[486] [486] AVRA, æ, Gr. Ἄυρη, ης, des Lelas und der Periböa Tochter, der Diana Gefährtinn, und so geschwind zu Fuße, als der Sturmwind. Bacchus verliebte sich in sie. Weil sie ihm aber kein Gehör geben wollte, so brachte ihr Venus im Schlafe die Süßigkeit der Liebeslüfte und eine Begierde darnach bey, worauf sie denn auch den Wünschen des Bacchus unterlag. Weil sie sich aber von ihm schwanger befand, so wurde sie darüber rasend; und als sie mit einem Paar Zwillingen niederkam, so verzehrete sie eines von ihren Kindern, und ersäufete sich darauf, da sie denn vom Jupiter in eine Quelle verwandelt wurde. Nonnii Dionysiac. v. 258. sqq. Sie soll auf einem geschnittenen Steine schlafend vorgestellet seyn, wo über ihr entweder Venus schwebet, und ihr die Süßigkeit der Liebesluste angiebt, oder Diana, welche sie deswegen verspottet. Beger. Thes. Brand. T. I. p. 194.
Hederich-1770: Avra [1]