Abas [4]

[6] ABAS, antis, der Metanira Sohn, wurde, ungeachtet er nur noch ein mäßiger Knabe war, böse, daß seine Mutter die Ceres, als sie ihre verlorene Tochter, die Proserpina, suchte, zu sich in ihre Hütte nahm; und, da ihr dieselbe noch darzu etwas zu trinken gab, so spottete er der Göttinn nach, als sie selbiges etwas begierig zu sich nahm. Sie wurde darüber zornig, und goß dem Abas das, was sie noch von dem Getränke übrig hatte, an den Hals, worauf er so fort in einen Stellionem, welches eine Art von Eydexen ist, verwandelt wurde. Von dem Malze, das in dem Tranke gewesen, bekam er besondere bunte Flecke am Leibe, wo selbiges hingefallen war, und suchte er sich darauf auf alle Art vor den Menschen zu verbergen, welches denn bemeldetes Ungeziefer noch thun soll. Ovid. Metam. lib. V. v. 447. Wie aber einige die Mutter auch Misma nennen; so nennen sie nicht minder den Abas Ascalabus, Nicander apud Anton. Liberal. c. 23. und dabey sind die Ausleger [6] auch so einig noch nicht unter einander, was für ein Ungeziefer eigentlich Stellio sey. Indessen soll es sich doch ingemein bey den Cloaken aufhalten, Göttern und Menschen verhaßt seyn, und einer insonderheit der Ceres einen angenehmen Dienst thun, wer es todtschlägt. Id. ibid.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 6-7.
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