlachtjungfrau, althochdeutsch in zahlreichen Frauennamen erhalten: Alpdrût, Regindrût, Irmindrût, Amaldrût, Gêrdrût, Sigidrût, Trûdhilt. Mit Einführung des Christentums ging der Name der halbgöttlichen Jungfrau in den von Hexe, Unholdin über, besonders diejenige ...
Meier , ahd. meior, maior , mhd. meier, meiger, villicus, major , heisst der Vorgesetzte eines Landgutes oder Hofes; ihm lag die Leitung des Feldbaues und der Einzug der Gefälle ob; da er zugleich bei den Hofleuten die Obrigkeit vertrat, suchte er sich ...
Irmin war ein germanischer, kriegerisch dargestellter Gott, hoch von Wuchs und auf jeden Fall ein lichtes Himmelswesen, der sich wahrscheinlich mit Donar und Ziu berührte. Darstellungen von ihm waren die dem Gotte Hirmin geweihten Säulen zu Scheidungen in Thüringen, zu ...
Apsis , aus griech. apsis oder hapsis = Verbindung, Rundung, Gewölbe, daraus mittellat. absîda , ahd. absîda, apsîta , mhd. mit Anlehnung an ab und sîte: die absîte oder apsîte , ursprünglich die Altar -Nische der Basilika . Sie heisst auch concha, tribunal, sanctuarium oder ...
Klage in der Bedeutung von Totenklage ist der alte, mancherorts noch bestehende Name der bei den alten Völkern allgemein verbreiteten Totenklagen, eigentlich Wehgeschrei über den Toten, dann Wehklage mit wohlgesetzter Rede und gewissen Gebärden, wozu die Verwandten helfen mussten. Als ...
Säbel. Das Wort stammt aus dem Slavonischen (sabla) , welches eine einschneidige, gekrümmte Hiebwaffe bedeutet. Der Säbel war als solcher schon den alten Persern und Iberiern, sowie den Römern zu Trajans Zeit bekannt. In Deutschland erscheint er schon im 4. Jahrhundert ...
Böcke heissen im 15. Jahrh. vorübergehend zum Zwecke eines Krieges zusammenhaltende Kriegsgesellen, auch bloss Fussknechte. Der Name begegnet uns im Norden wie im Süden und kommt noch im 17. Jahrh. besonders in den Rheinlanden als Bezeichnung militärischer Buschklepper vor. Bekannt ...
Kegel in der Redensart Kind und Kegel ist soviel wie unehelicher Sohn. Es ist ein im Hause entstandener Ausdruck, der seinen rechten Sinn im Munde des Hausvaters hatte zu einer Zeit die sehr weit zurückliegt, als Kebsweiber neben dem ...
Gabel ist bei uns als Tischgerät erst nach dem Mittelalter, im 16. Jahrhundert, in Gebrauch gekommen und von der Fleischgabel in der Küche ausgegangen. Vorher führte man die Bissen mit der blossen Hand zum Munde; der Gebrauch von Gabeln galt ...
Lampe , lat. lampas, lampada; franz. lampe. Kleine Öllampen in Gestalt runder oder länglicher Schalen waren für kirchliche und private Zwecke schon frühe in Gebrauch. In den Kirchen wurden sie bald durch die Kerzen verdrängt. (Siehe den Art. Leuchter .)
Ramme. Die Bockramme oder Hoye diente im Mittelalter wie heute noch bei Brücken - und Wasserbauten zum Einrammen der Pfähle. Sie bestand in der Regel aus einer schweren Holzart und war an der Stirne mit einem Metallbeschlag versehen. Ihre häufigste Verwendung ...
Buchempfehlung
»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
72 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro