Aescvlánvs

[113] AESCVLÁNVS, i, ein Gott der alten Römer, welchen sie verehreten, daß er ihnen sein viel Aes, oder Geld, welches anfangs nur aus Erzte geschlagen wurde, zukommen lassen sollte. Sein Sohn sollte der Argentinus seyn, weil nämlich das Silbergeld erst auf das eherne gefolget war; und man wundert sich, warum dieser nicht auch einen Sohn Aurinus gehabt, weil doch die Goldmünze auf die Silbermünze gefolget sey. Augustin. de C. D. lib. IV. c. 21. & ad eum Coqueus. l. c. Allein, es waren wirklich drey Münzgottheiten bey den Römern; wie man sie auf einigen Münzen der Kaiser vorgestellet sieht. Sie wurden stehend in der ordentlichen Kleidung der Göttinnen abgebildet, und hielten in der rechten Hand eine Waage und auf dem linken Arme ein Horn des Ueberflusses. Zu einer jeden Füßen stund ein Haufen gemünztes Metalles. Vaillant selectiora numism. p. 116. Buonarotli Medagl. p. 247. t. 14. 15. 18. &c. Es scheint aber, daß Aesculanum, Aes und Aeres einerley Gottheiten gewesen, welche letzte auf einer Münze des Kaisers Titus von gemischtem Metalle vorkömmt. Sie erscheint in eben der Gestalt wie die obigen, nur stützet sie sich mit der linken Hand auf eine so genannte Hastam puram oder ein Spießchen ohne Spitze. Ban. Erläut. der Götterl. III B. 836 S.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 113.
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