Aphácitis

[306] APHÁCITIS, idis, Gr. Ἀφακίτις, ιδος, ein Beynamen der Venus, welche ihren Tempel zwischen Heliopolis und Byblos, an oder auf dem Libanon, an einem Orte hatte, welcher Aphaca hieß, den aber endlich Constantin der Große zerstören ließ. Voss. Theol. gentil. lib. II. c. 36. Es fand sich darinnen ein berühmtes Orakel, und bey demselben ein kleiner See, der einem Wasserbehälter glich. Diejenigen, welche dahin kamen, die Göttinn um Rath zu fragen, warfen etwas zum Geschenke hinein, es mochte seyn, was es wollte. War es der Venus angenehm, so sank es unter: verwarf sie es hingegen, so [306] schwamm es oben, wenn es auch Silber oder Gold gewesen wäre; welches beydes den Palmyrenern in verschiedenen Jahren begegnet seyn soll. Es ließ sich auch zu gesetzten Zeiten, wenn man zusammen kam, in der Nähe des Tempels und dieses Sees ein Feuer sehen, welches einer Fackel oder Kugel glich. Zosim. Hist. L. I. p. 16.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 306-307.
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