Avster

[491] AVSTER, ri, Gr. Νότος, ου, des Asträus und der Aurora Sohn ( Tab. VII.) Hesiod. Theog. v. 380. einer von den vier Hauptwinden und zwar der Südwind. Nach des Ovidius Vorstellung Metam I. 264. fliegt er mit nassen Flügeln; sein fürchterliches Gesicht ist mit pechschwarzer Finsterniß bedecket und sein Bart von Regenwolken schwer. Von seinen grauen Haaren fließt Wasser; auf der Stirne sitzen Nebel, und es tröpfelt stark von seinem Gefieder und Schooße. Sobald er nur die umher hängenden Wolken mit breiter Hand drücket, so entsteht ein Geräusch, und davon ergießen sich denn die dicken Regenwolken aus der Luft. Nach dieser Beschreibung scheint er der Iupiter pluvius zu seyn, den man auf der antoninischen Säule antrifft.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 491.
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