Angitia

[266] ANGITIA, æ, ( Tab. VI.) oder, wie solcher Namen auch geschrieben wird, Anguitia, des Aeetes, Königs in Colchis, Tochter, ließ sich endlich an dem See Fucinus, in Italien, nieder; und, weil sie eine gute Aerztinn war, so wurde sie nach ihrem Tode mit als eine Göttinn verehret. Solin. c. 8. Einige wollen sie lieber selbst für die Medea halten, welche diesen Namen bekommen, weil die Marsen durch ihre Beschwörungen die Schlangen ängstigten (angerent); Serv. ad. Virgil. Aen. VII. v. 750. den aber andere lieber von anguis, Schlange, herleiten, weil sie ihre Gewalt über die Schlangen äußerte, und sie auch in der Arzeney gebrauchet werden. Voss. Theol. gentil. lib. I. c. 46. Wie sie aber an besagtem Orte ihren geheiligten Hayn hatte: Virgil l. c. also sollen auch selbst die Marsen von ihr Angitii genannt worden seyn, zugleich aber auch die Kunst von ihr erlernet haben, mit den Schlangen, wie sie selbst, umzugehen. Caius Calius ap. Cerdam ad Virg. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 266.
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