Amymóne

[245] AMYMÓNE, es, Gr. Ἀμυμώνη, ης, ( Tab. XVIII.) eine von des Danaus 50 Töchtern, wurde von ihrem Vater abgeschicket, Wasser zu holen. Indem sie aber einen Pfeil nach einem Hirsche warf, so traf sie ungefähr einen schlafenden Satyr, der denn davon aufwachte, und dafür sonst etwas von ihr verlangete. Indem aber Neptun dazu kam, jagete er den Satyr davon, vertrat aber dessen Stelle selbst bey der Amymone, und zeigete ihr dafür die lernäischen Quellen zum Danke. Apollod. lib. II. c. 1. §. 4. Andere erzählen, sie sey vor Müdigkeit bey dem Wasserholen eingeschlafen, und der Satyr habe sie also angetroffen. Da sie nun den Neptun wider dessen Gewalt angerufen, so habe er seinen Dreyzack nach dem Satyr geworfen, daß er in einem Felsen stecken geblieben. Darauf habe er selbst sie zu seinem Willen bekommen, den Nauplius mit ihr gezeuget, jedoch aber zur Dankbarkeit ihr befohlen, den Dreyzack wieder aus dem Felsen zu ziehen; da denn aus den drey gemachten Löchern auch drey Quellen nachgefolget, die von ihr der amymonische und endlich auch der lernäische Brunnen [245] genannt worden. Hygin. Fab. 169. Propert. lib. II. El. 20. & Spanhem. ad Callim. Hymn. in Pall. v. 48. Indessen richtete sie doch hernach den Midamus, der ihr von des Aegyptus Söhnen, als ihr Bräutigam, zufiel, gleichfalls die erste Hochzeitnacht hin. Hygin. Fab. 170. Die Tragödie, welche Aeschylus von ihr geschrieben, ist wieder verloren gegangen. Fabric. Biblioth. Gr. lib. II. c. 16. §. 7.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 245-246.
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