[242] AMYCLAEVS, i, Gr. Ἀμυκλαῖος, ου, ein Beynamen des Apollo, welchen er von der Stadt Amyklä in Lakonien führet, als woselbst er einen vor andern sehr berufenen Tempel hatte. Die Statüe darinnen war von Erzt, auf die 30 cubitos hoch, allein sehr schlecht gemachet; Pausan. Lacon. c. 19. und, da sie die Lacedämonier dereinst vergolden wollten, so konnten sie insgesammt nicht so viel Gold, weder bey sich, noch auch in ganz Griechenlande, zusammen [242] bringen, als darzu nöthig war, sondern mußten erst auf des Orakels Befehl den Krösus darum ersuchen. Athen. Deipnos. L. VI c. 4. Gyrald. Synt. VII. p. 241. Inzwischen war die ganze Stadt Amyklä dem Apollo gewidmet; Lutat. ad Stat. Theb. lib. IV. v. 223. & Eustath. ad Hom. Il. Β. v. 574. und, weil solche von Lacedämon nur zwanzig Stadia ablag: Polyb. lib. V. c. 4. so sah man besagten Tempel fast für einen Tempel dieser Hauptstadt selbst mit an; und es geschahen wenigstens der Lacedämonier heiligste Dinge in demselben. Denn in dem feyerlichen Friedensschlusse mit den Atheniensern wurde ausdrücklich bedungen, es sollten die Punkte desselben auf Säulen gehauen, und zu Athen in den Tempel der Minerva neben der Bildsäule solcher Göttinn, zu Lacedämon aber neben der Statüe des hiesigen Apollo gesetzet werden. Thucyd. lib. V. sect. 18. & 23.