Adad

[58] ADAD, der Namen des höchsten Gottes bey den Assyriern, welcher so viel als einer bedeutet. Man nahm ihn für die Sonne an, und gesellete ihm eine Göttinn zu, welche Adargatis oder Atergata hieß, und die Erde bedeuten sollte. Diesen beyden schrieb man alle Macht über alle Sachen zu: doch theilete man deren Eigenschaften. Denn das Bildniß des Adads war mit niedergesenkten Stralen versehen, dadurch anzuzeigen, daß die Kraft des Himmels in denen Stralen der Sonne bestehe, die auf die Erde herabgeschicket werden: der Adargatis Bild hingegen hatte in die Höhe gerichtete Stralen, welches andeuten sollte, daß durch die von oben geschickten Stralen alles wachse, was die Erde hervorbringe. Macrob. Saturn. lib. I. c. 2. Conf. Gyrald. Syntag. I. p. 62. Einige wollen ihn lieber Ahad oder Elhad schreiben; Scalig. in not. ad fragm. de emend. temp. und andere muthmaßen, es sey der erste Buchstab weggelassen, und das Wort solle vielmehr Badad heißen. Selden. de Diis Syr. lib. I. c. 6. Adad aber soll König in Syrien gewesen seyn, und nach seinem Tode, vornehmlich zu Damascus, göttliche Ehre erhalten haben; wie denn nach der Zeit eine ganze Reihe von assyrischen Königen bey ihrem Antritte der Regierung diesen Namen angenommen hat. Man glaubet auch, er sey der Dagon [58] der Philister. Ioseph. Antiq. jud. lib. VIII. c. 7.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 58-59.
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